Autor: Pascal Reis

Filmkritiken

"Number 23" (USA 2007) Kritik – Die Qual der Zahl

"Natürlich ist die Zeit nur ein System von Zahlen. Ziffern denen eine Bedeutung zugewiesen wird. Oder?" Joel Schumachers 'Number 23' ist ein streckenweise spannender Mystery-Thriller, der uns wieder einen Jim Carrey in einer ernsten Rolle zeigt. Der Film kann aber nicht an Schuhmachers große 'Falling Down'-Zeiten anknüpfen, was vor allem am Filmende liegt. Die Comichaften Bilder, wenn Sparrow sich in Fingerling versetzt, sind stark überzeichnet und mach einiges an Optik her. Auch der Film-Score von Harry Gregson-Williams ist gut gewählt uns passt sich den wechselnden Sequenzen ohne Probleme an. Jim Carrey, der zum einen den Familienvater Walter Sparrow darstellt und auf der anderen Seite die Romanfigur Fingerling, bringt weitestgehend eine gute Leistung. Aber die Szenen, in denen Carr...
Filmkritiken

"One Hour Photo" (USA 2002) Kritik – Robin Williams zwischen Sucht und Einsamkeit

"Die wenigsten Leute machen Schnappschüsse von den kleinen Dingen, einem benutzten Heftpflaster, vom Tankwart an der Ecke, der Wespe auf dem Marmeladenbrot. Aber gerade diese Dinge sind es, die das wahre Bild unseres Lebens wiedergeben." Es gibt immer wieder diese Schauspieler, von denen man gewisse Rollen nicht unbedingt erwartet hätte. Einer dieser Schauspieler ist Robin Williams. Den meisten wohl eher im Komödien-Genre ein Begriff. Doch immer wieder zeigte er sein Können im ernsten Bereich, zum Beispiel in 'König der Fischer' oder auch 'Good Will Hunting'. Wobei er in beiden Filmen auch den einen oder anderen Lacher gewinnen kann. Anders als in 'One Hour Photo' von 2002. Im Psycho-Thriller von Mark Romanek fährt Williams ganz groß auf, doch das allein macht leider keinen großen Film ...
Filmkritiken

"Die Verdammten des Krieges" (USA 1989) Kritik – Zwischen Moral und Pflicht

Autor: Pascal Reis „Diese Männer haben Scheiße gebaut. Aber wenn Sie jetzt formell gegen sie Anzeige erstatten, ist dem Mädchen damit in irgendeiner Weise geholfen?“ Brian DePalma's 'Die Verdammten des Krieges' von 1989 basiert auf einem wahren Vorfall während des Vietnamkrieges im Jahr 1966. Ein emotionales Meisterwerk über ein moralisches Dilemma während des Krieges. In 'Die Verdammten des Krieges' geht es um den Frischling Eriksson der einem Trupp angehört, der eine junge Vietnamesin entführt und nacheinander vergewaltigt. Eriksson fühlt die meisten Schuldgefühle, obwohl er das Mädchen als einziger nicht vergewaltigt hat. Die Hauptrollen des Films übernehmen Michael J. Fox und Sean Penn. Fox spielt den unerfahrenen, warmherzigen von Schuldgefühlen geplagten und mehr und mehr traumati...
Filmkritiken

"Der Mann, der niemals lebte" (USA 2008) Kritik – Kampf um Leben und Tod

"You Americans, you are incapable of secrecy because you are a democracy." Meisterregisseur Ridley Scott, der Filmgeschichte mit Filmen wie 'Alien', 'Blade Runner' und 'Gladiator' geschrieben hat, bringt nach drei zusammenarbeiten mit Russel Crowe, einen neuen Film, wieder mit Crowe in der Besetzungsliste. 'Der Mann, der niemals lebte' ist eine Romanverfilmung mit Superstar Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Zwar ist der Film spannend und durchgehend unterhaltsam, hat aber eine große Schwäche in Sachen Glaubwürdigkeit. Der Film sieht, wie alles von Ridley Scott, hervorragend aus. Die klaren und düsteren Bilder sind ein Hochgenuss und der geniale Sound macht den Film zu einem absolutem Highlight. Leonardo DiCaprio, einer der besten Schauspieler unserer Zeit, spielt den eiskalten und ...
Filmkritiken

"Kokowääh" (D 2011) Kritik – Auf ein Neues, Herr Schweiger

"Du bist also genau acht Jahre alt?" - "Wie kann man denn ungenau acht Jahre alt sein?" Puh, das war er also. Der neuste Geniestreich von Til Schweiger. Nach dem recht gelungenen und frischen 'Keinohrhasen' ging es deutlich Bergab. 'Zweiohrküken' war noch ok, '1 1/2 Ritter' PFUI! Und jetzt 'Kokowääh'. Kriegt Schweiger denn endlich wieder die Kurve und bringt etwas frischen Wind in die deutschen Kinos? Nö! Wieder der gewohnte Schweiger-Quark mit dem kleinen Unterschied, dass er seiner Tochter, die zwar wirklich süß ist, eine große Rolle gegeben hat und so der sicherer Erfolg vorprogrammiert war. Hmm, was gibt es zur Kameraarbeit oder zur Schnitttechnik zu sagen? Eigentlich nichts. Kein Lob, keine Kritik. Sie erfüllt ihren Zweck ohne irgendwelche Besonderheiten oder schöne Einstellungen...
Filmkritiken

"Fight Club" (USA 1999) Kritik – Der Weg in die Unendlichkeit

"Du hast einen Weg gesucht, dein Leben zu verändern, und allein hast du’s nicht geschafft. All das, was du immer sein wolltest, das bin ich. Ich sehe aus, wie du aussehen willst. Ich ficke, wie du ficken willst. Ich bin intelligent, begabt und das Wichtigste: Ich hab all die Freiheiten, die du nicht hast." David Fincher scheint zu alternieren. Nach einem mittelmäßigen, keines falls schlechten Film, folgt ein großartiges Meisterwerk. 'Alien³', 'Sieben', 'The Game' und 'Fight Club' bestätigen das aus meiner Sicht. Um noch weiterzugehen, kann ich sagen, dass Finchers nächster Film wieder eine Enttäuschung war, der darauffolgenden aber, welch Überraschung, ein Meisterwerk. Aber darum geht es hier gar nicht. Es geht um Finchers vierten Film 'Fight Club' aus dem Jahr 1999, um eines der größte...
Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche "Das Omen" (GB/US 1976) Kritik – Die Geburt des Bösen

"Aus dem ewigen Meer steigt er empor, stampft Armeen aus dem Boden hervor." Der Okkultismus konnte in der Filmwelt schon immer seinen ganz eigenen Bereich genießen. Vier Filme gelten dabei heute als absolute Klassiker: Roman Polanskis 'Rosemary's Baby', Willem Friedkins 'Der Exorzist', Nicolas Roegs 'Wenn die Gondeln Trauer tragen' und Richard Donners 'Das Omen', um den es hier auch nun handeln wird. Nachdem sich 'Rosemary's Baby' und 'Wenn die Gondeln Trauer tragen' um das unsichtbare, aber allgegenwärtige Böse kümmerte und 'Der Exorzist' zeigte, wie der Teufel Besitz von einem kleinen Mädchen ergreift, geht Donner 1976 mit 'Das Omen' wieder den Weg des Unklaren und doch so spürbaren Bösen und inszeniert einen der ganz großen Meilensteine des Horror-Genres, der sich seinen Klassiker-St...
Filmkritiken

"A Nightmare on Elm Street" (USA 2010) Kritik – Vom Albtraum zur Schlaftablette

"You can't hurt me. This is my world. And you can't ever leave." Kommen wir zur nächsten Horror-Ikone. Freddy Krueger, die vielleicht berühmteste Figur der Horrorfilm-Geschichte versetzte uns in 7 Teilen und dem Kampf gegen Jason in Angst und Schrecken. Aber irgendwie ging den 'Nightmare'-Teilen zum Ende immer mehr die Luft aus und Freddy wurde vom Schrecken zum Sprücheklopfer. Dem Remake des Horror-Klassikers nimmt sich wieder die Produktionsfirma von Michael Bay an, diesmal nicht mit Marcus Nispel als Regisseur, sondern der noch unbekannte Samuel Bayer nimmt auf dem Regiestuhl Platz. Vor allem wegen der tollen Besetzung ist 'A Nightmare on Elm Street' kein totaler Reinfall. Die Kameraarbeit ist auch hier wieder ganz ansehnlich und zeigt uns düstere und größtenteils stimmige Bilder. A...
Filmkritiken

"Freitag der 13." (USA 2009) Kritik – Die Entwürdigung einer Horror-Ikone

Jason Vorhees ist wieder da. Eine der beliebtesten Horror-Figuren überhaupt. Nach 10 Filmen und einem ultimativem Fight gegen Freddy Krueger wagen sich der deutsche Regisseur Marcus Nispel und Produzent Michael Bay, die auch schon für das 'Texas Chainsaw Massacre'-Remake verantwortlich waren, an die Geschichte des Eishockey-Maskenträgers. Als Remake ließ sich der Film aber nicht bezeichnen. Eher als eine Mischung aus Remake und Neustart. Klingt doof? Ist es auch und dazu noch todlangweilig. Zu Anfang gibt es einen knapp 20 Minütigen Prolog, der nicht vertraute Zuschauer der 'Freitag der 13.'-Reihe eher verwirren dürfte. Quasi eine Kurzversion des Originals. Dann kommen wir zur eigentlichen Story: Fünf Teenies sind auf dem Weg zum Crystal Lake, um eine große Party zu feiern und die Allta...
Filmkritiken

"Der Plan" (USA 2011) Kritik – Ohne Plan durch die Langeweile

"All I have are the choices I make, and I choose her, come what may. " George Nolfi inszenierte mit 'Der Plan' 2011 sein Filmdebüt. Zuvor war er vor allem als Autor in Hollywood unterwegs und schrieb zum Beispiel die Drehbücher zu 'Ocean's Twelve' und 'Das Bourne Ultimatum. 'Der Plan' überzeugt nur selten und ist eher ein ödes und uninteressantes Filmchen als ein unterhaltsamer und spannender Thriller. Die Optik ist wohl der größte Pluspunkt des Films. Ein schönes, elegantes und altmodisches Feeling wird erzeugt, obwohl der Film in der Gegenwart spielt. Dazu die Hochglanzoptik und einige starke Einstellungen. Die Effekte, vor allem bei den "Tür-Szenen" sind ebenfalls gelungen und stimmig. Aber Aussehen ist eben nicht alles... Mit der Besetzung hat Nolfi keinen Coup gelandet. Vor allem...