Schlagwort: Edward Norton

Filmkritiken

"American History X" (USA 1998) Kritik – Edward Norton und die verlorene Generation

Autor: Pascal Reis "I'm ashamed that you came out of my body." Trompeten werden durch laue Stöße angekurbelt, die repetitiven Trommelschläge wirken wie Gewehrschüsse, bis die sakrale Chormusik ertönt und die in traurigem Schwarz-Weiß gehaltene Aufnahme der Strandpromenade von Venice Beach in ihrer bleiernen Schwere abrundet. Später hören wir das lustvolle Stöhnen einer junge Frau, sehen sie beim Geschlechtsverkehr, bis kurz darauf wirklich Schüsse aufschreien und die Leichen dreier Afroamerikaner die Auffahrt der Familie Vinyard zieren: Ein Verbrechen aus ideologischer Überzeugung, keine Notwehr, kein Akt der Verzweiflung. Die ersten Minuten von „American History X“ fordern den Zuschauer bereits einiges ab und führen ihm seine Stärken konkret vor Augen. Die Bildsprache nämlich ist derart...
Filmkritiken

"25 Stunden" (USA 2002) Kritik – Edward Nortons längster Gang

"Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind sollte die Wüste einmal gesehen haben, bevor sie sterben." Filme erzählen uns viele Geschichten. Die einen machen uns Mut, die anderen nehmen uns jegliche Hoffnungen. Einige bringen uns zum Lachen und andere dagegen lassen uns weinen. Wieder andere langweilen und nerven uns nur. Wie Melville schon sagte, es ist die Glaubwürdigkeit die den Unterschied ausmacht. Denn wenn wir keine Gefühle zu einer Geschichte aufbauen können, dann erzählen oder empfehlen wir sie auch nicht weiter. Regisseur Spike Lee widmet sich mit seinem Charakterdrama '25 Stunden' von 2002 einer durch und durch schwerverdaulichen Geschichte. Doch zwischen dem Tonnenschweren Pessimismus lässt Lee immer wieder einen Funken Hoffnung aufkommen und inszeniert so eines der besten und tie...
Filmkritiken

"Fight Club" (USA 1999) Kritik – Der Weg in die Unendlichkeit

"Du hast einen Weg gesucht, dein Leben zu verändern, und allein hast du’s nicht geschafft. All das, was du immer sein wolltest, das bin ich. Ich sehe aus, wie du aussehen willst. Ich ficke, wie du ficken willst. Ich bin intelligent, begabt und das Wichtigste: Ich hab all die Freiheiten, die du nicht hast." David Fincher scheint zu alternieren. Nach einem mittelmäßigen, keines falls schlechten Film, folgt ein großartiges Meisterwerk. 'Alien³', 'Sieben', 'The Game' und 'Fight Club' bestätigen das aus meiner Sicht. Um noch weiterzugehen, kann ich sagen, dass Finchers nächster Film wieder eine Enttäuschung war, der darauffolgenden aber, welch Überraschung, ein Meisterwerk. Aber darum geht es hier gar nicht. Es geht um Finchers vierten Film 'Fight Club' aus dem Jahr 1999, um eines der größte...