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Kritik: Millennium Mambo (TW 2001)
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Kritik: Millennium Mambo (TW 2001)

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher Everything changes. Nothing stays the same. Bilder einer entfremdeten Jugend Die Bildwelten von Hou Hsiao-Hsien sind die der reichen Sinneseindrücke, der farbigen Räume: grelles Blau, stechendes Gelb und sattes Rot bestimmen die Farbpalette seines 2001 erschienenen Films Millennium Mambo. Das Nachtleben von Taipeh ist eines der pulsierenden Beats und der grellen Neontöne; es ist ein betörender Bilderrausch, den Hou da aufmacht. Seine formalsprachliche Wirkung liegt in der hypnotischen Dimension der Bilder, die einen Sogeffekt auslösen und in ihren Bann ziehen – die eröffnende Plansequenz von Millennium Mambo ist bis heute unvergessen. Darin sehen wir, wie eine junge Frau davonläuft, direkt in die Kamera blickend, dazu die träumerisch-schwelgende ...
Kritik: Mulholland Drive (US/FR 2001) – Lynchs Meisterwerk neu in 4K
Drama, DVD & Bluray, Filmkritiken

Kritik: Mulholland Drive (US/FR 2001) – Lynchs Meisterwerk neu in 4K

Hey, pretty girl, time to wake up. 1999 standen die verwirrten Fragezeichen mal wieder über den Köpfen des Zuschauers. Wenn man nun noch die Information erhält, dass es sich in diesem Jahr um einen Film von Regisseur David Lynch handelte, dann sollte der Groschen gefallen sein, doch dieses Mal war es vollkommen anders. Mit seinem Road-Movie-Drama The Straight Story, in dem David Lynch Richard Farnsworth einen großen Auftritt schenkte, ging der Filmemacher einen sensiblen und philosophischen Weg, der über das Leben und das Alter erzählte und in jeder Szene pures Gefühl übertragen konnte. Seltsam daran ist auf den ersten Blick natürlich gar nichts und auch dieser Film ist bis heute ein besonderes Stück Kino, doch betrachtet man die gesamte Filmografie von Mr. Lynch, dann ist die Überraschun...
Filmkritiken

"Training Day" (USA 2001) Kritik – Guter Bulle, böser Bulle

"King Kong ist nichts im Vergleich zu mir!" Die Geschichte vom guten Cop und dem bösen Cop könnte man schon fast als alten Hut in der Filmgeschichte bezeichnen. Warum der alte Hut jedoch nicht immer gleich von einer dicken Staubschicht befallen sein muss, lässt sich ganz klar daran erklären, dass dieses Aufeinandertreffen von Gegensätzlichkeit immer noch ihre eigenen Reize mit sich bringt. Allgemein sind es doch die Geschichten über Polizisten und deren Alltag, ob durchtrieben oder nicht, die wohl nie etwas von ihrer Spannung verlieren werden, nicht umsonst gibt es unzählige Cop-Klassiker: "Dirty Harry", "Heat", "Serpico" und "Bullitt". Nur ein kleiner Auszug aus dem riesigen und ebenso beliebten Subgenre. Wenn wir uns aber in die Zeit nach der Jahrhundertwende begeben, dann wird das ho...
Filmkritiken

"Blow" (USA 2001) Kritik – Johnny Depp wird zum Drogenbaron

"Die toxische Dosis für Menschen, liegt zwischen 1 und 1 1/2 Gramm Kokain, abhängig vom Körpergewicht. Ich konsumierte durchschnittlich fünf Gramm pro Tag, vielleicht mehr...Es gab Zeiten da hab ich 10 Gramm in 10 Minuten gezogen" Der Aufstieg und der darauffolgende Fall wurden in der Filmwelt schon so manches Mal durchgekaut und ab und an entnervt ausgespuckt. Das berühmteste Beispiel für einen solchen Film ist an erste Stelle natürlich ganz klar Brian De Palams unantastbarer Klassiker "Scarface" aus dem Jahre 1981, welcher das Leben von der fiktiven Drogenlegende Tony Montana zeigt und dabei den Thronbezug und den ehrenlosen Fall dokumentiert. Dann wären da natürlich noch "GoodFellas", "American Gangster" und die auch "Der Pate"-Trilogie zählt dazu, wenn man sich den Werdegang von Mic...
Filmkritiken

"From Hell" (USA 2001) Kritik – Johnny Depp auf der Suche nach Jack the Ripper

"Wir befinden uns hier an der extremsten Grenze des menschlichen Verstandes. Einem strahlend hellen Abgrund, wo der Mensch sich selbst begegnet." Legenden um den berühmt berüchtigten Serienmörder Jack the Ripper gibt es unzählige. Während des 19. Jahrhundert hat ein bis heute unbekannter Mann mehrere Prostituierte in London bestialisch umgebracht. Der Name Jack the Ripper kam durch einen anonymen Brief zustande, der an die Central News Agency geschrieben wurde, der Verfasser des Briefes betitelte sich selbst als Mörder und das legendäre legte Pseudonym er sich dabei selber auf. Bis heute zählen die Ripper-Morde, genau wie der Jimmy Hoffa-Fall und die Vorfälle in Hinter Kaifeck zu den interessantesten und meistdiskutiertesten Kriminalfällen überhaupt. Verdächtige gab es unzählige, Identit...
Filmkritiken

"Inside a Skinhead" (USA 2001) Kritik – Ryan Gosling als jüdischer Nazi

"Hätte es Hitler nicht gegeben, die Juden hätten ihn erfunden." Wenn man das Jahr 2011 Revue passieren lässt, dann bleibt einem ein ganz bestimmter Mann im Gedächtnis, der sich zum Superstar des Filmgeschäfts etablierte: Ryan Gosling. Mit Filmen wie 'Drive', 'Blue Valentine', 'Ides of March' und 'Crazy, Stupid, Love' bewies er seine Vielschichtigkeit und wurde immer zum Highlight. Vor allem in 'Drive' leistete er großartiges und festigte seinen Ruf als einer der besten Jungschauspieler unserer Zeit. Schaut man sich Goslings Karriere jedoch mal genauer an, wird man feststellen, dass er schon immer auf hohem Niveau war. 'Lars und die Frauen', 'Half Nelson' und 'Stay' sind da Beispiele und Beweise genug. Gosling war sofort präsent und nutze seine Chance eindrucksvoll. Doch gehen wir zurück...
Kritik: Das Versprechen (USA 2001) – Das selbstzerstörerische Scheitern
Drama, Filmkritiken

Kritik: Das Versprechen (USA 2001) – Das selbstzerstörerische Scheitern

Ginny hat einen Riesen gekannt. Er war so groß wie ein Berg und sie hat Igel von ihm bekommen. Sie hat gesagt, dass er ein Zauberer ist. Wenn sich hochangesehene Schauspieler als Regisseur versuchen, dann sind die Erwartungen natürlich hoch. Sean Penn, einer der besten Charakterdarsteller unserer Zeit, widmete sich in seiner dritten Regiearbeit 'Das Versprechen' aus dem Jahr 2001, dem gleichnamigen Weltroman von Friedrich Dürrenmatt. Penn inszeniert mit viel Fingerspitzengefühl ein Krimi-Drama, das sich vielmehr um den Ermittler kümmert, als um die Mördersuche selbst. 'Das Versprechen' kann mit einigen tollen Naturaufnahmen von Nevada glänzen und Kameramann Chris Menges durchzieht die Bilder mit spürbarer Kälte, die sich immer deutlicher macht, je weiter wir in die Geschichte eindringen....
Serientipp: Six Feet Under – Gestorben wird immer (USA 2001 – 2005)
Filmkritiken, Serien

Serientipp: Six Feet Under – Gestorben wird immer (USA 2001 – 2005)

You only get one life. There's no god, no rules, except for those you accept or create for yourself. Then once it's over... it's over. Dreamless sleep forever and ever. So why not be happy while you're here? Six Feet Under könnte kein klassischeres Drama sein. In fünf Akten (Exposition, steigende Handlung, Höhepunkt, retardierendes Moment und Katastrophe bzw. Lösung) erzählt die Serie einen Lebensabschnitt der Bestatterfamilie Fisher. Leben, Tod, Vergebung, Ewigkeit, Schmerz, Menschlichkeit, Homosexualität, Drogen, Liebe, Hass, Bedauern und viele andere lebenswichtige Themen werden auf äußerst schwarzhumorige und dramatische Weise zur einer der unkonventionellsten und zur meiner Meinung nach auch besten Serie aller Zeiten vereint. Es sind genau drei Dinge, die diese Serie zu dem machen, ...