Regisseure

Zum Kinostart von Cyrano – Die besten Filme von Joe Wright
Listen, Regisseure, Specials

Zum Kinostart von Cyrano – Die besten Filme von Joe Wright

Zugegeben: Joe Wright hat mich mit seinen letzten drei Regiearbeiten leider vollkommen enttäuscht. Pan (2015) war ein komplettes Desaster, welches die Handschrift des britischen Regisseurs fast vollkommen vermissen ließ und viel zu sehr zu einem standardisierten Hollywood-Spektakel verkommen ist. Das  durchschnittliche historische Drama Darkest Hour (2017) bot vor allem einen hervorragenden Gary Oldman als Winston Churchill, wofür er den Oscar als bester Schauspieler gewann. Jedoch konnte er nicht die ziemlich dröge Inszenierung und das durchschnittliche Drehbuch hinwegspielen. Das Ergebnis: Ein typisches 0815-Biopic, welches über den Gehalt eines Wikipedia-Artikels leider nicht hinausging. Und über Joe Wrights Netflix-Produktion The Woman in the Window (2021) gibt es auch nicht viel Pos...
Netflix-Kritik: The Ballad of Buster Scruggs (US 2018)
Coen Brüder, Filme, Filmkritiken, Komödie, Netflix, Regisseure, Slider, Streaming, Western

Netflix-Kritik: The Ballad of Buster Scruggs (US 2018)

Mit dem komödienhaften Rache-Drama True Grit (2010) und inbesondere mit dem Neo-Noir-Thriller No Country For Old Men (2007) hat das moderne Kino den Gebrüdern Coen zwei unvergessliche Beiträge zum Western-Genre zu verdanken. Als es allerdings hieß, dass sich die beiden Brüder erneut an ein Western-Projekt wagen würden, welches als episodenhafte Serie für den Streaming-Anbieter Netflix geplant ist, war ich trotz allem, was das amerikanische Kino Ethan und Joel Coen bis heute zu verdanken hat, erst einmal skeptisch gegenüber ihrem neusten Regieprojekt. Würde das Serien-Format den Brüdern liegen? Als vor der Weltpremiere beim diesjährigen Filmfestival in Venedig publik gemacht wurde, dass The Ballad of Buster Scruggs nun doch als Spielfilm veröffentlicht wird, war ich noch gespannter als eh...
Kritik: Ready Player One (USA 2018)
Filme, Filmkritiken, Heimkino, Science Fiction / Fantasy, Slider, Steven Spielberg

Kritik: Ready Player One (USA 2018)

People come to the Oasis for all the things they can do, but they stay because of all the things they can be. Über Jahrzehnte hinweg waren die Filme von Steven Spielberg für unzählige Zuschauer die perfekte Möglichkeit, der Realität zu entfliehen und im Kino in neue, bislang ungeahnte Welten einzutauchen. Mit unsterblichen Klassikern wie Der weiße Hai, Jäger des verlorenen Schatzes, E.T. - Der Außerirdische und Jurassic Park prägte der Regisseur das Blockbuster-Kino mit einer ganz eigenen, unvergleichlichen Handschrift, die einnehmenden Eskapismus, unwiderstehliches Spektakel und große Gefühle in sich vereinte. Nicht gerade wenige Filmfans dürften mit nostalgischen Gefühlen an mindestens eine einschneidende Spielberg-Erfahrung zurückdenken, die ihre Liebe für das Kino wesentlich mit...
TIFF 2016 – Kurzkritiken und Rückblick
Festivals, Filmkritiken, Slider, Specials, Werner Herzog

TIFF 2016 – Kurzkritiken und Rückblick

Dreißig Filme in sieben Tagen und währenddessen viel ermüdendes In-der-Schlange-Stehen, um noch einen Platz in den Vorstellungen der zahlreichen, heiß erwarteten Filme zu ergattern. Am Ende konnte ich jedoch nicht all meine Wunschfilme sehen und habe beispielsweise Park Chan-wooks The Handmaiden, Paul Verhoevens Elle und Olivier Assayas Personal Shopper verpasst. Das ist aber kein Grund traurig sein zu müssen. Denn erstens habe ich so weiterhin ein paar Filme, denen ich ungeduldig entgegenfiebern kann. Und zweitens durfte ich auch so einige wunderbare cineastische Schaffenswerke auf dem 41. Toronto International Film Festival sehen, darunter Damien Chazelles Musical-Meisterwerk La La Land oder Julia Ducournaus Raw, meine Horror-Entdeckung des Jahres. Da ich zeitbedingt leider nicht viele...
Kritik: Alice im Wunderland (US 2016)
Filme, Filmkritiken, Regisseure, Science Fiction / Fantasy, Tim Burton

Kritik: Alice im Wunderland (US 2016)

-Time is a he? - He is not someone you want as your enemy. Knapp drei Monate nachdem James Cameron das heutige 3D-Kino mit Avatar – Aufbruch nach Pandora populär gemacht hat, erschien mit Alice im Wunderland der zweite Blockbuster, der bewies, dass das dreidimensionale Kinoformat äußerst ertragreich sein kann. Über eine Milliarde US-Dollar erwirtschaftete die Disneyproduktion. Bis heute der erfolgreichste Film von Regisseur Tim Burton, aber nach seinem Planet der Affen-Remake wohl auch der Film seiner Karriere, der am zwiegespaltesten aufgenommen wurde. Ist Burton normalerweise dafür bekannt, seine Filmwelten so zu realisieren, dass sie immer haptisch und authentisch wirken, versumpfte seine Adaption des Romans von Lewis Carroll in einem digitalen Sumpf auf grell-verwaschenen Bonbo...
Kritik: Hail, Caesar! (USA 2016)
Coen Brüder, Filme, Filmkritiken, Komödie, Regisseure

Kritik: Hail, Caesar! (USA 2016)

Squint! Squint against the grandeur! Die Berlinale scheint mir eine seltsame Art Hassliebe für den Glanz und Glamour Hollywoods zu haben. So will das Programm jährlich unbekannte und unterschätzte Filmemacher aus dem internationalen Raum hervorheben und feiern – was sehr lobenswert ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmfestspielen, will die Berlinale diese Filme zudem primär „dem Volk“ zeigen (an Karten kommt jeder, der genügend Zeit und Geduld hat), obwohl es natürlich auch jede Menge Insider-Events für die Branche gibt. Alles in allem werden die Veranstaltungen jedoch recht bodenständig, ohne viel Theater, über Berlin verteilt, gehalten. Die Kehrseite davon ist jedes Mal unausweichlich, dass man zum Ausgleich, um mit anderen Festivals mithalten zu können, den Roten Teppich für e...
Kritik: Interstellar (USA 2014) – Christopher Nolans inspirierende Reise in den Weltraum
Christopher Nolan, Filmkritiken, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Interstellar (USA 2014) – Christopher Nolans inspirierende Reise in den Weltraum

Nachdem sich selbst eingefleischte Nolan-Fans einigen konnten, dass sein letztes Werk „The Dark Knight Rises“ zahlreiche Ungereimtheiten aufweist und der von ihm produzierte „Man of Steel“ ähnlich enttäuschend ist, war mit Spannung zu erwarten, ob sich der ehemalige Meisterwerk-Regisseur tatsächlich auf einem Abwärtstrend befindet. Ursprünglich für Steven Spielberg entwickelt, klingt die Idee eines emotionalen Science-Fiction-Abenteuers, dessen Prämisse im Trailer mit "Love is the one thing that transcends time and space." beworben wird, auch nicht gerade nach dem typischen Stoff für den sonst so kühl inszenierenden Briten. Zumindest die Produktionshintergründe sorgten unter Cinephilen für Vorfreude: Zum Großteil ohne Computereffekte an detaillierten Sets gedreht, über eine Stunde mit ri...
Kritik: Nymphomaniac Vol. 1 (DK, FR, GB 2013)
Drama, Filme, Filmkritiken, Lars von Trier

Kritik: Nymphomaniac Vol. 1 (DK, FR, GB 2013)

Ich fühle nichts. Anstatt einer Kritik würde ich an dieser Stelle viel lieber über den Formalismus in Lars von Triers Filmen schreiben. Denn auch im neuen Film des beliebten Regisseurs ist die Form wieder einmal der größte Hingucker und beeinflusst die Narration sogar weitaus stärker als gewohnt. Auch wenn man gerne glaubt, alles schon gesehen zu haben, gelingt es Lars von Trier immer zu überraschen. Als „Erneuerer des Kinos“ konnten seine Filme nie zu einer festen Form finden, so wie es anderen Filmemacher_innen, wie Michael Haneke, gelungen ist und trotz des brisanten Inhalts von Nymphomaniac liegt dessen Provokation doch ganz woanders. „Ein Film sollte wie ein Stein im Schuh sein.“ - Lars von Trier Beispielhaft war bereits das erste Plakat, das am Anfang einer immer zermürbend...
Kritik: Der Hobbit – Smaugs Einöde (NZ/USA 2013)
Filmkritiken, Peter Jackson, Regisseure, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Der Hobbit – Smaugs Einöde (NZ/USA 2013)

It never ceases to amaze me, the courage of Hobbits... Der letztjährige Auftakt der „Der Hobbit“-Trilogie ließ den Großteil der Kritiker und Zuschauer gleichermaßen unbeeindruckt und enttäuscht die Kinosäle verlassen. Wie ich damals in meiner Kritik schrieb, konnte mich der „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ aber – selbst wenn die große Begeisterung ausblieb – im Großen und Ganzen überzeugen. Nun meldet sich Peter Jackson ein Jahr später zurück. Doch der Hoffnung, dass seine Fortsetzung „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ eine Qualitätssteigerung mit sich bringen würde, folgt ein herber Rückschlag, denn der zweite Teil der groß angelegten Trilogie macht noch mehr falsch als sein Vorgänger und scheitert vor allem erzählerisch auf ganzer Linie. Durfte man im Vorgänger noch vollends in Mitte...
Kritik: The Rock – Fels der Entscheidung (USA 1996) – Alcatraz wird zum explosiven Ort der Desillusion
Action, Filmkritiken, Michael Bay, Regisseure

Kritik: The Rock – Fels der Entscheidung (USA 1996) – Alcatraz wird zum explosiven Ort der Desillusion

Patriotism is a virtue of the vicious. So sieht es also aus, wenn sich ein Regisseur mit ungehemmtem Explosionsfetisch wie Michael Bay auf der Höhe seines „künstlerischen“ Schaffens befindet. Ziemlich ansehnlich, aber auch viel zu verfrüht und leider von unikalem Status. „Ziemlich ansehnlich“ könnte man an dieser Stelle sogar noch als leichte Untertreibung umreißen, denn Michael Bays zweite Regiearbeit „The Rock“ ist quasi der Inbegriff, oder vielmehr ein Mitverantwortlicher, für diesen generalisierten Musterfall des hochwertigen Action-Kinos der vielfältigen 1990er Jahre. Mit „Bad Boys“ hat Michael Bay ein Jahr zuvor bereits sein fähiges Inszenierungshändchen für stattliche Actionmontagen bewiesen, blieb seinem Publikum aber auf Charakterbasis diese Qualität schuldig. In „The Rock“...