Monat: Februar 2012

Filmkritiken

"Narc" (USA 2002) Kritik – Im Drogensumpf von Detroit

"Wieso lassen sie zu, das mich dieser verdammte Abschaum aus der Gosse mit Dreck bewerfen kann?!" Was konnte man 2002 von einem völlig unbekannten Regisseur wie Joe Carnahan schon erwarten? Nach seinem Debütfilm mit dem tollen Titel 'Blut, Blei, Bullen und Benzin' blieb Carnahan unbeachtet. Mit seinem zweiten Film 'Narc' begibt er sich ins Thriller-Genre und beeindruckt mit einem spannenden und konsequenten Krimi mitten im Drogenmilieu. Der Drogenuntergrund von Detroit wurde in dreckigen und erschreckend farblosen Bildern festgehalten. Einzig ein leichter Blauschimmer begleitet die Aufnahmen. Alex Nepomniaschy arbeitet vor allem mit der Handkamera. Das entwickelt eine ganz besondere Wirkung und zieht den Zuschauer immer direkt mit den Polizisten ins Geschehen. Man wird ein Teil dieser ...
Filmkritiken

Neuer OV-Trailer zu "Merida – Legende der Highlands" aus dem Hause Pixar

Am 26. Juli kommt endlich der neue Film aus der Pixar-Schmiede in die deutschen Kinos. Nun gibt es einen zweiten Trailer oder besser gesagt einen Filmausschnitt zu sehen. Schottische Sitten, Bogenschießen, schrullige Charaktere... es scheint ganz so als würde Pixar mal wieder einen Volltreffer landen. Patrick Doyle darf sich zudem für den Soundtrack verantwortlich zeichen. Und freut ihr euch so sehr auf den Film wie wir?
Filmkritiken

"Die Brücken am Fluss" (USA 1995) Kritik – Clint Eastwood beweist viel Gefühl

"Ich glaube, für Besessenheit gibt es keine Gründe. Man ist einfach besessen." Romanverfilmungen sind immer eine Sache für sich. Ist ein Buch erst mal in der Bestsellerliste gelandet, dann ist die Verfilmung und eine wahrscheinliche Enttäuschung vorprogrammiert. Wenn sich aber ein Regisseur wie Clint Eastwood einem schwülstigen und vor Kitsch triefenden Roman wie 'Die Brücken am Fluss' annimmt, dann darf man als Zuschauer auf das Ergebnis gespannt sein. Mit dem gleichnamigen Film 'Die Brücke am Fluss' inszeniert Eastwood 1995 einen sensiblen und hochdramatischen Liebesfilm und verzichtet dabei zum Glück auf die schrecklich übertriebene Rührseligkeit. Das friedliche Landleben in Iowa wurde von Eastwoods Stammkameramann Jack N. Green wieder in harmonische und wärmende Bilder gepackt. Ebe...
Filmkritiken

"Enter the Void" (FR 2009) Kritik – Gaspar Noés spiritueller Rausch durch die Zeit

"Ich bin kein Junkie..." Die Jahre vergingen und es wurde still um Skandalregisseur Gaspar Noé. Nach 'Menschenfeind' und 'Irreversibel' hat Noé seinen Standpunkt in der Filmwelt deutlich klargemacht. Provokant, schonungslos und doch mitreißend. 2009, 7 Jahre nach 'Irreversibel', klopft Noé wieder an die Tür und hat seinen neusten Film 'Enter the Void' mit im Gepäck. 'Enter the Void' ist ein intensiver Drogenrausch, der den Zuschauer unaufhaltsam in seinen Sog zieht, allerdings einige schwere Längen mit sich bringt. Oscar und Linda waren lange Zeit getrennt, nun leben die Geschwister zusammen in Tokio. Sie strippt und er vertickt Drogen. Einer der Deals geht gehörig schief und Oscar wird auf einem versifften Klo erschossen. Sein Körper stirbt, doch sein Geist bleibt und schwebt durch di...
Filmkritiken

Kinostarts der Woche (ab 23. Februar) – Nicolas Cage brennt wieder

Unser Kino-Tipp der Woche: "Young Adult" mit Charlize Theron Die frisch geschiedene Jugendbuch-Autorin Mavis Gary (Charlize Theron) kehrt in ihrer Heimatstadt in Minnesota zurück mit dem heimlichen Plan, ihren Ex-Freund aus Highschool-Tagen (Patrick Wilson) zurück zu erobern. Doch der ist mittlerweile ein glücklich verheirateter Familienvater. Als sich ihre Rückkehr nach Hause viel schwieriger erweist als geplant, formt Mavis eine ungewöhnliche Allianz mit einem ehemaligen Klassenkameraden (Patton Oswalt), der ebenfalls noch nicht ganz über seine Highschool Zeit hinweg gekommen ist. "Ghost Rider 2: Spirit of Vengeance" Einige Jahre sind vergangen seit der ehemalige Stuntman Johnny Blaze (Nicolas Cage) den Pakt mit dem Teufel (Ciarán Hinds) geschlossen hat und als Ghost Rider auf dem Mot...
Filmkritiken

"50/50 – Freunde fürs (Über)leben" (USA 2011) – Joseph Gordon-Levitts Kampf gegen den Krebs

"No one wants to fuck me. I look like Voldemort." Drei kleine Wörter, die wohl wirklich niemand von seinem Arzt hören will: „Sie haben Krebs“. Wie geht man jedoch mit dieser lebenszerstörenden Diagnose um? Eine Frage, die seit Jahren genügend Stoff für eine Vielzahl von Hollywoodstreifen à la „Beim Leben meiner Schwester“ oder Fernsehserien wie zuletzt AMCs Hitformat „Breaking Bad“ bietet. Auch „50/50 – Freunde fürs (Über)leben“ nimmt sich dieser schwierigen Thematik an, doch Jonathan Levines („All the Boys Love Mandy Lane“) Krebsdrama legt den Fokus nicht auf die physischen Leiden eines Krebspatienten, sondern stellt die psychischen Belastungen für den Betroffenen und dessen Angehörigen nach einer solchen Diagnose in den Vordergrund. Das Resultat ist ein herzerwärmendes modernes Märche...
Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche "…denn sie wissen nicht, was sie tun" (USA 1955) Kritik – Die ewige Rebellion

"Mein Gott, ich möchte einen Tag mal erleben, an dem ich nicht ganz durcheinander bin, einen Tag, an dem ich nicht das Gefühl habe, dass ich mich schämen muss." Der bekannteste Rebell der Filmgeschichte kehrt nach seinem ersten großen Auftritt in 'Jenseits von Eden' wieder zurück. Natürlich kann die Rede hier nur von James Dean sein. Der unglaubliche Mythos um seine Person ist noch bis heute beständig und schier unsterblich. In Nicholas Rays '...denn sie wissen nicht, was sie tun' von 1955 tauchen wir direkt in die verlorene Generation dieser Zeit und erleben ein impulsives und einfühlsames Jugenddrama, das aber aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so wirkungsvoll erscheint, wie im Erscheinungsjahr. Auch '...denn sie wissen nicht, was sie tun' überzeugt an erster Stelle durch seine große...