Monat: März 2012

Kritik: Die Fliege (USA 1986) – Horror für Herz und Verstand
Filmkritiken, Horror, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Die Fliege (USA 1986) – Horror für Herz und Verstand

My teeth have begun to fall out. The medicine cabinet is now the Brundle Museum of Natural History. You wanna see what else is in it? Originell, intelligent, sozialkritisch, romantisch und vor allem eines... angsteinflößend, das sind nur ein paar wenige Eigenschaften, welche auf David Cronenbergs Die Fliege aus dem Jahr 1986 zutreffen. Eigentlich sollte der Cocktail aus Horror und Romanze zum Scheitern verurteilt sein, denn dieses Gemisch hat bis heute eher selten funktioniert. David Cronenberg hat daraus jedoch einen zeitlosen Horror-Klassiker gezaubert, ein eindrucksvolles Kammerspiel voller Abgründe, welches den Zuschauer in gleichen Maßen emotional fordert wie zum Ekeln bringt. Seth Brundle (Jeff Goldblum) ist auf seinem wissenschaftlichen Gebiet ein As. Sein nächstes Vorhaben ist ...
Filmkritiken

"Red Eye" (USA 2005) Kritik – Ödes Psycho-Duell

"Jetzt warten wir erst mal auf die Taschentücher und das Wasser und wenn wir wieder unter uns sind, können wir das Geschäftliche klären." Die glorreichen Jahre des Wes Craven sind lang vorbei. Ähnlich wie John Carpenter verliert sich Craven zunehmend im Genre-Einheitsbrei. Mit Filmen wie 'Hügel der blutigen Augen', 'Nightmare on Elm Street' und 'Scream' schuf er drei absolute Klassiker. Danach kam aber einfach nichts Besonderes mehr. Jetzt begeben wir uns in das Jahr 2005, in dem Cravens Psycho-Thriller 'Red Eye' in die Kinos kam. Leider inszeniert er damit ein völlig höhepunktarmes und durchschnittliches Thrillerchen von der Stange. Der Film spielt fast über die gesamte Laufzeit im Flugzeug. Klaustrophobische Stimmung kommt auf dem engen und ausweglosen Raum aber eher selten auf. Yeam...
Filmkritiken

"Boogie Nights" (USA 1997) Kritik – Aufstieg und Fall in der Welt des Pornos

"Jeder Mensch ist mit etwas Besonderem gesegnet!" Im Jahr 1992 konnte ein Mann endlich richtig auf sich aufmerksam machen. Paul Thomas Anderson, der mit seinem durchaus gut besetzten Debütfilm 'Last Exit Reno' noch nicht eingeschlagen konnte, sorgte mit 'Boogie Nights' für viel Aufsehen und wurde zu Recht von allen Seiten reichlich gelobt. Anderson inszeniert mit seinem zweiten Langfilm einen authentischen und ehrlichen Blick in die Pornoindustrie der 70er und 80er Jahre und mischt dabei gekonnt Humor mit Tragik. Was 'Boogie Nights' wirklich meisterhaft gelingt, ist das Erzeugen von Atmosphäre und das Einfangen der Stimmung der 70er und 80er Jahre. Dazu tragen natürlich die exzellenten Fotografien von Robert Elswit an erster Stelle bei, die das Flair dieser Jahre in jeder Szene voll au...
Filmkritiken

"Blue Velvet" (USA 1986) Kritik – Das Grauen der Vorstadt

"Es ist eine fremde, seltsame Welt, was?" David Lynch ist in der großen, weiten Filmwelt einer der außergewöhnlichsten Regisseure überhaupt. Nicht selten lässt er sein Publikum mit großen Fragezeichen über dem Kopf und verärgert vor dem Bildschirm zurück. Im Gegensatz zu seinen treuen Anhängern, die genau diese unglaubliche Verwirrung lieben und bei jeder erneuten Filmsichtung einen versteckten Denkwinkel und Interpretationsansatz entdecken. Lynch gibt uns in jedem Fall genügend Diskussionsstoff. Mit 'Blue Velvet' aus dem Jahr 1986 inszeniert der Meister des Surrealen zwar keinen derartigen Schädeltritt wie mit 'Lost Highway' oder 'Mulholland Drive', füttert seine Fangemeinde aber mit einem alptraumhaften Ritt quer durch unsere schwarzen Seelen. Wir schwanken zwischen der glänzend-schi...