Schlagwort: Jean-Louis Trintignant

Filmkritiken

Regisseure im Fokus: Rohe Gewalt, gezielte Provokation, menschliche Abgründe und liebevolle Subtilität – Fünf Werke des Michael Haneke

Autoren: Pascal Reis, Sebastian Groß "Funny Games" (AT 1997) Mutter, Vater, Sohn. Ein Urlaub im Ferienhaus. Zwei höfliche Fremde die sich ein paar Eier ausleihen wollen. So beginnt wohl einer der umstrittensten Filmes des Michael Haneke. Bereits im Vorspann, wenn die harmonische Mozartmusik plötzlich verdrängt wird von lauten, brachialen, musikalischem Gekreische, wird klar, dass die gutbürgerliche Urlaubsidylle etwas heimsuchen wird, etwas Verächtliches „Funny Games“ erzählt vom Bösen und macht kompromisslos klar, dass es überall sein kann. Was klingt wie ein Thriller erweist sich aber nach und nach als Reflexion. Nicht nur über menschliche Finsternis, sondern viel mehr über die Rolle der Medien in unserem Alltag. In der Schlüsselszene, wenn es so scheint dass Haneke uns, den Zuschaue...
Kritik: Liebe (FR 2012) – Wenn das Altern zum Horror wird
Drama, Filmkritiken, Französischer Film

Kritik: Liebe (FR 2012) – Wenn das Altern zum Horror wird

Autor: Philippe Paturel Sicherlich gibt es einige klare Definitionen des Begriffs „Liebe“. Wenn man jedoch mehrere Personen fragen würde, was speziell für sie „Liebe“ bedeutet, so würde man mit Sicherheit verschiedenste Antworten zu hören bekommen. Für den einen ist die Liebe das sich ergebende Gefühl aus der Identifikation mit einem anderen Menschen, gegenseitige Anerkennung und wechselseitiges Verständnis. Für andere bedeutet es, sich bei der besseren Hälfte geborgen zu fühlen, egal wann und wo. Haneke hat nun eine Einsicht auf die „Liebe“ geöffnet, über die sich bisher wohl die wenigsten von uns Gedanken gemacht haben. 70 Jahre hat der österreichische Regisseur bereits auf dem Buckel. Und das vermittelt er überdeutlich. Persönlicher hätte seine neueste Arbeit kaum ausfallen könne...
Kritik: Leichen pflastern seinen Weg (IT 1968)
Filme, Filmkritiken, Regisseure, Retro, Sergio Corbucci, Western

Kritik: Leichen pflastern seinen Weg (IT 1968)

Großartig Sheriff, wenn sie mich nicht gefesselt hätten, würde ich Beifall klatschen. Es gibt Regisseure, kennt man einen ihrer Filme, kennt man sie alle. Und dann gibt es Regisseure, die einen immer wieder aufs Neue zu überraschen wissen und immer etwas Neues zu erzählen haben. Zur geringeren Anzahl letzterer darf sich auch Sergio Corbucci (Django) einreihen. Mit Leichen pflastern seinen Weg untermauert er erneut eindrucksvoll, was es heißt, etwas bis Dato Ungesehenes und bis heute Einmaliges zu schaffen. Der Film zeigt auf eindrucksvolle Weise wie Realismus, Authentizität und Atmosphäre zu einem Meisterwerk vereint werden können. Realismus aufgrund des Zynismus, der Konsequenz in der Inszenierung und der wahren Begebenheit, welche dieser Film beleuchtet. Authentizität aufgrund der vi...