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Filmkritiken

Regisseure im Fokus: Entfremdung, Liebe und die (Schein)Realität – Drei Werke des Michelangelo Antonioni

"Die Nacht" (IT 1961) Ein Jahr bevor Michelangelo Antonioni mit „L'eclisse“ die Liebe als unerreichbare Begierde darstellte, als unstillbare Sehnsucht, sklavisch schweifend zwischen Hingabe und Pein, knöpfte sich der prägende Filmemacher mit „La Notte“ eine zerbrochene Ehe vor. Giovanni (Marcello Mastroianni) und Lidia (Jeanne Moreau) haben sich nichts mehr zu sagen – die Kommunikation, die soziale Interaktion der einstigen Liebenden, der wichtigste Aspekt in einer fundamentierten Beziehung, ist auf dem Nullpunkt angekommen. Antonioni komprimiert sich dabei vollständig auf die Entfremdung von Giovanni und Lidia. In Lidias Augen spiegelt sich die tiefe Trauer, die ganze Enttäuschung, während Giovanni Anteilnahme heuchelt und sich in Wahrheit als verständnisloser, längst mit der Ehe abges...