Recap: Game of Thrones – Staffel 6, Folge 1

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Das Warten hat ein Ende: Game of Thrones ist wieder da! Nach durchaus gemischten Rezeptionen der fünften Staffel und einigen Aufregern (Thema: Vergewaltigung) ist die weltweit beliebte Serie wieder zurück. Hier nochmal eine ausdrückliche Spoiler-Warnung! Wer noch nicht auf dem aktuellsten Stand ist und nichts über den bisherigen Handlungsverlauf erfahren möchte, sollte erst nach dem Anschauen der jeweiligen Folge lesen.

Nach dem Tod von Jon Snow (Kit Harington) durch seine Brüder von der Nightswatch, werden wir zum Auftakt der sechsten Staffel direkt wieder an den Ort des Verbrechens geworfen. Ein durchaus verständlicher Schachzug der Macher, denn nichts hat den Buzz um die Serie so sehr befeuert wie die Frage nach dem endgültigen oder doch nur temporären Ableben der vielleicht populärsten Figur aus Game of Thrones. Klar ist natürlich auch, dass sich die Serie Antworten über die Spekulationen aufspart und die erste Folge sich auf die abermalige Einführung und Rückkehr nach Westeros beschränkt. Wer also in Erwartung einschält dass Game of Thrones einen Quantensprung in der Entwicklung der Figuren macht, dürfte enttäuscht werden.

Vielmehr kreieren die beiden Showrunner David Benioff und D.B. Weiss die vertraute, unsichere, düstere, ja teilweise schon schmerzvolle Atmosphäre, die den Fans der Serie so bekannt ist. Alte Fäden werden aufgegriffen und logisch für die komplette Staffel positioniert. Das mag durchaus kalkuliert herüberkommen, gerade weil die erste Folge nur knappe 50 Minuten (Abspann ausgenommen) lang ist. Doch die ersten Ausflüge in die jeweiligen Geschichten fühlen sich fast durchweg gut an und wecken das Interesse auf die weiteren Folgen. Gerade der Strang um Sansa (Sophie Turner) und Theon (Alfie Allen) berührt durch eine kleine aber dafür umso emotionaleren Szene, die den (auch für den Zuschauer) erlittenen Schmerz der letzten Staffel für die immer taffer-werdende Stark-Schönheit ein klein wenig wettmacht. Und auch die Szene zwischen Cersei (Lena Headey) und Jaime (Nikolaj Costa-Waldau) überraschen mit einer starken Emotionalität, die den Antrieb für einen brutalen Konflikt mit Dorne, insbesondere natürlich den Sand-Snakes, vorbereitet.

Natürlich ist der Tod um den ermordeten Lord Commander of the Nightswatch das Hauptaugenmerk der ersten Episode. Die treuen Gefolgsleute des Bastards von Ned Stark (oder möglicherweise doch nicht?) schaffen seinen Körper in einen Raum und beraten zusammen mit Ser Davos Seaworth (Liam Cunningham) über ihren nächsten Zug, während die restlichen Brüder scheinbar dem Verräter Alliser Thorne (Owen Teale) folgen und die Herausgabe der Leiche fordern. Doch viel interessanter/spannender bleibt nach der ersten Episode die Geschichte um Lady Melisandre (Carice Van Houten). Was hat sie wirklich für Fähigkeiten? Auf welcher Seite steht sie und was ist ihr eigentliches Ziel?

Alles in allem ist The Red Woman ein gelungener Auftakt für den bereits sechsten Ausflug nach Westeros. Es bleibt abzuwarten ob das Tempo und die geordnete Erzählstruktur über die komplette Staffel gehalten werden kann, das richtige Appetithäppchen wurde aber auf jeden Fall ausgeworfen.

Um meine persönlichen Highlights (und Enttäuschungen) der jeweiligen Folgen besser herauszuheben:

Der schönste Moment: Sansa legt ihren Kopf, im Angesicht des scheinbar sicheren Todes, auf die Schulter von Theon Greyjoy.

Der schwächste Moment: Danaeris (Emilia Clarke) in den Händen des neuen Khals.

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