Autor: Philippe Paturel

Filmkritiken

"Alien³" (1992) Kritik

"You're all gonna die. The only question is how you check out. Do you want it on your feet? Or on your fuckin' knees... begging? I ain't much for begging! Nobody ever gave me nothing! So I say fuck that thing! Let's fight it!" Viele halten den dritten Teil der 'Alien'-Saga für eine der enttäuschendsten Fortsetzungen aller Zeiten. Dem kann ich mich nur anschließen, denn all die schönen Seiten, welche Ridley Scotts 'Alien' und James Camerons 'Aliens' definieren, werden in Teil 3 von Anfang an über Bord geschmissen. Sympatische Charaktere? Fehlanzeige! Logik? Fehlanzeige. Tiefsinn? Fehlanzeige. Gelungene Wendungen? Fehlanzeige. Ich könnte damit fortfahren, letztendlich wird aber alles auf ein Resultat hinauslaufen, mit 'Alien³' wurde ein großartiger Mythos vergewaltigt. Das Alien, welches w...
Filmkritiken

"Source Code" (2011) Kritik

Colter Stevens: What would you do if you knew you only had one minute to live? Christina Warren: I'd make those seconds count. Colter Stevens: I'd kiss you again. Wie süß! Ein Zitat, welches genauso gut aus der letzten Aniston/Kutcher Liebeskomödie stammen könnte. Und damit ist nun doch das eingetreten, mit dem ich am allerwenigsten gerechnet hatte. 'Source Code' ist eine große Enttäuschung. Erscheint der Film anfangs noch sehr spannend und außergewöhnlich, so verliert er sich recht bald in seiner eigenen Prämisse, Komplexität und Gedankenkino zu bieten. Zunächst glaubte ich, ich würde jetzt von 'Moon'-Regisseur Duncan Jones erneut einen kleinen, fein durchdachten Genre-Beitrag spendiert bekommen. Sicherlich versteht Jones sein Handwerk, denn was wir effekttechnisch für ein Budget von ...
Filmkritiken

"Unknown Identity" (2011) Kritik

"Als Dr. Martin Harris (Liam Neeson) nach einem schweren Autounfall aus dem Koma erwacht, ist das für ihn der Beginn eines Albtraums: Seine Frau erkennt ihn nicht mehr und ein anderer Mann hat Harris' Platz eingenommen. Nicht nur als ihr Ehemann, auch als angesehener Wissenschaftler, der auf einem Kongress in Berlin einen wichtigen Vortrag halten sollte. Was ist mit ihm passiert? Harris beginnt an seinem Verstand zu zweifeln. Um seine Frau und sein altes Leben zurück zu gewinnen, macht er Gina ausfindig, die Taxifahrerin, die ihn bei dem Unfall gerettet hat... " 'Unknown Identity' ist bei weitem kein schlechter Thriller. Das Hauptproblem des Films liegt darin, dass er zu viele in diesem Genre gängliche Muster aufweist. Trotzdem muss man dem Film einen gewissen Unterhaltungswert zusprechen...
Filmkritiken

"Amores Perros" (2000) Kritik

"You and your plans. You know what my grandmother used to say? If you want to make God laugh... tell him your plans." Informiert euch über Mexiko Stadt, ebenso über Medellin oder eine andere mexikanische Stadt, die zu den gewalttätigsten der Welt gehören, und ihr werdet sehen, wie verdammt realistisch 'Amores Perros' ist. Ein Film, der das Leben in diesen Städten wiederspiegelt, so schockierend, hart und skrupellos es sein mag. Die zentrale Rolle in 'Amores Perros' spielen die titelgebenden Hunde. Hunde als Kamfmaschine und Geldeinnahmequelle, Hunde als Begleiter des Menschen, Hunde als Protagonisten. Ein Episodenfilm, dessen Szenen unweigerlich im Gedächtnis bleiben werden, so überzeugend brutal und gleichzeitig liebevoll hat der mexikanische Regisseur Alejandro Gonsalez Inárritu seine H...
Filmkritiken

"Wer ist Hanna" (2011) Kritik

'Wer ist Hanna?' Nein, einen Moment mal, da stimmt was nicht. Was ist Hanna? 'Hanna' ist nicht das, was ich erwartet hatte, nämlich einen durchgestylten 0815-Thriller mit einem Mädchen in der Hauptrolle. Ganz im Gegenteil: Joe Wright (Abbitte, Stolz und Vorurteil) präsentiert uns einen skurillen Mix aus Drama, Action und teils Komödie. Ob diese Kombination aufgeht, erfahrt ihr jetzt! Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen, welches durch ihren Vater fernab aller Zivilisation zu einer Killerin ausgebildet wird, bis sie irgendwann erwachsen genug ist, ja für was eigentlich? Das, was anschließend passiert, ist, dass der Zuschauer einen der ungewöhnlichsten Thriller der letzten Jahre vorgesetzt bekommt. Wunderschön bebildert, grandios choreographierte in den actionreichen Szenen, technisch h...
Kritik: Leichen pflastern seinen Weg (IT 1968)
Filme, Filmkritiken, Western

Kritik: Leichen pflastern seinen Weg (IT 1968)

Großartig Sheriff, wenn sie mich nicht gefesselt hätten, würde ich Beifall klatschen. Es gibt Regisseure, kennt man einen ihrer Filme, kennt man sie alle. Und dann gibt es Regisseure, die einen immer wieder aufs Neue zu überraschen wissen und immer etwas Neues zu erzählen haben. Zur geringeren Anzahl letzterer darf sich auch Sergio Corbucci (Django) einreihen. Mit Leichen pflastern seinen Weg untermauert er erneut eindrucksvoll, was es heißt, etwas bis Dato Ungesehenes und bis heute Einmaliges zu schaffen. Der Film zeigt auf eindrucksvolle Weise wie Realismus, Authentizität und Atmosphäre zu einem Meisterwerk vereint werden können. Realismus aufgrund des Zynismus, der Konsequenz in der Inszenierung und der wahren Begebenheit, welche dieser Film beleuchtet. Authentizität aufgrund der viel...
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"American Beauty" (USA 1999) Kritik – Kevin Spaceys bis Dato großartigste Performance

"It's a great thing when you realize you still have the ability to surprise yourself." Einer dieser wenigen Filme, die es schaffen, zu gleichen Teilen unterhaltend und anspruchsvoll sein. Witzig, kritisch, eine Perle der Kinogeschichte, die wohl jeden Menschen, sobald der Abspann einsetzt, zum langen Nachdenken über das eigene Leben und das der Mitmenschen bringen wird. Und nach dem Gesehenen wird man nicht mehr genauso zum Leben stehen, man wird es hinterfragen und damit lässt sich sagen, der Film hat das geschafft, was nur wenige andere erreichen, nämlich auf höchstem cineastischen Niveau zwei volle Stunden pures Entertainment mit sozialkritischen Aspekten zu vermengen. Regisseur Sam Mendes und Drehbuchschreiber Alan Ball zeigen uns, dass es nicht viel Geld braucht, um ein zeitloses ...
Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche "2001 – Eine Odyssee im Weltraum" (1968)

"‚2001‘ ist wie eine Oper komponiert – die Ouvertüre in ‚The Dawn of Man‘, der Hauptteil im Jahre 2001 und der tragische Schluss –, doch zugleich so offen und verletzlich wie eine tiefe Wunde. Es entbehrt daher nicht nur eines Fazits. Es gibt kein Fazit. Oder wie sich Arthur C. Clarke ausdrückte: ‚Wenn Sie 2001 vollständig verstanden haben, haben wir versagt: Wir wollten viel mehr Fragen stellen, als wir beantwortet haben.‘" (Ulrich Behrens bei Filmstarts.de) Wie soll man ein epochales Werk, welches in knapp 143 Minuten die Evolutionsgeschichte der Menschheit (bzw. des Lebens im All), Raum und Zeit, die Bedeutung von Technik und Fortschritt und noch so vieles mehr thematisiert, in Worte fassen? Zur Technik braucht hier nicht viel gesagt werden, der Film zählt nicht ohne Grund zu den einf...
Filmkritiken

"Pirates of the Caribbean – Dead Man’s Chest" (2006) Kritik

"Ich hab 'n Glas voll Dreck, ich hab 'n Glas voll Dreck, und rat mal was da drin ist!" Naja nicht viel, denn Teil 2 war schon damals im Kino für mich eine herbe Enttäuschung und jetzt, nach einer Neusichtung, muss ich feststellen, dass der Film einfach nur öde ist. Er ist zu lang, die Storyline zu verkompliziert und möchte-gern-episch. Der schlimmste Einfall jedoch waren die wiederwärtigen Fischgesichter, welche zu keinem Moment ernsthaft erscheinen. Davy Jones ist eine absolute Witzfigur, denn die Bosheit, die er ausstrahlen möchte, wirkt einfach nur unfreiwillig komisch. Wären da nicht die letzte halbe Stunde und Johnny Depp, so wäre 'Pirates of the Caribbean - Dead Man's Chest' nicht nur der schwächste Teil geworden, sondern zudem eine Katastrophe. Selbst die anderen Darsteller wie Eli...
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"Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten" (2011) Kritik

Gibbs: "There's the Jack I know." Ja Mr. Gibbs, endlich haben wir wieder unseren Lieblingspiraten! Und nach wie vor schafft es das Franchise, wunderschönes Popcornkino zu bieten, mit viel Witz, viel Charme und noch mehr Action. Dieses Mal treibt es die Piratenbande um Captain Jack Sparrow zum Quell der Jugend, denn wer möchte schließlich nicht gerne jung bleiben? Dabei bekommt der Zuschauer ein Abenteuer voller Zombies, Engländern, Spaniern, Meerjungfrauen und dem berühmt berüchtigten Blackbeard geboten. Die Überraschung an der ganzen Sache ist, dass dem Film zum ersten Teil nicht viel fehlt. Einfallsreichtum, haufenweise witzige Dialoge und vor allem eine geradlinige Story sorgen für mehr als zwei Stunden kurzweiliges, aber sehr spassiges Blockbusterkino, welches man heutzutage so nur no...