Schlagwort: Juliette Lewis

Kritik: Gilbert Grape (USA 1993) – Irgendwo in Iowa
Drama, Filmkritiken

Kritik: Gilbert Grape (USA 1993) – Irgendwo in Iowa

An manchen Tagen wünscht man sich, er würde überleben... und an manchen nicht. Es gibt einfach zu viele Filme, die bei ihrem Kinostart oder in dem Jahr, in dem sie auf die Menschheit losgelassen werden, nicht beachtet werden. Entweder weil sie nicht interessant erscheinen, weil sie nicht den Nerv der Zeit treffen, oder eben weil sie einfach nichts Ansprechendes mit sich bringen. Keine Explosionen, keine beliebten Filmhelden, keine Mainstreamtauglichkeit, die die Zuschauer unbeschwert durch den Abend führt und nach dem Ende des Filmes bloß nicht weiter beschäftigten darf. Dementsprechend schwer haben es Regisseure, die sich dem Massenpublikum nicht hingeben wollen und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Der schwedische Filmemacher Lasse Hallström ist so ein Fall. Mit Filmen wie Gottes ...
Kritik: Nerve (USA 2016)
Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Nerve (USA 2016)

Are you a watcher or a player? Wer hätte gedacht, dass sich Henry Joost und Ariel Schulman nach Paranormal Activity 3 und Paranormal Activity 4 noch einmal derartig rehabilitieren können? Mit Nerve knüpfen die beiden Regisseure mühelos an die bestechenden Qualitäten ihres Debüts Catfish an, in dem das Duo bereits 2010 auf innovative Weise einen zurecht hohe Wellen schlagenden Kommentar zur brandaktuellen "Social Media"–Thematik lieferten. Mit der Verfilmung des Romans von Jeanne Ryan ist den beiden nun wieder ein beeindruckender, von pulsierendem Lebensgefühl durchzogener Film geglückt, dessen Veröffentlichung kaum passender geschehen konnte als momentan, wo Pokémon Go Millionen von Menschen mit dem Smartphone wie getrieben durch die Öffentlichkeit jagt. Nerve ist bunt, laut und schrill...
Filmkritiken

"Im August in Osage County" (USA 2013) Kritik – Wenn Familie nur noch Scherben bedeutet

Autor: Pascal Reis "Eat the fish, bitch!" Wenn man zu lesen bekommt, dass ein Film auf einem Theaterstück von Tracy Letts basiert, dann darf man sich relativ sicher sein, dass darin nicht gerade zimperlich zu Werke geschritten, besitzt die US-Amerikanerin doch eine (sozial-)kritische Durchschlagskraft, die an die pointierten Sittengemälde der Yasmina Reza („Der Gott des Gemetzels) erinnern. Die 2011 veröffentliche White-Trash-Abrechnung „Killer Joe“ von Altmeister William Friedkin („Der Exorzist“) stellte dies mit einem unnachahmlichen Zynismus unter Beweis, in dem Matthew McConaughey („Mud – Kein Ausweg“) dem Trailerpark-Gesocks (darunter Emile Hirsch, Thomas Haden Church und Gina Gershon) den eigenen Fraß bis tief in den Rachen schob – Ein Meisterwerk der jüngeren Filmgeschichte, das...
Filmkritiken

"From Dusk Till Dawn" (USA 1996) Kritik – In Mexiko sind die Vampire los

"Gott liebt es das Messer reinzustechen und die Klinge abzubrechen!" Freundschaften sind eine schöne Sache, vor allem wenn man mit seinem besten Freund sogar in der gleichen Branche arbeitet und sich dort des Öfteren über den Weg laufen kann. Da hätten wir zum Beispiel Ben Stiller und Owen Wilson, Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire, oder auch Matt Damon und Ben Affleck. Dass diese Schauspieler sich auch in Filmen gerne über den Weg laufen, sollte inzwischen bekannt sein und auch im echten Leben bekommt man durch die Medien immer wieder Bilder zusehen, in denen man diese Pärchen zusammen in ihrer Freiheit bei verschiedenen Aktivitäten sieht. Eine ganz andere und ebenso besondere Freundschaft besteht zwischen Quentin Tarantino und Robert Rodriquez, die sich beide schon seit langem als Ku...
Filmkritiken

"Kap der Angst" (USA 1991) Kritik – Robert De Niro und die Sucht nach Rache

"Sie lernen noch, was Verlust heißt." Mit Remakes ist das ja immer so eine Sache. Die einen sind schlecht, die nächsten noch schlechter und wieder andere sind schon eine bodenlose Frechheit. Ein seltenes Glück ist es, wenn ein Remake endlich mal funktioniert und sich dabei nicht vor dem Original verstecken muss, sondern ihm sogar das Wasser reichen kann. Wunder geschehen ja bekanntlich immer wieder und wenn ein Regisseur wie der große Martin Scorsese sich einem Remake annimmt, dann darf man immer gespannt sein, denn Scorsese weiß zumeist genau was er tut. Mit 'Kap der Angst' aus dem Jahr 1991, widmete er sich Dee J. Thompsons Klassiker 'Ein Köder für die Bestie' von 1962, basierend auf dem Roman "The Executioners", und bewies wieder einmal seine Meisterklasse. Zwar ist der Film kein Mei...