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Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: The World’s End (GB 2013)

Autor: Conrad Mildner „We wanna be free to do what we wanna do and we wanna get loaded and we wanna have a good time.“ Gary King (Simon Pegg) ist vierzig, aber nie erwachsen geworden. Vor zwanzig Jahren versuchten er und seine vier Freunde die Goldene Meile zu vollenden, eine berühmte Sauftour, die durch alle zwölf Pubs des beschaulichen Newton Havens führt. Die Gruppe scheiterte damals, was Gary dazu veranlasst es noch einmal zu probieren. Es gelingt ihm seine Freunde wieder zusammen zu trommeln, doch nicht nur die haben sich stark verändert, auch ihre Heimatstadt ist seltsamer als früher. Als sie hinter die Ursache kommen, haben sie es mit nichts geringerem als dem Ende der Welt zu tun. Mit Evan Goldbergs und Seth Rogens „Das ist das Ende“ und Edgar Wrights „The World's End“ kommen ...
Kritik: Trance – Gefährliche Erinnerung (GB 2013)
Amazon Prime, Filmkritiken, Thriller

Kritik: Trance – Gefährliche Erinnerung (GB 2013)

The choice is yours. Do you want to remember or do you want to forget? Der Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmkritiker Paul Schrader teilt die Stilrichtung des Film Noirs in drei Phasen ein. Die "wartime period" (1941-46), in der überwiegend einsame Privatdetektive ihr Dasein fristen. Danach folgte die "post-war realistic period" (1945-49), die den Charakter des Großstadtmolochs in den Mittelpunkt rückte und sich den alltäglichen Verbrechen auf den Straßen widmete. Die letzte und zugleich spannendste Phase war dennoch die "period of psychotic action and suicidal impulse" (1949-53), in der sich allmählich die Figuren auflösen und meistens sogar Mörder und Psychopathen die Hauptrollen sind. Seit dem Ende des klassischen Film Noirs haben sich seine Motive und Reflexionen hartnäckig i...
Kritik: Pain & Gain (USA 2013) – Realität und Intimität: Das heuchlerische Kino des Michael Bay
Filme, Filmkritiken, Komödie

Kritik: Pain & Gain (USA 2013) – Realität und Intimität: Das heuchlerische Kino des Michael Bay

I believe in fitness. Es ist ein unbestreitbarer Fakt, dass Michael Bay inzwischen ein echter Markenname in der Filmwelt geworden ist und es wie kaum ein zweiter Regisseur in den letzten Jahren so kontinuierlich geschafft hat, die Kinogänger und das Feuilleton zu derart kontroversen Diskussionen zu verleiten. Seine „Transformers“-Trilogie ließ den Box Office-Pegel ekstatisch klingeln, die Qualität der Filme war letzten Ende, gelinde ausgedrückt, recht unbefriedigend, denn wo die postmoderne Materialschlacht in Sachen CGI-Effekte natürlich neue Maßstäbe setzen konnte und die Hochleistungscomputer in Bestform aufeinander jagte, blieben die Filme hinsichtlich aller anderen Kriterien deutlich unter dem pauschalisierten Durchschnittsniveau haften. Dabei hat die Karriere des Michael Bay m...
Filme, Filmkritiken

"Das ist das Ende" (USA 2013) Kritik – Apokalypse à la Seth Rogen, James Franco und Co.

Autor: Pascal Reis "Ain't no party, like a no panty party, cause a no panty party don't stop!" Irgendwie wollen sie einfach nicht aus der Filmwelt verschwinden und die verschiedensten Regisseure mit noch so differenten Kunstauffassungen versuchen sich zunehmend mit funkelnden Augen daran. Gemeint sich die filmischen Weltuntergänge, verursacht durch bombastisch zelebrierte Naturkatastrophen oder heimtückische Invasionen extraterrestrischer Lebensformen. Ob man nun an Roland Emmerichs ausufernde Zerstörungswut wie in „Independence Day“ und „2012“ denkt, an Steven Spielbergs „Krieg der Welten“-Interpretation oder das Comic-Spektakel „The Avengers“, der die Kinosäle im letzten Jahr gehörig zum Beben brachte. Die Zeichen stehen in allen Fällen in Richtung Apokalypse, der sich nur ein paar dah...
Kritik: The Rock – Fels der Entscheidung (USA 1996) – Alcatraz wird zum explosiven Ort der Desillusion
Action, Filmkritiken, Michael Bay, Regisseure

Kritik: The Rock – Fels der Entscheidung (USA 1996) – Alcatraz wird zum explosiven Ort der Desillusion

Patriotism is a virtue of the vicious. So sieht es also aus, wenn sich ein Regisseur mit ungehemmtem Explosionsfetisch wie Michael Bay auf der Höhe seines „künstlerischen“ Schaffens befindet. Ziemlich ansehnlich, aber auch viel zu verfrüht und leider von unikalem Status. „Ziemlich ansehnlich“ könnte man an dieser Stelle sogar noch als leichte Untertreibung umreißen, denn Michael Bays zweite Regiearbeit „The Rock“ ist quasi der Inbegriff, oder vielmehr ein Mitverantwortlicher, für diesen generalisierten Musterfall des hochwertigen Action-Kinos der vielfältigen 1990er Jahre. Mit „Bad Boys“ hat Michael Bay ein Jahr zuvor bereits sein fähiges Inszenierungshändchen für stattliche Actionmontagen bewiesen, blieb seinem Publikum aber auf Charakterbasis diese Qualität schuldig. In „The Rock“...
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Frances Ha (USA 2013)

Autor: Conrad Mildner "The only people who can afford to be artist in New York are rich.” Jeder hat einen Traum davon, wie sein Leben perfekt wäre. Manche Vorstellung ist realisierbarer als andere und ob man diesem Traum überhaupt nachgeht, steht letztendlich noch mal auf einem ganz anderen Blatt Papier. Der Weg ist das Ziel. Sobald es erreicht ist, verliert es seine Bedeutung. Das ist beim Geschichten erzählen nicht anders. Die von Mumblecore-Ikone Greta Gerwig gespielte Frances in Noah Baumbachs neuem Film "Frances Ha" hat einen recht bescheidenen Traum. Sie möchte Tänzerin in einer New Yorker Company werden. Ihre Gleichgültigkeit gegenüber Männern, macht sie durch das WG-Leben mit ihrer allerbesten Freundin wett. Als diese aber kurzerhand auszieht, um mit ihrem Freund eine neue Wohnung ...
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Kritik: World War Z (USA, UK 2013)

Autor: Conrad Mildner "Sie kommen." Die Zombiewelle ist einfach nicht totzukriegen. „The Walking Dead“ ist zurzeit eine der erfolgreichsten TV-Serien der Welt und mit Blockbustern wie „I am Legend“ hat sich das Sub-Genre der fleischfressenden Untoten endgültig von seinem Horror-Nischendasein befreit. Die soziopolitisch-revolutionären Endzeit-Metaphern George A. Romeros wurden vollständig vom Mainstream assimiliert und am Ende blieb ein Haufen bewegter Bilder zwischen herausragend inszeniertem High-Budget und ausgestelltem Konformismus. Marc Forsters krisengebeutelter Mega-Blockbuster darf als Speerspitze dieser Entwicklung betrachtet werden. In „World War Z“ spielt Brad Pitt den UN-Mitarbeiter Gerry Lane, der zusammen mit seiner Familie mit einer alles verschlingenden Zombie-Pandemie fe...
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Kritik: Tango Libre (BE, FR, LU 2012)

Autor: Conrad Mildner "Du liebst nicht. Du tust nur weh." Tanzen ist ein Grundbedürfnis; Bewegung sowieso, aber wie das Träumen ist das Tanzen eine Tätigkeit, die keinen außerordentlichen Sinn verfolgt oder gar überlebenswichtig ist. Sie existiert um ihrer selbst willen; als Ausdruck von innen nach außen. So die Einzel-Theorie, aber im Tanz zweier Menschen treten andere Kräfte an die Oberfläche. Was beim heute üblichen Für-Sich-Rumzappeln im Club ein wahlloses Schleudern eigener Kräfte in den Äther ist, das ist beim Tanz zu zweit eine völlige Ausgrenzung der Außenwelt und die Entstehung einer körperlichen sowie geistigen Verbindung zwischen den Tanzenden; eine non-verbale und primitiv-reine Form der Kommunikation. Frédéric Fonteynes neuer Film „Tango Libre“ widmet sich dem Titel entspre...
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Before Midnight (USA 2013)

Autor: Conrad Mildner "But sometimes, I don't know? I feel like you're breathing helium and I'm breathing oxygen." Richard Linklater ist einer der wenigen langjährig erfolgreichen, amerikanischen Indie-Regisseure, denen es gelungen ist stets konsequent dem Feuilleton-Radar zu entgehen. Seine Person hat nie einen Kult hervorgebracht wie bei Kollege Terrence Malick und sein Werk wurde auch nie zum Kanon erklärt. Seine Handschrift ist undeutlich. Ein Autorenfilmer war er schon immer. Linklaters beliebte „Before“-Reihe kann sogar als eines der wenigen Franchises des Arthouse-Kinos angesehen werden, denn inwieweit „Before Midnight“ als Abschluss einer Trilogie verstanden werden kann, wird auch mit dem Ende des Films nicht ganz klar. Alle „Before“-Filme verzichten auf ein geschlossenes Ende. ...
Kritik: After Earth (USA 2013) – Will Smith und der überforderte Kindersoldat
Abenteuer, Filme, Filmkritiken, Science Fiction / Fantasy

Kritik: After Earth (USA 2013) – Will Smith und der überforderte Kindersoldat

Danger is real. Fear is a choice. Im Vorfeld des ontologischen Alien-Dramas Signs machte das US-Magazin Newsweek 2003 mit einer Coverstory über Regisseur M. Night Shyamalan auf. Der Titel: "The Next Spielberg". Wie sich die Zeiten ändern. 2012 musste Newsweek nach fast 80 Jahren endgültig die Segel streichen und auch Shyamalans Nachruhm aus The Sixth Sense-Tagen ist längst verweht. Nach einigen brachialen Bruchlandungen, die von selbstbeweihräuchernd (Lady in the Water), konfus (Die Legende von Aang) bis zu ergreifend einfältig (The Happening) reichten, versucht der Anfang 40-Jährige mit After Earth nun an alte Erfolge anzuknüpfen, aber bleibt sich doch treu. Nach einer Bruchlandung finden sich der junge Kadett Kitai Raige (Jaden Smith) und sein Vater und kommandierender Offizier C...