Kurzfilme

Filmkritiken, Kurzfilme

Kurzfilm: La Luna (USA 2011)

La Luna ist der neue Kurzfilm aus dem Hause Pixar und läuft derzeit im Kino vor Merida – Legende der Highlands. Inspiriert von „Der kleine Prinz“ und der Arbeit von Hayao Miyazaki zeigt er uns eine charmante, liebevolle Geschichte um den kleinen italienischen Jungen Bambino, der von seinem Vater und dem Großvater mit zur Arbeit genommen wird – sie sollen den Mond von Sternen befreien. La Luna ist Enrico Casarosas erste Regie- und Drehbucharbeit, nachdem er vorher schon an den Pixar-Filmen Cars, Ratatouille und Oben mitarbeitete. Die Geschichte basiert auf einem Ereignis seiner Jugend, das er mit seinem Vater und seinem Großvater auf einem See in Genoa, Italien, erlebte. Das Team wollte für den Kurzfilm so wenig Computeranimationen wie möglich benutzen, sodass der Großteil aus Wasserfar...
Filmkritiken, Kurzfilme

Kurzfilm "Staplerfahrer Klaus" (DE 2000) Kritik – Der erste Arbeitstag

"Na, das ist ja gerade nochmal gutgegangen." Vor dem ersten Arbeitstag haben wir ja alle immer irgendwie ein flaues Gefühl im Magen. Wenn sich die Theorie langsam dem Ende nähert und es wirklich ernst wird, dann spielen sich die verschiedensten Situationen im Kopf ab und es stellen sich die typischen Fragen. Werden die anderen Mitarbeiter nett und freundlich sein? Wie wird der Chef sein und kann ich mich wirklich mit der neuen Arbeit abfinden? Man kann nur hoffen, dass man nie einen Arbeitskollegen wie die Hauptfigur aus "Staplerfahrer Klaus" haben wird, denn sonst endet ein normaler Arbeitstag schnell im unabsichtlichen Chaos. Und darum geht es in "Staplerfahrer Klaus" eigentlich auch. Klaus hat seinen Gabelstaplerführerschein für den innerbetrieblichen Werksverkehr gemacht und darf n...
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Kurzfilm: Day and Night (USA 2010)

Zwei Figuren, die eine steht für den "Tag", die andere für die "Nacht", lernen sich kennen und werden Freunde. Pixars Kurzfilme, die immer vor den eigentlichen Langfilmen laufen, haben einen außerordentlichen Ruf und nicht selten gefällt einem der Vorfilm besser als der Hauptfilm. So war es bei "Toy Story 3", der zwar kein schlechter Film ist, aber meine Kinnlade bekam ich nur wegen "Day and Night" nicht mehr hoch. Teddy Newtons Kurzfilm ist eine Verheiratung vermeintlicher Gegensätze und eine meisterhafte Verquickung von traditionellem Zeichentrick und zeitgenössischer Computeranimation. Dazu kommt eine revolutionäre und sinnvolle Nutzung der neuen 3D-Technik. "Day and Night" ist ein unglaublich unterhaltsames Kurzabenteuer, der zeigt wie Pixar sein Handwerk liebt und beherrscht, und es ...
Kurzfilmtipp: Spielzeugland (D 2007) – Der Oscar ging dafür an Deutschland
Filmkritiken, Kurzfilme

Kurzfilmtipp: Spielzeugland (D 2007) – Der Oscar ging dafür an Deutschland

Der Oscar-prämierte Kurzfilm erzählt die Geschichte eines Sohnes, der seine Mutter fragt, wohin denn all ihre Nachbarn verschwinden. Die erzählt ihm, dass alle ins Spielzeugland fahren würden. Kurzerhand entscheidet der Junge, selbst mitreisen zu wollen, nichtsahnend, dass dieser Zug in ein KZ fahren wird. Vor diesem dramatischen Hintergrund, der Deportation der Juden, kann "Spielzeugland" ungemein berühren und hat vor allem am Ende eine tolle Wendung zu bieten, die man bei der Thematik "Drittes Reich und Juden" vielleicht so nicht erwartet hätte, denn sie ist traurig und schön zugleich. Zwar wird man auch hier nicht das Gefühl los, dass es so langsam mal reicht, immer und immer wieder den Holocaust zu thematisieren, doch allein die Musik und die tolle Kamera machen diesen Kurzfilm zu etw...
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Kurzfilm "The Alphabet" (USA 1968) – David Lynchs erster Alptraum

A B C. A B C. A B C. A B C. A B C. A B C. A B C. Eine richtige Handlung besitzt 'The Alphabet' nicht. Den Gerüchten zufolge, soll David Lynch seine Schwester darum gebeten haben, ihm ihren schlimmsten Alptraum zu schildern. Nach seinem ersten sehr stumpfen Kurzfilm 'Six Men Getting Sick', weist uns David Lynch mit seinem zweiten Kurzfilm schon indirekt den Weg auf das, was wir später noch des Öfteren von ihm erleben werden. Erklären kann man das Ganze hier sicher nicht, man kann es versuchen. Man kann interpretieren, philosophieren und große Sprüche reißen. Doch am Ende geht es uns allen gleich und die Frage nach dem wahren Inhalt oder gar einer Aussage, weiß, wenn überhaupt, nur Lynch selber. In drei Minuten zieht uns Lynch direkt in seine eigene Welt. Wir werden von Kinderstimmen ein...
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Kurzfilm "Doodlebug" (USA 1997) – Christopher Nolans Einstieg in die Filmwelt

In 'Doodlebug' geht es um einen Mann, der versucht einen anderen Mann, in der Größe eines Käfers, irgendwie zu fassen und zu erdrücken. Christopher Nolans 'Doodlebug' erweist sich als atmosphärischer und düsterer Stummfilm, mit äußerst feiner schwarz-weiß Optik, der durch die geheimnisvolle und mysteriöse Hintergrundmusik noch einiges an Spannung aufbauen kann. Das Nolan es versteht, eine düstere Atmosphäre entstehen zu lassen, wissen wir spätestens seit seiner Wiederbelebung des Comichelden Batman. In drei Minuten jedoch eine solche Stimmung aufzubauen, schafft mit Sicherheit nicht jeder, doch Nolan gelingt es mit Bravour. Seine Inszenierung erweist sich dabei noch für seine Verhältnisse ungewöhnlich schwarzhumorig, kreativ und ist mit schönem Tiefgang und starkem Ende versehen. Was nac...
Kurzfilm: Vincent (USA 1982) – Tim Burtons düsterer Kniefall vor Vincent Price
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Kurzfilm: Vincent (USA 1982) – Tim Burtons düsterer Kniefall vor Vincent Price

And my soul from out that shadow that lies floating on the floor. Shall be lifted - nevermore! Im Film geht es um einen kleinen Jungen namens Vincent, dessen größter Wunsch es wäre, so zu sein wie der große Vincent Price. Tim Burton hatte schon immer ein Händchen für wohlige Gruselatmosphäre. Hier, ganz am Anfang seiner fantastischen Karriere, beweist er das in nur knapp sechs Minuten. Wir erleben all das, wofür Tim Burton inzwischen bekannt ist. Skurrile Einfälle, ein Hauch von Melancholie, unendlicher Ideenreichtum, dazu noch die nötige Prise Humor und die sanfte Tiefgründigkeit, die sich erst langsam verdeutlicht und Träume mit der Wirklichkeit verbindet. In feiner schwarz-weiß Optik wird der Animationsfilm von Vincent Price wohlklingend begleitet. Ein Film fürs Herz, voller Atmosphä...
Kurzfilm: Six Shooter (GB 2005) – Der kleine Bruder von "Brügge sehen… und sterben?"
Drama, Filmkritiken, Komödie, Kurzfilme

Kurzfilm: Six Shooter (GB 2005) – Der kleine Bruder von "Brügge sehen… und sterben?"

That isn't god's fault, he just can't be there at everyone's like! Noch am selben Tag als seine Frau stirbt, reist der hinterbliebene Ehemann Donnelly (Brendan Gleeson) mit dem Zug, wo er einen merkwürdigen Passagier trifft. Das Kind (Ruaidhri Conroy) könnte durchaus gefährlich sein. Die zwei treffen auch auf ein Paar, das ebenfalls an jenem Tag vom Tod besucht wurde. Das Verhalten des Jungen beschwört eine Kette von Ereignissen herauf, die zu einem unausweichlichen Resultat führen. Martin McDonagh zeigt in seinem 2006 Oscar-prämierten Kurzfilm, wo der Hammer hängt. Er präsentiert uns eine halbe Stunde voll schwarzen Humors, einprägsamen Szenen und spitzenmäßigem Schauspiel. Dabei schafft er es mühelos die Themen Trauer und Religion sowohl humorvoll als auch emotional miteinander zu verb...