Autor: Philippe Paturel

Filmkritiken

"Falling Down" (1993) Kritik

"Gucken Sie sich das Bild da oben an: Der Burger ist saftig und sieben Zentimeter dick. Und jetzt sehen Sie sich dieses jämmerliche kleine Ding hier an. Kann mir irgendjemand sagen, was an dem Bild da oben nicht stimmt?" 'Falling Down' ist ein wirklich interessantes Projekt von Regisseur Joel Schumacher. Die Geschichte über einen Mann (Michael Douglas), der seine Familie und seinen Job verloren hat und nun an der Gesellschaft Rache nehmen will. Auf seinem Rachefeldzug durch Los Angeles ertappte ich mich als Zuschauer nicht nur einmal dabei, dass ich mir in Wirklichkeit oft die selben Gedanken wie der Protagonist mache. Einen grandiosen Ansatz kann man dem Film also nicht verübeln. Jedoch ist die Geschichte in manchen Momenten dermaßen unlogisch - wie zum Beispiel, dass Michael Douglas auf...
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"Twister" (1996) Kritik

Ab und zu möchte man doch NUR gut unterhalten werden. Da braucht es nicht viel, NUR das Richtige. 1996 jedoch enstand mit diesem Ziel ein ungeahntes Debakel, ohne Zweifel, denn 'Twister' ist nicht nur ein Katastrophenfilm, sondern ein Katastrophenfilm katastrophalen Ausmaßes. Dumm, laut, schlecht geschauspielert und mit einer Story, die einem die Haare zu Berge stehen lässt, ein typischer amerikanischer Sommer-Blockbuster eben, nur, dass dieser einer der miesesten aller Zeiten ist. Zugegeben, die Effekte sind super und an einer Stelle musste ich laut lachen („Da fliegt noch 'ne Kuh“ - „Nein, das ist dieselbe von vorhin.“), ansonsten ist der Film aber absolut hirnverbrannt, nervig, unlogisch, witzlos, kurz gesagt: er verursacht Kopfschmerzen! Die Moral der Geschicht': Der Zuschauer bekommt...
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"Getaway" (1972) Kritik

"Getaway!" Ja wie denn? Ganz ehrlich, ich war nie sehr angetan von 'Bonnie und Clyde', daher hatte ich auch hier meine Bedenken. Allerdings wurde ich aufs Äußerste überrascht. Sam Peckinpah ist hier meiner Meinung nach ein Meisterwerk des Actiongenres gelungen, welches bis heute nichts von seiner Wirkung eingebüsst hat. Klar, Zuschauer, die auf das hirnverbrandte, seelenlose Actioneinerlei des 21. Jahrhunderts stehen, werden wohl damit ihre Schwierigkeiten haben. Allen anderen, die detailliert ausgearbeiteten Charakteren, langsamen Erzählfluss, schönen Aufnahmen und darstellerischen Leistungen noch Bedeutung beimessen können, sei 'Getaway' ganz besonders ans Herz gelegt. Wie bereits erwähnt, würde ich das Gangster-Paar Mr. und Mrs. McCoy, hervorragend gespielt von Steve McQueen und Ali ...
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"Ghostbusters" (1984) Kritik

"Let's show this prehistoric bitch how we do things downtown... Throw it!" Der witzigste Satz des Films ist gleichfalls ein Ausdruck dessen, welche Bedeutung diese Komödie für die Kinogeschichte hat. Nämlich gar keine! Er ist ganz einfach "prähistorisch". Hätte man den Film 20 Jahre früher gemacht, dann könnte sich zumindest noch über die Effekte reden lassen, aber mal ganz ehrlich, diese sind einfach nur mies. Sieben Jahre zuvor George Lucas 'Krieg der Sterne' und dann will man versuchen, mich mit so einer schlechten Umsetzung zu ködern. Nein, das taugt doch alles nichts! Soviel zu den technischem Aspekten. Dummerweise kann 'Ghostbusters' anderweitig genausowenig überzeugen. Ok, Bill Murray ist großartig und die Musik bis heute kult. Alles andere jedoch ist enttäuschend. Sprach ich anfan...
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"Barton Fink" (1991) Kritik

"I'm writer, you monsters! I create." Ja die Coen Brüder waren mal wieder am Kreieren, und wieder haben sie ein Meisterwerk geschaffen. Eigentlich unvorstellbar, oder? Nein! Denn wir sprechen hier ja schließlich von Joel und Ethan Coen! Ihr Film 'Barton Fink' feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen, und diese Zeit hat er definitiv überstanden, denn er ist nicht mehr und nicht weniger als ein Film für die Ewigkeit. Ein extrem surrealistisches Kunstwerk über einen Bühnen-Autor aus New York (John Turturro), der in Hollywood in eine Schaffenskrise gerät. Da möchte ich gar nicht viel auf den Inhalt eingehen, denn es ist unmöglich, all die wunderbaren Details in Worte zu fassen. Dies ist ein Film zum Erleben, zum Rätseln und eine verstörende Kritik am Kommerzdenken dieser Welt, hier mit ...
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Klassiker-Tipp der Woche "Carlito’s Way" (1993)

'Carlito's Way' ist ein meiner Meinung nach viel zu unbeachtetes Meisterwerk, ein Filmjuwel, mit Al Pacino in einer seiner besten Rollen, ein zutiefst menschliches und zugleich brutales Drama. Ja, der Film ist für mich mehr ein Drama, denn ein Mafiafilm. Denn mit solch bis in die kleinste Nebenrolle wunderbar ausgearbeiteten Charakteren habe ich selten mitgefiebert, was mitunter wohl erklären dürfte, warum ich den Film schon an die 30 Male gesehen habe. Aber von was handelt der Film eigentlich? Der ehemalige Drogendealer und Killer Carlito Brigante (Al Pacino) wird nach 5 Jahren vorzeitig aus dem Knast entlassen. Er möchte kein kriminelles Leben mehr führen und beginnt legal Geld zu verdienen um mit seiner Freundin Gail (Penelope Ann Miller) ein neues Leben zu beginnen. Doch Brigante kan...
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"The Village" (2004) Kritik

"Do you not wish you had your sight?" "I see the world, Lucius Hunt. Just not as you see it." Heiliges Brimborium, was war denn das? Bei solchen Dialogen könnte ich doch glatt vor lauter Wut in meinen Bildschirm schlagen, und Mr. "Mysteriös" Shyamalan hat hier mal wieder alle Ruder rausgeholt, um seinen Film möglichst schnell an die Klippen zu fahren. 'The Village' tut sich nicht nur bei der Eröffnung schwer, nein, er schafft es sage und schreibe 103 Minuten keinen Ansatz von Spannung aufkommen zu lassen. Ich muss ja zugeben, dass Mystery-Filme bei mir generell ein schweres Leben haben, nur dieser Klacks aus Liebesgeschichte und dem gutem Willen, gesellschaftskritisch zu sein, ging komplett in die Hose. Das Konzept, die Geschichte eines durch ein von monsterbevölkerten Waldes abgeschnitt...
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"127 Hours" (2010) Kritik

Nach der für mich riesen Enttäuschung 'Slumdog Millionär' hat sich Danny Boyle dieses Mal der realen Geschichte des Hobbybergsteigers Aron Ralston angenommen, der in einem Canyon verunglückt und alleine um sein Leben kämpft. Gespannt hatte ich darauf gewartet '127 Hours' nach all den Lobeshymnen endlich sichten zu dürfen... Ich möchte gleich mal hart einsteigen. Der Film hat ein großes Problem. Zwar ist er in sämtlichen Belangen, ob Kameraführung, Musik oder Schaupiel als gelungen einzustufen, trotzdem ist mir zu keinem Augenblick die Kinnlade runtergeklappt. Das liegt meiner Meinung nach vor allem an den vielen Spielereien, mit welchen sich Danny Boyle mal wieder profilieren möchte. Immer wieder Kameraeinstellungen über das innere des Flaschenbodens. Immer wieder zwar nicht belanglose, ...
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"Das Ding aus einer anderen Welt" (USA 1982) Kritik

Childs: I just cannot believe any of this voodoo bullshit. Palmer: Childs, it happens all the time, man. They're falling out of the sky like flies. Government knows all about it, right, Mac? Childs: You believe any of this voodoo bullshit, Blair? Palmer: Childs, Childs... Chariots of the Gods, man. They practically own South America. I mean, they taught the Incas everything they know. Einer dieser Filme, welche man immer und immer wieder sehen kann, ist John Carpenters 'The Thing' aus dem Jahr 1982. Eklig, trashig, nervenzerfetzend, unvorhersehbar, originell sind nur einige vieler Adjektive, welche diesem Science-Fiction-Horrorklassiker absolut gerecht werden. Die Story dreht sich um eine abgelegene US-Basis in der Antarktis, welche eines Tages von einem außerirdischen Parasiten heim...
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"Alien – die Wiedergeburt" (1997) Kritik

"Zur Erde? Ich glaubs nicht, diese scheiß Kugel!" Tatsächlich ist 'Alien - die Wiedergeburt' im Gegensatz zu Teil 3 wieder ein absolut sehenswerter Sci-Fi-Actioner. Viel Sigourney Weaver, viel Ron Perlman und noch mehr Aliens, so können Filme Spass machen. Zwar lahmen die ersten 30 Minuten gewaltig, anschließend bekommt der Zuschauer jedoch viele sehr gelungene, trashige Effekte, tolle Figuren und einen haufen wiederwertiger Aliens geboten. Zudem ist der Film sehr zitatenreich, sodass man nicht darum herum kommt sich bei Sprüchen wie "Du hast dieses Vieh getötet und dabei gehört es zu deiner eigenen Rasse!" - "Es war mir im Weg." oder "Hör mal zu Kleiner, du kriegst jetzt meinen Zugangscode. Er lautet: L.M.A.A." wegzuschmeißen. Der letzte Teil der 'Alien'-Saga ist somit hirnlos, aber ...