Monat: Oktober 2011

Filmkritiken

"Melancholia" (2011) Kritik – Eine Parabel über Fehlentscheidungen

"Das schmeckt nach Asche!" Gerade habe ich noch einige Kritiken gelesen, in der Hoffnung, die allgemeine Euphorie nachvollziehen zu können. Meine Meinung bleibt bestehen: "Melancholia" ist ein unfassbar depressives, aber auch unfassbar schlechtes Filmerlebnis. Angefangen mit einem Prolog, der so uninnovativ ist wie nur möglich. Dabei dürfen Filmfehler natürlich nicht außen vor gelassen werden. In einer Szene regnet es hinter Kirsten Dunst Vögel, in der nächsten Einstellung komischerweise nicht mehr. Interessanter als Filmfehler sind jedoch die inhaltlichen Aspekte oder vielmehr die inhaltlichen Ärgernisse. Extrem bedeutunglos, abgesehen davon als wie schlecht die Gesellschaft von von Trier portraitiert wird. Oberflächlich wird hier der Finger auf die Neureichen gerichtet, dort die Wiss...
Filmkritiken

"Toy Story 3" (USA 2010) Kritik – Bis zur Unendlichkeit…

"...und noch viel weiter!" Gleich vorweg: Für mich ist "Toy Story" viel mehr als nur ein Film oder eine Geschichte über Spielzeug. Und dazu gibt es eine kleine Anekdote: Ich war schätzungsweise 10 Jahre alt. Damals hatte ich eine Audiokassette vom zweiten Teil, auf der die Originalszenen aus dem Film zu hören waren. Ein Sprecher fasste das zusammen, wozu man das Bild gebraucht hätte. Hört man etwas wochen-, monate- oder sogar jahrelang jeden Abend zum Einschlafen, prägen sich die Dialoge ganz automatisch ins Gedächtnis. Jede Betonung, jeder Ausdruck, jede Regung wird gespeichert. Das ist auch ein Grund dafür, warum ich "Toy Story 2" nach sechs Jahren fast auswendig mitsprechen kann. Nicht, dass ich ihn so oft gesehen hätte. Ich habe ihn nur immer und immer wieder gehört. "Toy Story 3" ...
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Top 5 Trailer N°6

Perfect Sense (8. Dezember) Hier gehts zur Kritik. The Lady (15. März) London Boulevard (1. Dezember) Hier gehts zur Kritik. König der Löwen (10. November) Killer Elite (27. Oktober)
Filmkritiken

"Chihiros Reise ins Zauberland" (JP 2001) Kritik – Wenn Japan loslegt, packt Alice ein

"Wenn man sich einmal getroffen hat, vergisst man das nie...es kann nur sein, dass man sich nicht daran erinnert." Hayao Miyazakis "Chihiros Reise ins Zauberland" ist eigentlich nichts anderes als die japanische Variante von "Alice im Wunderland". Trotzdem ist der Film soviel mehr und um so vieles gelungener. Es ist eine Geschichte von unvorstellbarer Fantasie. Eine simple Story wird hier zu einem Märchen mit den wunderbarsten Charakteren ausgedehnt, welche man sich vorstellen kann. Begleitet wird die unglaublich animierte Bilderflut von Melodien, die wohl am einfachsten bei "einzigartig" einzustufen sind. Die liebevollen Animationen und Charaktere und dieser wunderbare Score ziehen einen förmlich in die Welt von Chihiro. Zu jedem Augenblick habe ich mich als Teil dieses Abenteuers gefü...
Filmkritiken

"K-Pax" (2001) Kritik

"Dying is something you have no control over. Why waste your life being afraid of it?" Jetzt habe ich ihn also auch endlich gesehen, 'K-Pax', das hochgelobte Sci-Fi-Drama. Und ich bin sehr angetan, denn der Film spricht so viele Wahrheiten aus, besitzt eine Story abseits von all dem Hollywood-Gedöns, welche sehr zum Denken und Grübeln anregt. Die Grundidee ist schnell zusammengefasst. Mitten im New Yorker Bahnhof erscheint wie aus dem Nichts ein Mann namens Port (Kevin Spacey), der behauptet vom Planeten K-Pax zu stammen. Logische Schlussfolgerung: Er wird in eine Psychiatrie eingeliefert. Von nun an bemüht sich Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) für Ports Zustand eine Erklärung zu finden. Währenddessen geschehen immer seltsamere Dinge in der Psychiatrie, bis keiner mehr weiss, was nun Wah...
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"Valhalla Rising" (GB 2009) Kritik – Willkommen im heiligen Land

"I am going to show them that a man of God has arrived." Im Land der Blinden ist der Einäugige König. Es ist der Glaube an dich selbst, der dich zu Großem heranwächsen lässt. Nicolas Winding Refn zaubert aus diesen beiden Ideen ein einmalige Rachegeschichte, eine Abenteuer über Glaube, so unfassbar realistisch umgesetzt, dass ich verstehen kann, warum "Valhalla Rising" beim Großteil des Publikums auf Ablehnung stößt. Mads Mikkelsen als einäugiger, stummer Rächer spielt brillant. So minimalistisch, aber sobald es zum körperlichen Ausbruch seiner Figur kommt, hatte ich nur noch Angst und saß wie gelähmt vor dem Bildschirm. Hauptsächlich behandelt der Film das Thema Religion. Glaube und Irrglaube spielen dabei eine gewichtige Rolle. Fast keine Worte, keine Musik und extrem lange Kamerafa...
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"Jane Eyre" (GB 2011) Kritik

"I knew you would do me good in some way. I saw it in your eyes when I first beheld you." Cary Fukunagas Interpretation der gleichnamigen Romanvorlage ist ein Fest für Fetischisten epischer Aufnahmen. Düster und hoffnungslos stellt Fukunaga das Leben einer Gouvernante dar. Verrat, Liebe und Dialog dominieren die Neuadaption. Dass bereits der Roman extrem kitschig ist, entpuppt sich recht bald als Hauptproblem von "Jane Eyre". Die erste Stunde ist trotz ihrer gemächlichen Erzählweise extrem spannend. Fukunaga versteht es die grausame Kindheit und die innerliche Zerrissenheit der Protagonistin in Bilder zu fassen. Ihr Leben ist traurig und scheint, abgesehen von ihrer Leidenschaft für die Malerei, keine besondere Zukunft bereitzuhalten. Mia Wasikowska spielt die Gouvernante mit sehr viel...
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Kinotipps der Woche (ab 6. Oktober)

Melancholia Sci-Fi-Drama mit Weltuntergangsszenario von Skandal-Regisseur Lars von Trier mit Kiefer Sutherland und Kirsten Dunst Inhalt: Eine Geschichte aus der Perspektive zweier Schwestern. Die Melancholikerin Justine (Kirsten Dunst) heiratet auf dem Schloss ihrer Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) einen hübschen Mann (Alexander Skarsgard). Doch von Anfang an steht das Fest unter keinem guten Stern, das Paar kommt sogar zu spät zur eigenen Feier – sehr zur Ärger von Claire und deren Mann John (Kiefer Sutherland). Einige Zeit später: Justines Depressionen werden stärker und sie zieht zu ihrer Schwester aufs Schloss während ein Planet auf die Erde zurast. Wo John die Frauen noch in Sicherheit wiegt und glaubt, dass der Planet an der Erde vorbeiziehen wird, bereiten sich Justine und C...
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Die besten Soundtracks aller Zeiten N°6 "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968)

"Wenn man sich durch die Filme blättert, an denen ich gearbeitet habe, sieht man, dass ich ein Spezialist für Western, Liebesfilme, politische Filme, Actionfilme, Horrorfilme und so weiter war. Mit anderen Worten: Ich bin gar kein Spezialist, weil ich alles gemacht habe. Ich bin ein Musikspezialist." (Ennio Morricone) Wer kennt ihn nicht, Harmonica, einer der größten und prägendsten Westernhelden der Filmgeschichte. Gespielt von Charles Bronson, der einem das Gefühl gibt, er hätte nur für diese Rolle gelebt. Was jedoch wäre diese Westernikone ohne ihre Mundharmonika? Und was wäre die Mundharmonika ohne ihre Melodien. Interessanter, aber dennoch irrelevanter Gedanke, denn der Soundtrack wurde von niemand Geringerem als Ennio Morricone komponiert. Für mich stellen seine Klänge zu "Spiel ...