Monat: August 2011

Filmkritiken

"Ein gutes Jahr" (2006) Kurzkritik

"Ich hätte gerne ein Leben mit einer irrationalen misstrauischen Gattin, als Beilagen ein bisschen Wut und Eifersucht und eine Flasche Wein, die so schmeckt wie du, und ein Glas, das niemals leer wird." "Der Londoner Banker Max Skinner (Russell Crowe) reist in die Provence, um ein kleines Weingut zu verkaufen, welches er von seinem Onkel vererbt bekommen hat. Max lässt sich zunächst nur widerstrebend auf die provenzalische Lebensart ein und reagiert auf die schrulligen Eigenarten der Einheimischen mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus. Doch nachdem er die Café-Besitzerin Fanny (Marion Cotillard) kennenlernt, genießt er nicht nur die Leichtigkeit des Lebens - er lernt auch die wahre Liebe kennen..." Die Story ist nicht neu, man bedient sich an Klischees und doch macht dieser Film ungem...
Filmkritiken

"Super 8" (2011) – Super ist hier wenig

Das ist ein Film, der die alten Zeiten vermisst, der zurück will zu den Filmen der 80er Jahre. Da wo Sci-Fi noch etwas mit Romantik und Charme gemein hatte und nicht von den Effekten dominiert wurde. Leider versteht er überhaupt nicht, was diese Filme ausgemacht hat. Hier kommen Schocks, platte Bluteffekte und Klischees aus dem Keller, die schon bei "Krieg der Welten" und "Transformers" miefig waren. Eine böse Person wird mit böser Musik eingeführt, er hat Narben und schaut böse. Eine Welt in der alle Linien klar strukturiert sind. Eine völlig berechenbare, lahme Welt. Es soll eine Hommage an "E.T." sein, durch welche begründet wird, warum die Protagonisten mit dem Fahrrad des Films fahren. Verstanden wurde wenig. Am Ende ist man dann in einem ätzenden, übertönten Showdown und fragt sich, ...
Klassiker-Tipp der Woche: Der Pate (USA 1972)
Drama, Filme, Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche: Der Pate (USA 1972)

"In der großen, weiten Welt gibt es keinen besseren Film. Ende der Diskussion." Das wäre eine Möglichkeit dem größten Mafiadrama der Filmgeschichte gerecht zu werden. Das erklärt jedoch noch lange nicht, warum ich dieses Mammut-Werk als meinen Lieblingsfilm definiere. Denn er ist für mich viel mehr als nur DER beste Film aller Zeiten. Irgendwie muss sich Francis Ford Coppolas Vermächtnis in Worte fassen lassen, ohne dass Lobeshymnen die Oberhand gewinnen oder der Kommentar zu einer reinen Inhaltsangabe verkommt?! Verzweifelt suchte ich also nach einem Ausdruck oder einem Satz, der meinem Lieblingsfilm gerecht werden könnte. Gefunden habe ich keinen. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie lange Coppola wohl an seiner Exposition hantiert haben muss, bis sie zu der meiner Meinung nach legen...
Filmkritiken

"Nie wieder Sex mit der Ex" (2008) Kurzkritik

Ich hatte 'Nie wieder Sex mit der Ex' lange Zeit auf "kein Interesse" markiert. Nie hätte ich mir diesen Film freiwillig angetan. Auf jemandes Rat und der allgemein positiven Bewertungen schaute ich ihn mir schließlich doch an. Zumindest bis zur 70. Minute, denn die Geschichte ist einfach nur eine unerträgliche Aneinanderreihung von Klischees und formelhaft zusammengeschusterten Dialogen. Der Film möchte lustig sein, ist dies jedoch zu keiner Sekunde. Ich möchte einfach keinen Jason Segel sehen, der meint, es wäre cool, seine Intimregion zur Schau zu stellen. Ebenso ging mir Schauspielnulpe Russel Brand nach 'Männertrip' erneut gewaltig auf die Nerven. So gut Mila Kunis in 'Black Swan' gespielt hat, so schlecht zeigt sie sich nun in dieser dumm-dämlichen Kollage von berechenbaren Zufällen....
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"Blue Valentine" (USA 2010) Kritik – Gosling und Williams sind nicht zu toppen

Das Leben spielt einem schon manchmal einen Streich. Erst bekommt man monatelang keine wirklich herausragenden Filme zu sehen. Und nun darf ich innerhalb weniger Tage an zwei herzzereißenden, kraftvollen Meisterwerken teilhaben. Die Rede ist von 'The Tree of Life' und 'Blue Valentine'. "So, a child molester and a little kid are walking into the forest. They go deeper and deeper into the woods and it gets darker and darker out. Finally, the kid looks up at the child molester and says, "Gee, mister. It's dark out here. I'm getting really scared." The child molester says, "You think you're scared? I have to walk out of here by myself!" Welcher Film auch immer dieses Jahr gezeigt wurde und noch gezeigt werden wird, ihr werdet keine besseren schauspielerischen Leistungen sehen, als die von Mi...
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"Kick-Ass" (2010) Kritik

“I always wanted to say this. Say hello to my little friend!” Das letzte Kinojahr hatte viele Besonderheiten, Eigenheiten und Ungereimtheiten. Hervorzuheben wäre dabei wohl der Begriff “Hype“. Unwort des Jahres? Steht auf jeden Fall in der engeren Auswahl, denn in diesem Jahr artete das Gehype zu oft aus. ‘Inception‘ ist eines der besten Beispiele dafür. Der wohl schlimmste Vertreter dieser nichts taugenden Fraktion ist jedoch ‘Kick-Ass‘. Was sich der gestandene Kino-Fan nicht alles anhören musste. “Der neue Superhelden-Klassiker“, “A perfectly well made mix of Superbad and Kill Bill.” Weiss nicht mehr wo ich das gelesen habe, es hat mich einfach nur genervt. Das Ziel des Films: Superhelden-Klischees auf die Schippe nehmen und diesen einen “Arschtritt“ verpassen. Das Resultat ist eine ...
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"Mr. Bean macht Ferien" (2007) Kurzkritik

Waitress on Train: Un café? Mr. Bean: Oui. Waitress on Train: Du sucre? Mr. Bean: Non. Waitress on Train: You speak very good French. Mr. Bean: Gracias! Das war dann auch schon der beste Witz, den die Komödie 'Mr. Bean macht Ferien' zu bieten hat. Man sitzt vor dem Bildschirm, ganz erwartungsvoll, wann denn endlich ein großer Brüller kommen mag. Leider sind Schmunzler alles, was der ehemalige Star-Komiker Rowan Atkinson dem Zuschauer abzuringen vermag. Dabei ist die Grundidee doch eine optimale Bedingung für eine klasse Komödie. Engländer macht in Frankreich Urlaub. Man hätte mit den Klischees spielen können, mit den Vorurteilen und der Abneigung der beiden Nachbarländer. Stattdessen sind die Aufnahmen von Südfrankreich uninspiriert. Das stellt eine Kunst für sich dar, denn bei der Schönh...
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"Stolz und Vorurteil" (2005) Kritik

"A Mrs. Bennet, a Miss Bennet, a Miss Bennet and a Miss Bennet, sir." - "Oh for heaven's sake, are we to receive every Bennet in the country?" Ich muss gestehen, dass ich bisher keine von Jane Austens Geschichten gelesen habe. Denn das scheint der Hauptgrund für die eher mittelmäßigen Bewertungen zu sein. Es ist mir unverständlich, wie so viele Filme, die es nicht verdient haben, in den Himmel gelobt werden, und die eigentlichen Meisterwerke wie 'Stolz und Vorurteil' in dieser Masse zu verschwinden scheinen. Das Problem ist jedoch nicht nur der Vergleich mit der Literaturvorlage, sondern dass viele den Film absolut missverstehen. Denn die Liebesgeschichte spielt hier eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr schuf Joe Wright ein Portrait der englischen Gesellschaft gegen Ende des 18. Jahrh...