I don’t want to live another 250 years.
Der chilenische Regisseur Pablo Larraín hat sich in den letzten 15 Jahren mit einer wirklich interessanten Filmografie einen Namen gemacht. Angefangen mit politischen Regiearbeiten wie Tony Manero (2008), Post Mortem (2010) sowie seinem internationalen Durchbruch No (2012), welcher die Kampagne zur Beendigung der Pinochet-Diktatur in Chile nachzeichnete. Larraíns Begabung auf dem Regiestuhl sowie sein Interesse an politischen Themen und Figuren führte ihn auch zur Biografie von Jacqueline Kennedy (Jackie, 2016). Noch brillanter war das Lady-Di-Biopic Spencer (meine Kritik), welches eine herausragende Performance von Kristen Stewart bietet und welches erneut Larraíns unnachahmliche Fähigkeit, sich mit komplexen Persönlichkeiten sowie historischen Ereignissen auseinanderzusetzen, unterstrich.
Mit El Conde (internationaler Titel The Count) widmet sich Pablo Larraín nun erneut der düsteren Vergangenheit seiner Heimat in Form einer schwarzen Komödie über den 2006 verstorbenen Diktator Augusto Pinochet. Der muss in dieser filmischen Vision bereits 250 Jahre als Vampir dahinvegetieren. Weitere 250 Jahre zu leben kann er sich unter keinen Umständen vorstellen. Ich bin gespannt, ob Larraín mit dieser Idee ein weiteres Highlight wie Spencer abliefern wird. Der Trailer macht schon mal in jeder Hinsicht Lust auf mehr. El Conde wird seine Weltpremiere im Wettbewerb der diesjährigen Internationalen Filmfestspiele von Venedig (30. August – 9. September) feiern. Bereits ab dem 15. September ist der Film dann exklusiv bei Netflix zu sehen.