“Du hast die Wahl: Entweder du begleitest deinen Bruder und die Ritter oder du fliegst mit einem Arschtritt aus dem Königreich.” – “Scheiße.”
Thadeous ist nicht gerade das Prachtstück des königlichen Hofes, denn der Sohn des Königs hat sich nicht zur Lebensaufgabe gesetzt, schwierige Aufgaben zu lösen und seine Familie mit Stolz zu erfüllen, sondern legt sich lieber in die Ecke und raucht einen Joint nach dem anderen. Thadeous ist ein dauerbreiter Versager und zieht das Gelächter nur zu gerne auf sich, doch die Zeiten sollen sich ändern, denn sein glanzvoller Bruder Prinz Fabious, der sich von einem gefährlichen Abenteuer in ein neues stürzt, hat es mit dem berüchtigten Magier Leezar zu tun bekommen und dieser hat ausgerechnet am Tag der Hochzeit seine vermeidliche Frau Belladonna entführt. Widerwillig muss sich Thadeous seinem Bruder und Gefährten anschließen, um Belladonna zu retten, sonst sind seine schönen Tage im Königreich gezählt. Auf der schweren Reise trifft die Truppe auch auf Isabel, die sich ihnen anschließt und den gemeinsamen Kampf mit antritt
Die mittelalterliche Fantasywelt, in die uns Regisseur David Gordon Green zieht, ist eine wahre Pracht. Gerade durch die wunderschönen Landschaftsaufnahmen von Tim Orr, der die weiten Einstellungen bestens beherrscht, kriegen die Fotografien immer wieder einen herrlichen epischen Touch, der zwar kein “Der Herr der Ringe” ausmaß hat, aber die Abenteuerlust des Zuschauers eindeutig wecken kann. Ebenso fantastisch ist auch Steve Jablonskys Score, der genau diesen epischen wie abenteuerlichen Kern bewahrt und es ist schon fast traurig, dass der großartige und kraftvolle Soundtrack für einen Film wie “Your Highness” verwendet wurde. Interessant ist auch die Zusammenstellung des namenhaften Cast. Danny R. McBride hat unter Green schon als Kiffer Red in “Ananas Express” gearbeitet und auch hier als Thadeous scheint ihm die Rolle erneut auf den Leib geschrieben worden zu sein. Fernab jeder Tiefgründigkeit, dafür aber äußerst passend. James Franco gibt den glanzvollen Fabious und verkauft sich zwar deutlich unter Wert, doch die Figur scheint ihm sichtlich Freude gemacht zu haben, wenngleich er deutlich unterfordert ist und in gewissen Moment etwas hilflos erscheint. Ebenso Natalie Portman als Isabel, die eine sexy Performance abliefert, aber auch nicht im Ansatz eine Charakter-Darstellung à la “Black Swan” abliefert, sondern sich auf böse Blicke, Kämpfe und ihre optischen Reize beschränkt. Die anderen Darsteller wie Rasmus Hardiker, Justin Theroux, Zooey Deschanel oder Damian Lewis fallen gar nicht weiter auf.
“Ich hab keinen Bock mir mit dir einen zu schwingen, ich mach das lieber allein.”
Die Mixtur aus bunter Mittelalter-Fantasy und luftigem Zotenchaos hätte in erster Linie sicher ein interessanter Filmausflug werden können und auch “Your Highness” weiß anfangs durchaus gut zu unterhalten. Es wird von Hexen, Drachen, Zwergen, Helden, Prinzessinnen und bösen Zauberern gesprochen und das typische Feeling ist gegeben, doch Green driftet mit seiner Inszenierung zunehmend in die ordinären Obszönitäten ab und die vulgären Geschmacklosigkeiten kennen einfach keine Grenzen. Wenn man als Zuschauer in jedem zweiten Satz mit Titten, Schwänzen und Ärschen konfrontiert wird und die Pubertät auch schon einige Tage überwunden hat, dann ist das Ganze nicht mehr wirklich witzig, sondern bewegt sich nur noch im Bereich der flegelhaften Abgedroschenheit. “Your Highness” hat in Sachen Fantasy sicher etwas zu bieten, genau wie er visuell keine Schwächen offenbart. Die Effekte können sich sehen lassen, die Fabelwesen passen ins Bild, auch wenn der pädophile Minizauberer vollkommen daneben war, und auch die Kämpfe wurden richtig blutig in die Szene gesetzt, so dass das Kunstblut gerne im hohen Bogen durch die Luft fliegen darf. Green lagert sich mit seiner Inszenierung irgendwo zwischen netter Unterhaltung für zwischendurch und nerviger Geschmacklosigkeit an, die wirklich durchgehend unter der Gürtellinie ist. Ein platter und dummer Film, der aber sicher nicht langweilig ist und auch kein kompletter Fehlschlag.
Bewertung: 5/10 Sternen