Schlagwort: Komödie

Filmkritiken

"God Bless America" (USA 2011) Kritik – Probleme sind da, um erschossen zu werden

Autor: Pascal Reis "I didn't kill her because I couldn't have her. I killed her because she wasn't nice." Würde uns ein Fremder auf der Straße begegnen, den Zeigefinger selbstbewusst in unsere Richtung erheben und uns mit felsenfester Überzeugung vorwerfen, dass wir uns viel zu gerne in unserer von Abscheu angetriebenen Feindschaft gegenüber den Medien, der Politik und der abgestumpften Gesellschaft im Allgemeinen verrennen, so hätte dieser Jemand in so gut wie jedem Fall Recht. Es ist nun mal kein Geheimnis mehr, dass wir in einer beschlagenen Ära angekommen sind, in der die Dümmsten und Lautesten immer evidenter in den Fokus gerückt werden. Und ja, es sind immer die Menschen bei der breiten Masse am beliebtesten, die ohne Skrupel agieren, die keinen Wert auf Anstand legen, keine Rück...
Filmkritiken

"Get the Gringo" (USA 2012) Kritik – Mel Gibsons Sommerferien im mexikanischen Gefängnis

Autor: Pascal Reis "Is this a prison, or the world's shittiest mall?" Wenn man das gegenwärtige Action-Genre etwas genauer unter die Lupe nimmt, dann ist der angestrebte Fasson mehr als überdeutlich zu erspähen: Alter vor Schönheit. Das Zepter im sogenannten „Männerkino“ dürften heute erneut die Helden der Vergangenheit gen Himmel strecken und erleben so ihren zweiten Frühling, in dem sie wieder an dem Punkt angekommen sind, der auch schon den Karrierestartschuss in den frühen 80er Jahren gegeben hat. Arnold Schwarzenegger ist mit „The Last Stand“ als grimmiger Sheriff zurück in die Kinos gekehrt, Bruce Willis darf als John McLane in „Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“ zum fünften Mal die Welt retten und die große Seniorenzusammenkunft mit fulminanten Kalibern und eminenten Stic...
Filmkritiken

"ParaNorman" (USA 2012) Kritik – George A. Romero würde Beifall klatschen

Autor: Sebastian Groß "It would've been a quiet night too, if it hadn't been for those meddling kids!" Animationsfilme sind wahres Kassengold, zumindest wenn sie den Erwartungen des Publikums entsprechen, und das heißt in den meisten Fällen, dass sie süße wie nette Figuren zeigen, lustig sind und für Jung und Alt geeignet sind. Ein Rezept, welches so auch auf Trickfilme angewandt werden kann, doch genau wie beim Trickfilm gibt es auch bei den Werken aus den Hochleistungsrechnern der Studios immer wieder Vertreter, die die an ihnen gestellte Erwartungen nicht erfüllen können oder es gar nicht wollen. Freak steht auf seinem Spind, am liebsten schaut er Horrorfilme und von Gesellschaft hält Norman nicht viel, dabei ist der elfjährige selten wirklich alleine, denn Norman hat die Gabe die ...
Filmkritiken

"Mad Circus" (FR/ES 2010) Kritik – Ein humorfreies Debakel

Autor: Sebastian Groß "Jetzt geht der Spaß erst richtig los." Er galt als Enfant Terrible des spanischen Films: Alex de la Iglesias. Mit Filmen „Perdita Durango“, „El dia della Bestia“ oder „Aktion Mutante“. Nach seinem Versuch mit dem Thriller „Oxford Murders“ sich abseits des spanischen Filmmarkts zu behaupten, kehrte nun mit „Mad Circus“ zurück zu seinen irrwitzigen, absurden Wurzeln. Sein seltsamer wie brutaler Mischmasch aus Kriegswirren, leicht dadaistischer Revue und Liebesgeschichte wurde auf vielen Festivals gefeiert. Wir gönnen ihm den Erfolg, können uns dem Jubel aber nicht anschließen. Während des Spanischen Bürgerkrieges, in den späte 1930er Jahren, werden die Mitglieder eines Zirkus von Regierungssoldaten kurzerhand und gegen deren Willen rekrutiert. Bei einem Gefecht ...
Filmkritiken

Regisseure im Fokus: Verführung, Politik, Freiheit, Rise & Fall – Vier Werke des Stanley Kubrick

Autoren: Sebastian Groß, Pascal Reis "Spartacus" (USA 1960) "And maybe there's no peace in this world, for us or for anyone else, I don't know. But I do know that, as long as we live, we must remain true to ourselves." „Spartacus“ – Die einzige Auftragsarbeit des legendären Visionärs Stanley Kubrick. Mit gebundenen Händen und den wachsamen Augen von Kirk Douglas im Nacken, der „Spartacus“ produzierte, musste sich Kubrick am Drehbuch von Dalton Trumbos entlanghangeln und gleichzeitig auf die künstlerischen Freiheiten verzichten, die ihn in seiner späteren Laufbahn zu der unantastbaren Koryphäe machten, die er heute für die Filmwelt darstellt. Geschadet haben ihm diese Beschränkungen letzten Endes nicht, hat er doch zum einen im Jahre 1975 mit „Barry Lyndon“ sein ganz eigenes Epos inszeni...
Filmkritiken

"Ferris macht blau" (USA 1986) Kritik – Die Schule schwänzen und das Leben genießen

"Das Leben bewegt sich sehr, sehr schnell. Wenn du nicht gelegentlich anhältst und dich umschaust, könntest du es verpassen." Die Kinder der 1980er Jahre, teilen allesamt die gleichen Erinnerungen an dieses äußerst charakteristische Jahrzehnt. Es war die Zeit der Neuen Deutschen Welle: Nenas 99 Luftballons flogen berauschend um die Welt, Falco durfte Amadeus zum Punk stilisieren und Peter Schilling hob mit Major Tom konsequent in die Schwerelosigkeit ab, während Queen, Michael Jackson und Duran Duran gemeinsam ihre musikalische Hochzeit erlebten und sich vor Ruhm nicht mehr retten konnten. Die 80er waren allerdings auch das Jahrzehnt der modischen Extreme: Schulterpolster und Netzhemden waren ein Muss, Röhrenjeans durften enger denn je getragen werden und Neonfarben wurden zum unumgängl...
Filmkritiken

"Men in Black 3" (USA 2012) Kritik – Die Männer in Schwarz kehren zurück

"Wo der Tod ist, wird immer der Tod sein." Die „Men in Black“-Reihe hat in der Filmwelt längst einen gewissen Stand gewinnen können und auch eine nicht unerhebliche Fanbase aufgebaut, die sich den Abenteuern von Agent K und Agent J nur zu gerne anschließt. Als Barry Sonnenfeld 1997 „Men in Black“ in die Kinos brachte und damit auch einen der erfolgreichsten Filme aller Zeiten inszenierte, war der Jubel um die Sci-Fi-Komödie durchaus gerechtfertigt, schließlich strotzte sie von Anfang bis Ende nur so vor Kreativität, Spaß und Spannung. Unterhaltungskino in ihrer lockersten Form. 5 Jahre später ereilte allerdings auch „Men in Black II“ das Übel aller Fortsetzungen und Barry Sonnenfeld, der doch gerade durch seine kurzweilige Erzählstruktur und den Unmengen an spritzten Einfällen gepunktet...
Filmkritiken

Das "Männerherzen" Doppel (DE 2009-2011) Kritik – Beziehungen, Liebeleien und Probleme

"Männerherzen" (DE 2009) Im angesehenen Sportstudio „Fitnessworld“ laufen sich fünf verschiedene Männer immer wieder über den Weg. Zum einen wäre da Niklas, der keinen Schritt wagt, ohne ihn vorher bis ins kleinste Detail zu planen. Philip, ein Freund von Niklas, ist da das genaue Gegenteil, denn Philip lebt in den Tag und nimmt alles so wie es kommt. Aber das lockere Dasein hat schnell ein Ende gefunden, als seine Freundin ihm mitteilt, dass er bald Vater wird. Jerome ist ein flotter Musikproduzent, der sich vor Frauen gar nicht retten kann, bis er den ziemlich eigenwilligen Schlagersänger Bruce Berger am Hals hat und ihn produzieren soll. Der etwas verklemmte Beamte Günther lernt nach Ewigkeiten mal wieder eine Frau kennen, aber Susanne steckt mitten in einer Scheidung mit dem choleri...
Filmkritiken

"The Angels’ Share" (GB 2012) Kritik – Von Problemkindern und Whiskey-Dieben

"Selbst wenn du dich ändern willst, die lassen dich nicht!" Großbritannien erweist sich seit Jahrzehnten als überaus interessant, wenn es um die dortige Filmkunst geht. Steve McQueen ist nur einer der modernen Namen, der mit Filmen wie „Hunger“ und „Shame“ auf sich Aufmerksam gemacht hat und auf der ganzen Welt bereits ein mehr als verdientes Ansehen genießen dürfen. Doch entfernen wir uns mal von der neuen britischen Generation der Filmemacher und widmen uns den „erfahreneren“ Regisseuren, wie zum Beispiel Ken Loach, der dem Mainstream-Publik kaum ein Begriff sein dürfte. Dabei hat Loach schon so einige große Preise abgeräumt (Preis der Jury von Cannes, FIPRESCI-Preise in Cannes & Berlin, die Goldene Palme…) und sich durch seine kritische Umsetzung mit sozialen Konflikten in Filmkreise...
Filmkritiken

"Johnny English 2" (USA 2011) Kritik – Rowan Atkinson auf dem Tiefpunkt

"Oh großer Gott, lass mich nicht durch die Hand eines Schweizers sterben!" Eigentlich war der ehemalige Agent Johnny English untertaucht und hat dem Geheimdienst endgültig den Rücken zugekehrt. In einem einsamen asiatischen Kloster wollte English seine Kampfkünste aufbessern und sich zu einer präzisen Kampfmaschine umformen lassen, der Erfolg dieses Vorhabens ist doch eher mäßig. Die Jahre vergehen und die Zeit für Johnny English als Agent scheint zurückzukommen, denn das Leben des chinesischen Premierministers ist in großer Gefahr. MI-7 ist erneut auf die Dienste des trotteligen Agenten angewiesen und dieses Mal geht es ums Ganze, denn er muss eine weltweite Katastrophe stoppen und bekommt es mit mehreren knallharten Organisationen gleichzeitig zu tun, sowohl dem K.G.B. als auch der C....