Kritik: Das siebente Siegel (SE 1957) – Ein anachronisches Schachspiel um Leben und Tod
Wisch die Tränen weg und gefall' Dir in Deiner Gleichgültigkeit.
Philosophiestunde à la Ingmar Bergman, verknüpft mit den essenziellen Motiven des generalisierten Menschentums. Dabei kann der Schwede in Das siebente Siegel von seiner leibeigenen Effizienz Gebrauch machen, die anderen Regisseuren in Anbetracht der demonstrativen Metaphorik und der allegorischen Laxheit die nicht den analytischen Kern beinhalten, den man von Bergmans psychologischen Sondierungen der menschlichen Verhaltensmuster durch andere Werke kennenlernte, gefehlt und so in die Knie gezwungen hätte. Ja, Das siebente Siegel erhebt sich nicht durch seine spitzfindige Komplexität, die jedes optionale Charakter-Drama aus dem europäischen Raum in den Schatten stellen würde. Und doch schafft es der Meisterregisseur die...