I always wanted to say this. Say hello to my little friend!
Das letzte Kinojahr hatte viele Besonderheiten, Eigenheiten und Ungereimtheiten. Hervorzuheben wäre dabei wohl der Begriff Hype. Unwort des Jahres? Steht auf jeden Fall in der engeren Auswahl, denn in diesem Jahr artete das Gehype zu oft aus. Inception ist eines der besten Beispiele dafür. Der wohl schlimmste Vertreter dieser nichts taugenden Fraktion ist jedoch Kick-Ass. Was sich der gestandene Kino-Fan nicht alles anhören musste. Der neue Superhelden-Klassiker, A perfectly well made mix of Superbad and Kill Bill. Weiss nicht mehr wo ich das gelesen habe, es hat mich einfach nur genervt.
Das Ziel des Films: Superhelden-Klischees auf die Schippe nehmen und diesen einen Arschtritt verpassen.
Das Resultat ist eine Geschichte, welche vorgibt, äußerst intelligent und clever und anders zu sein, sich allerdings nach 15 Minuten in einer 0815-Story verrennt, der sie doch eigentlich eine Abfuhr erteilen wollte. Das Hauptproblem zeigt sich hauptsächlich in der Unentschlossenheit des Drehbuchs. Was wollten die denn nun: Eine Comicverfilmung für Erwachsene? Eine Lovestory? Eine Persiflage? Oder doch nur ein sinnfreies Action-Movie ? All das wird irgendwo angeschnitten, ergibt aber keinen geschlossenen Kreis. Zu gewollt auf brutal getrimmt. Was will man uns damit sagen? Perverse Kinder-Exploitation ohne Sinn und Verstand. Da kann der Film von mir aus zitieren so viel er will, da kann er handwerklich noch so herausragend inszeniert sein. Hilft alles nichts, wenn die Story lahm, strunzdumm und unlogisch ist, obwohl man doch eigentlich die Unlogik anderer Comics und Heldengeschichten attackieren wollte.
Ich muss zugeben, gehasst habe ich den Film nicht, denn er hat in gewissen Maßen unterhalten, kleinere Lacher waren dabei und auch einige gute Ideen. Der Soundtrack ist auch alles andere als schlecht. Was ich jedoch nicht leiden kann, ist, wenn man mich für doof verkaufen möchte. Am schlimmsten ist dabei die Selbstverliebtheit des Films. Es macht tatsächlich den Anschein, als hätte Regisseur Vaughn geglaubt, er wäre der Erste, der ein Mädchen als Action-Amazone zeigt. Dagegen hätte ich auch nichts gesagt, wenn man das Ganze zumindest mit einer intelligenten Story à la Wer ist Hanna angereichert hätte.
Was bleibt, ist eine der schlechtesten Comicverfilmungen, welche mit dem besten Willen solide Darsteller zu bieten hat (besonders Cages Over-Acting ist grausam). Berechenbarkeit und leere Versprechungen halten sich auf der Waage. Plattitüden sind die Stärke von Kick-Ass, aus dem, mit einem fähigen Regisseur, Großes hätte gemacht werden können.
Bewertung: 3/10 Sternen