Schlagwort: Conrad Mildner

Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: 96 Hours USA/FR 2008)

"... aber was ich habe, sind ganz besondere Fähigkeiten." Bryan Mills (Liam Neeson) ist Geheimagent im Ruhestand. Als seine Tochter bei einem Paris-Ausflug verschleppt wird, fliegt er nach Europa und macht sich auf die Jagd nach den Tätern. Liam Neeson spielt so als hätte man ihn nie in anderen Rollen gesehen. Souverän verkörpert er den Actionhelden als verletzliche Gestalt. Ein Schwarzenegger und Stallone hätten das nicht spielen können, allein von der Statur. Neesons Figur löst seine Probleme mit Intuition, Schnelligkeit und Erfahrung, selten mit Kraft. Den Muskelbepackten Actionstars der Alt-Zeit hätte man den gebrochenen CIA-Agenten im Ruhestand nicht abgekauft. Neeson dagegen ist schlank wie eine Gräte, drahtig möchte man sagen. Sein Gesicht ist verhärmt, schmal und faltig. Ein Be...
Filme, Filmkritiken, Heimkino, Retro

Kritik: eXistenZ (CA/GB 1999)

"Es macht noch mehr Spaß, wenn es sich echter als echt anfühlt." In der Zukunft sind die Designer interaktiver Spiele an der Macht. Spieler messen sich in einer VR-Welt, die von der realen Welt kaum noch zu unterscheiden ist. Eine Game-Community trifft sich in einer abgelegenen Kirche, um das neueste Spiel von Designerin Allegra Geller (Jennifer Jason Leigh) zu testen. Doch dann versucht jemand die berühmte Spieledesignerin zu töten. Sie flieht zusammen mit dem unerfahrenen Marketingpraktikanten Ted Pikul (Jude Law). Man sollte schon mal ein Videospiel gespielt haben, um den Detailreichtum in „eXistenZ“ überhaupt überblicken zu können. Cronenbergs langjährige Production Designerin Carol Spier hatte sichtlich Spaß an diesem Film und schuf bizarre Welten, Level und Räume. Jude Laws Figur...
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Cosmopolis (CA/FR 2012)

"Was bedeutet es dir Geld auszugeben?" Eric Packer (Robert Pattinson) ist achtundzwanzig und Milliardär. Heute will er zum Frisör, doch der Präsident ist in der Stadt und die Fahrt mit seiner Stretchlimo verläuft schleppend. Während seines Trips durch New York verspekuliert er Unsummen an Geld und seine ganze Existenz gerät gehörig ins Wanken. Um Cronenbergs Bezug zur Literatur zu verstehen, muss man schon sehr weit zurück gehen. Bereits sein Vater war Schriftsteller und Verleger und auch Cronenberg wollte schreiben. Während seines Studiums schrieb er zahlreiche Sci-Fi-Geschichten, die aber schwerlich einen Verleger fanden, dann packte ihn das Kino. Dennoch verfolgen uns seine literarischen Vorbilder bis hierher. So wagte es Cronenberg William S. Burroughs Kultbuch „Naked Lunch“ für di...