Kritik: Heat (USA 1995)

Heat 1995
© Walt Disney Studios Home Entertainment

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1995 war es soweit, endlich standen zwei absolute Größen des Filmgeschäftes gemeinsam vor der Kamera. Zwar spielten Al Pacino und Robert De Niro beide in Der Pate 2 (1974) mit, hatten jedoch keine einzige gemeinsame Szene. Michael Manns moderner Actionklassiker Heat ist ein perfekt inszenierter Kampf der beiden Giganten. Die grandiose Kameraarbeit von Dante Spinotti, der starke Score von Elliot Goldenthal und das unterkühlte Blau, welches den ganzen Film durchzieht machen ihn zu einem visionären und optisch einmaligen Meisterwerk. Selten wurde ein Actionfilm gleichermaßen stilsicher und somit Adrenalin treibend in Szene gesetzt.

Bis in die kleinsten Rollen ist Heat dabei blendend besetzt. Robert De Niro (Taxi Driver) als Bandenchef Neil McCauly bietet wieder einmal hervorragendes Schauspiel und überzeugt in den ruhigen Szenen mit Eady oder auch als kaltblütiger Mörder. Al Pacino (Scarface) als Vincent Hannah kann De Niros Leistung sogar noch um ein kleines Stück schlagen. Pacino bringt eine seiner besten Leistungen und überzeugt ebenfalls in jeder Szene. Auch die Nebenrollen sind namhaft besetzt mit Val Kilmer, Jon Voight, Tom Sizemore, Ashley Judd, William Fichtner, Amy Brenneman, Kevin Gage, der jungen Natalie Portman und Danny Trejo. Eine unglaublich starker Cast, bei dem es keine Ausfälle oder Schwächen gibt.

Die an sich recht simple “Cop jagt Gangster”-Story wird mehr als genial ausgebaut. Alle Handlungsstränge, ob es nun Al Pacino dritte Ehe ist, die zu scheitern droht, Val Kilmers Eheprobleme mit Ashley Judd, Robert De Niros Liebesgeschichte oder auch Natalie Portman, die von ihrem Vater vernachlässigt wird und nur noch einen Ausweg sieht, sind grandios inszeniert sowie erzählt. Nie wirkt etwas in der Handlung zu schnell abgegrast. Die ganz großen Szenen dürfen sich natürlich Al Pacino und Robert De Niro teilen. Zum einen die legendäre Szene, in welcher die beiden in einem Café sitzen und sich gegenseitig belauern und fast so etwas wie Sympathie für einander aufbauen. Oder aber auch die zehnminütige Straßenschlacht nach einem missglückten Banküberfall.

Ebenso unvergessen zeitlos: Der Showdown am Airport. Wirklich alles ist perfekt inszeniert und Heat hat einige der besten Szenen der Filmgeschichte zu bieten. Vor allem wird dem Zuschauer immer deutlicher, wie ähnlich sich die beiden Protagonisten sind. Beide sind innerlich zerrissen, vom Ehrgeiz völlig zerfressen. Sie würden alles tun, um ihre Ziele zu erreichen. Der Unterschied besteht nur darin, dass die beiden auf verschiedenen Seiten des Gesetzes stehen. Der Film ist einfach ein unglaublich spannender Actionthriller, in dem die krachenden Momente nicht überhandnehmen, sondern in diesem psychologischen Kampf perfekt eingesetzt sind.

Fazit: Heat ist ein einmaliges Gangster-Epos. Die geniale Kameraarbeit, die famosen Schauspieler und der legendäre Score machen Heat zu einem intensiven Meisterwerk, welches in lauten wie auch in leisen Momenten begeistert. Die knapp dreistündige Laufzeit vergeht wie im Flug.

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1 Comment

  • Wirklich ein erstklassiger Film.
    Das Einzige, was man bemängeln könnte und auch sollte ist, dass dieser Film nie zur Primetime ausgestrahlt wird sondern nur mitten in der Nacht zu sehen ist.
    Vielleicht, weil die breite Masse lieber Transformers 3 sieht als dieses Meisterwerk.

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