Monat: Juni 2011

Kritik: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (US 2007)
Filmkritiken, Western

Kritik: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (US 2007)

"I've been a nobody all my life. I was the baby; I was the one they made promises to that they never kept. And ever since I can recall it, Jesse James has been as big as a tree. I'm prepared for this, Jim. And I'm going to accomplish it. I know I won't get but this one opportunity and you can bet your life I'm not going to spoil it." Drei Jahre ist es her, als ich mir Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford das erste Mal anschaute. Damals lies mich der Film recht unbeeindruckt zurück. Dann probierte ich es letztens auf einen Rat hin noch einmal, kam aber nicht über die erste halbe Stunde hinaus. Der Grund dafür: Dieser Film ist so stimmungsabhängig wie nur wenige Filme, die ich bisher gesehen habe. Nun, alle guten Versuche sind drei. Und diesmal konnte der Film das Zi...
Filmkritiken

"Trainspotting" (1996) Kritik

Inhalt: "Trainspotting zeigt den Alltag von fünf jungen Leuten in Edinburgh. Im Mittelpunkt steht Mark Rentin (Ewan McGregor), ein Heroin-Süchtiger, der zu gerne vom Stoff loskommen möchte, und es zeitweilig auch schafft. Begbie (Robert Carlyle) setzt eher auf flüssige Drogen und hat einen Hang zur Gewalttätigkeit, weshalb er gerne den 'Big Boss' des 'Teams' spielt. Dann ist da auch der eher naive Spud (Ewen Bremer) und der - nomen est omen - schwächliche Sick Boy (Jonny Lee Miller). Sie alle schweißt am Ende nur eins zusammen: Den Willen, einmal im Leben den großen Coup zu landen. Den schaffen sie dann auch - danach ist aber mit der Freundschaft Schluß." Kritik: "This was to be my final hit, but let's be clear about this. There's final hits and final hits. What kind was this to be?" ...
Filmkritiken

"Sunshine" (2007) Kritik

"So if you wake up one morning and it's a particularly beautiful day, you'll know we made it. Okay, I'm signing out." Was definiert einen guten Science-Fiction Film? Zunächst einmal ist eine gelungene Atmosphäre unabdingbar. Ebenso gut ausgearbeitete Charaktere. Raumschiffe, die zu "Also Sprach Zaratustra" im All zu tanzen scheinen. Oder vielleicht doch ein Monster, welches die nächsten Generationen des Filmeschaffens beeinflusst. Und dann natürlich das Wichtigste: Ein Sci-Fi Film muss seiner eigenen Logik folgen. All das weist nun 'Sunshine' nur bedingt bis gar nicht auf. Stereotype Figuren, wobei Cilian Murphy durchaus zu überzeugen weiss, dann Effekthascherei wohin das Auge reicht, Atmosphäre suchte ich zumeist vergeblich. John Murphys Score weiss zu überzeugen, ist aber, abgesehen v...
Filmkritiken

"Rango" (2011) Kritik

"Oh! Well, I...I...I'm glad you asked. I've got two one acts, a mystery and a musical I've been gestating. I've got the words. I'm just kinda workin' on the melody right now. It's like a... I think it's gonna be a western." Vorsehbar? Ja... Aber verdammt noch mal drauf geschissen auf die Vorhersehbarkeit. 'Rango' ist einfach ein toller Animationsfilm. Sehr viele großartige Ideen, liebenswerte Figuren, Action am laufenden Band und das alles unglaublich schön animiert. Was will das Western-Herz mehr? Tatsächlich wünschte ich mir, der Film wäre weniger kindgerecht umgesetzt worden, da er schon als jetziges Resultat eher weniger für die ganz Kleinen geeignet erscheint. Umso besser, dass Hans Zimmer endlich mal wieder gezeigt hat, dass in ihm viel mehr steckt, als nur sich selbst zu kopieren,...
Filmkritiken

"Falling Down" (1993) Kritik

"Gucken Sie sich das Bild da oben an: Der Burger ist saftig und sieben Zentimeter dick. Und jetzt sehen Sie sich dieses jämmerliche kleine Ding hier an. Kann mir irgendjemand sagen, was an dem Bild da oben nicht stimmt?" 'Falling Down' ist ein wirklich interessantes Projekt von Regisseur Joel Schumacher. Die Geschichte über einen Mann (Michael Douglas), der seine Familie und seinen Job verloren hat und nun an der Gesellschaft Rache nehmen will. Auf seinem Rachefeldzug durch Los Angeles ertappte ich mich als Zuschauer nicht nur einmal dabei, dass ich mir in Wirklichkeit oft die selben Gedanken wie der Protagonist mache. Einen grandiosen Ansatz kann man dem Film also nicht verübeln. Jedoch ist die Geschichte in manchen Momenten dermaßen unlogisch - wie zum Beispiel, dass Michael Douglas auf...
Filmkritiken

"Twister" (1996) Kritik

Ab und zu möchte man doch NUR gut unterhalten werden. Da braucht es nicht viel, NUR das Richtige. 1996 jedoch enstand mit diesem Ziel ein ungeahntes Debakel, ohne Zweifel, denn 'Twister' ist nicht nur ein Katastrophenfilm, sondern ein Katastrophenfilm katastrophalen Ausmaßes. Dumm, laut, schlecht geschauspielert und mit einer Story, die einem die Haare zu Berge stehen lässt, ein typischer amerikanischer Sommer-Blockbuster eben, nur, dass dieser einer der miesesten aller Zeiten ist. Zugegeben, die Effekte sind super und an einer Stelle musste ich laut lachen („Da fliegt noch 'ne Kuh“ - „Nein, das ist dieselbe von vorhin.“), ansonsten ist der Film aber absolut hirnverbrannt, nervig, unlogisch, witzlos, kurz gesagt: er verursacht Kopfschmerzen! Die Moral der Geschicht': Der Zuschauer bekommt...
Filmkritiken

"Getaway" (1972) Kritik

"Getaway!" Ja wie denn? Ganz ehrlich, ich war nie sehr angetan von 'Bonnie und Clyde', daher hatte ich auch hier meine Bedenken. Allerdings wurde ich aufs Äußerste überrascht. Sam Peckinpah ist hier meiner Meinung nach ein Meisterwerk des Actiongenres gelungen, welches bis heute nichts von seiner Wirkung eingebüsst hat. Klar, Zuschauer, die auf das hirnverbrandte, seelenlose Actioneinerlei des 21. Jahrhunderts stehen, werden wohl damit ihre Schwierigkeiten haben. Allen anderen, die detailliert ausgearbeiteten Charakteren, langsamen Erzählfluss, schönen Aufnahmen und darstellerischen Leistungen noch Bedeutung beimessen können, sei 'Getaway' ganz besonders ans Herz gelegt. Wie bereits erwähnt, würde ich das Gangster-Paar Mr. und Mrs. McCoy, hervorragend gespielt von Steve McQueen und Ali ...
Filmkritiken

"Ghostbusters" (1984) Kritik

"Let's show this prehistoric bitch how we do things downtown... Throw it!" Der witzigste Satz des Films ist gleichfalls ein Ausdruck dessen, welche Bedeutung diese Komödie für die Kinogeschichte hat. Nämlich gar keine! Er ist ganz einfach "prähistorisch". Hätte man den Film 20 Jahre früher gemacht, dann könnte sich zumindest noch über die Effekte reden lassen, aber mal ganz ehrlich, diese sind einfach nur mies. Sieben Jahre zuvor George Lucas 'Krieg der Sterne' und dann will man versuchen, mich mit so einer schlechten Umsetzung zu ködern. Nein, das taugt doch alles nichts! Soviel zu den technischem Aspekten. Dummerweise kann 'Ghostbusters' anderweitig genausowenig überzeugen. Ok, Bill Murray ist großartig und die Musik bis heute kult. Alles andere jedoch ist enttäuschend. Sprach ich anfan...
Filmkritiken

"Barton Fink" (1991) Kritik

"I'm writer, you monsters! I create." Ja die Coen Brüder waren mal wieder am Kreieren, und wieder haben sie ein Meisterwerk geschaffen. Eigentlich unvorstellbar, oder? Nein! Denn wir sprechen hier ja schließlich von Joel und Ethan Coen! Ihr Film 'Barton Fink' feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen, und diese Zeit hat er definitiv überstanden, denn er ist nicht mehr und nicht weniger als ein Film für die Ewigkeit. Ein extrem surrealistisches Kunstwerk über einen Bühnen-Autor aus New York (John Turturro), der in Hollywood in eine Schaffenskrise gerät. Da möchte ich gar nicht viel auf den Inhalt eingehen, denn es ist unmöglich, all die wunderbaren Details in Worte zu fassen. Dies ist ein Film zum Erleben, zum Rätseln und eine verstörende Kritik am Kommerzdenken dieser Welt, hier mit ...
Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche "Carlito’s Way" (1993)

'Carlito's Way' ist ein meiner Meinung nach viel zu unbeachtetes Meisterwerk, ein Filmjuwel, mit Al Pacino in einer seiner besten Rollen, ein zutiefst menschliches und zugleich brutales Drama. Ja, der Film ist für mich mehr ein Drama, denn ein Mafiafilm. Denn mit solch bis in die kleinste Nebenrolle wunderbar ausgearbeiteten Charakteren habe ich selten mitgefiebert, was mitunter wohl erklären dürfte, warum ich den Film schon an die 30 Male gesehen habe. Aber von was handelt der Film eigentlich? Der ehemalige Drogendealer und Killer Carlito Brigante (Al Pacino) wird nach 5 Jahren vorzeitig aus dem Knast entlassen. Er möchte kein kriminelles Leben mehr führen und beginnt legal Geld zu verdienen um mit seiner Freundin Gail (Penelope Ann Miller) ein neues Leben zu beginnen. Doch Brigante kan...