Der große Eisenbahnraub ist mit seinen 120 Jahren zwar schon recht betagt, doch er wirkt dennoch um einiges temporeicher als die Mehrzahl moderner (Kurz-)Filme. Als Geburtsstunde des Western-Genres fasziniert der zwölfminütige Kurzfilm bis heute obendrein mit einem einzigartigen Charme. Natürlich ist er nicht ohne Makel – darüber, wenn offensichtlich eine Puppe vom Zug geschmissen wird, lässt sich beispielsweise nur schmunzeln. Der Film funktioniert aber nach wie vor unglaublich gut als unterhaltsamer Stummfilm und kommt hierbei sogar komplett ohne Texteinblendungen aus. Die wunderbare musikalische Untermalung verdient Erwähnung, immerhin sorgt sie für den kurzweiligen, actionreichen Ton.
Die scheinbar banal wirkenden, aber für die damalige Zeit grandios inszenierten Schießereien ziehen den Zuschauer in ihren Bann. Das Resultat ist ein wirklich sehenswertes Stück Filmgeschichte, das den Western zu einer spaßigen Erfahrung macht! Der große Eisenbahnraub transportiert den Zuschauer in eine vergangene Ära, in der Pferde galoppierten, Banditen umherzogen und die Eisenbahn das Symbol des Fortschritts darstellte. Es ist beeindruckend zu sehen, wie damals mit visuellen Effekten, Kulissen, der Rückprojektion und Stunts gearbeitet wurde. Der Film verzaubert durch seine Nostalgie und schafft es, trotz des Alters, zu unterhalten und in seinen Bann zu ziehen. Ein Meisterwerk seiner Zeit, das auch heute noch die Herzen von Filmbegeisterten höherschlagen lässt.
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