"Memento" (USA 2000) Kritik – Tätersuche mit Gedächtnisverlust
Autor: Pascal Reis
"We all lie to ourselves to be happy."
Wie weit ein Mann bereit wäre zu gehen, um den Tod seiner Frau zu rächen, hat uns die Filmwelt schon in unzähligen Male vor Augen geführt. Dass sich ein solcher Film aber nicht nur in einer gar reaktionären Denke erschöpfen muss, sondern vor allem durch seine Menschlichkeit überzeugt, vergisst man angesichts dessen nur zu gerne: Rache ist letzten Endes nicht weniger nachvollziehbar, als die auslaugende Trauer um das Ableben eines nahen Verwandten. Die Frage ist nur, wie sich diese brennende Vergeltungssucht filmisch kanalisieren lässt, ob sie als Fundament stiernackiger Genre-Action dienen soll oder den moralischen Engpass aufzeigt, der den vermeidlichen Rächer nach und nach in die Selbstzerstörung geleiten wird. Beide intentional...