Schlagwort: Brendan Gleeson

Kritik: Joker 2 – Folie à Deux (USA 2024)
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Kritik: Joker 2 – Folie à Deux (USA 2024)

Eine Gastkritik von Michael Gasch "The world is a stage." Fünf Jahre ist es bereits her, als Todd Phillips Joker-Neuinterpretation wie eine Bombe in die Kinos einschlug. Prägnant sind noch die Erinnerungen an Zitate wie „Da fehlt gar nicht viel, bis das in der echten Welt passiert“ – zugegeben von einem etwas älteren Kinogänger. Doch auch die Kritiken schlossen sich an, denn man muss sich vermutlich anstrengen, eine Filmkritik zu finden, in der „subversiv“ als das Lieblingswort des modernen Kritikers schlechthin nicht vorkommt. Joker: Folie à Deux muss sich nun die Frage gefallen lassen: Ist er ebenso umstürzlerisch und zeigt einmal mehr: „Some men just want to watch the world burn“? Beim ersten Blick vermutlich schon, nicht aber im narrativen Sinne, sondern dann...
Kritik: The Banshees of Inisherin (IRL, UK, USA 2022) | Neu bei Disney+
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Kritik: The Banshees of Inisherin (IRL, UK, USA 2022) | Neu bei Disney+

– gesehen im Rahmen der 79. Filmfestspiele von Venedig 2022 – “I don’t give a FECK about Mozart!”  Filme, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt während man gleichzeitig Tränen verdrücken muss - das kommt euch bekannt vor? Klar, denn es ist immerhin von der neuen Regiearbeit Martin McDonaghs die Rede, dem wir die drei tragikomischen Glanzstücke Six Shooter (2004), Brügge sehen... und sterben? (2008) und Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (2017) zu verdanken haben. In The Banshees of Inisherin dreht sich alles um zwei Best Buddies, die Anfang der 1920er auf einer abgelegenen Insel vor der Westküste Irlands leben, deren Bewohner jedoch, abgesehen von fast täglichen Pub-Treffen, nicht viel in ihrer Freizeit zu tun haben. Ein stundenlanger Monolog über den hau...
Kritik: Assassin’s Creed (FR/GB/HK/US 2016)
Filmkritiken

Kritik: Assassin’s Creed (FR/GB/HK/US 2016)

We want your past. Mit Assassin's Creed hat der französische Videospielhersteller UbiSoft ein äußerst erfolgreiches Game-Franchise aus der Taufe gehoben, das es bislang auf über zwei dutzend verschiedene Ableger gebracht hat. Mittlerweile verfügen die Spiele zwar nicht mehr über die anfängliche Faszination der ersten Teile, viele Käufer finden die verschiedenen Abenteuer aber immer noch. Das liegt neben einer guten Spielbarkeit auch an der Mixtur aus Science-Fiction und klassischen Abenteuer. Damit einher geht aber auch eine Geschichte, mit der sich die Verantwortlichen bereits ab dem dritten Teil so immens verhoben haben, dass diese mittlerweile nur noch eine marginale Randnotiz ist. Von daher ist es gut, dass sich der Assassin's Creed-Kinofilm darauf besinnt, eine eigene Story zu erzä...
Filmkritiken

"Am Sonntag bist du tot" (GB/IE 2014) Kritik – Was in Trümmern liegt, wächst nicht mehr zusammen

Autor: Pascal Reis "I think there's too much talk about sins and not enough about virtues." Vermutlich darf sich „Am Sonntag bist du tot“ nicht nur als einer der wichtigsten Beiträge zum Thema 'sexueller Missbrauch und seine Folgen im späteren Leben' titulieren lassen, sondern auch als eine ganz konkrete, zeitweise sogar erschreckend ätzende Infragestellung unserer gesellschaftlichen Definition von Gerechtigkeit und Moral – und letztlich auch deren Dekonstruktion. Pater James Lavelle (Brendan Gleeson) begibt sich wie gewohnt in seinen Beichtstuhl, um sich den Sünden seiner Schäfchen anzunehmen, wenige Sekunden später wird ihm ein Ultimatum aufgebrummt: Bis Sonntag bliebe ihm nun Zeit, mit Gott und der Welt ins Reine zu kommen, und wenn es sich einrichten lässt, könne er ja auch noch sein...
Filmkritiken

"Stonehearst Asylum" (USA 2014) Kritik – Es gibt kein Heilmittel gegen die menschliche Natur

Autor: Pascal Reis „Hat man einmal entdeckt, was ein Mensch am meisten fürchtet, so hat man den Schlüssel zu seinem Wahnsinn gefunden.“ Handwerklich überhaupt nicht unbegabt, schwanken die Filme des Brad Anderson immerzu zwischen knackigem Geheimtipp oder vergessenswerter Schleuderware hin und her: Vom fröstelnden Thriller „Der Maschinist“, der vor allem durch Christian Bales emphatischer Performance im Gedächtnis blieb, der sich auf die spindeldürre Statur eines KZ-Häftlings herunter hungerte, bis zum Endzeit-Kalauer „Die Herrschaft der Schatten“, der vollkommen zu Recht in den hintersten Reihen der Videothekenregale verschwand. Ein zweites Standbein hat Anderson dann auf dem Serienmarkt finden können, wo er wiederholt einzelne Folgen von Erfolgsformaten wie etwa „The Killing“, „Person ...
Filmkritiken

"The Company You Keep – Die Akte Grant" (USA 2012) Kritik – Die politischen Narben der Vergangenheit

Autor: Pascal Reis "Würden Sie es wieder tun?" Jim Grant (Robert Redford) ist ein verwitweter und alleinerziehender Vater einer 12-jährigen Tochter und führt ein angesehenes Leben als Anwalt in der amerikanischen Oberschicht. Als die Polizei eines Tages auf Sharon Solarz (Susan Sarandon) aufmerksam wird, die in den 60er- und 70er Jahren zu der linksradikalen Oragnistation „Weather Underground“ gezählt hat, ist auch das Leben von Jim Grant schlagartig in Gefahr, denn was die Leute nicht wissen: Auch Jim war in diesen Jahren ein Aktivist der Gruppierung und lebt seit 30 Jahren unter dem Schutz einer falschen Identität. Nachdem Solarz inhaftiert wurde, schaltet sich der Chefredakteur (Stanley Tucci) der Albany Sun Times ein, um den engagierten Journalisten Ben Shepard (Shia LaBeouf) die gan...
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"The Raven" (HU/ES/US 2012) Kritik – John Cusack wird zu Edgar Allan Poe

"Wie es scheint, diente meine Erzählung als Inspiration für ein reales Verbrechen." In jedem künstlerisch wertvollen Bereich gibt es die unumgänglichen Vorbilder, an denen sich jeder aufstrebende Stern orientiert und gerne auch ein stückweit abkupfert, um seinen eigenen Horizont mit den Gedanken der alten Helden zu verknüpfen und im besten Fall seinen ganz eigenen Stil zu finden. Im filmischen Bereich würden da zum Beispiel Namen wie F.W. Murnau („Nosferatu“), Luis Buñuel („Ein andalusischer Hund“) und Alfred Hitchcock („Psycho“) genannt werden. Begeben wir uns in die Sparte der großen Weltliteratur, dann dauert es nicht lange, bis uns Gesichter wie Johann Wolfgang von Goethe, Charles Baudelaire und Ernest Hemingway entgegenblicken. Dabei darf jedoch ein Mann ebenfalls nicht vergessen ...
Filmkritiken

"Gangs of New York" (USA 2002) Kritik – Amerika wurde in den Straßen geboren

"Wenn man einen König ermordet, dann erdolcht man ihn nicht in einer finsteren Ecke. Man tut es da, wo der gesamte Hofstaat ihm beim Sterben zusehen kann." Im Jahre 2002 durfte die Filmwelt den Anfang einer großen Zusammenarbeit erleben, die die Welt noch einige Male begeistert hat und auch begeistern wird. Die Rede ist von Regisseur Martin Scorsese und dem Schauspieler Leonardo DiCaprio. Heute zählen beide zu den bedeutendsten Akteuren in ihren Bereichen, Scorsese natürlich auch schon im Jahre 2002, denn mit Filmen wie "Taxi Driver" und "GoodFellas" machte er sich schon zur Legende, bei DiCaprio war das jedoch ein bisschen anders. Die Meisterleistung in "Gilbert Grape" lag schon einige Jahre zurück und DiCaprio eignete sich ein Schönling-Image an, welches ihn durch die Filme "Romeo & J...
Filmkritiken

"28 Days Later" (GB/US 2002) Kritik – Die Menschheit ist dem Ende nah

"Niemand kommt jemals zurück." In der Filmwelt gibt es nicht gerade viele Regisseure, denen man es auch wirklich zutrauen kann, dass sie in jedem Genre einen Hit landen könnten. Viele Filmemacher spezialisieren sich auf einen Bereich und ziehen ihr eigenes Ding immer wieder durch, doch einer von diesen abwechslungsreichen Regisseuren ist der Brite Danny Boyle, der eine erstaunliche Vielseitigkeit an den Tag legt und mit jedem neuen Film ein anderes Genre austestet. Von der schwarzen Komödie 'Kleine Morde unter Freunden', über den Drogenfilm 'Trainspotting', zum visionären Sci-Fi-Prunkstück 'Sunshine' und dem intensiven Abenteurer-Drama '127 Hours'. Danny Boye kann so einiges, auch wenn er sich ab und an etwas zu viel zu mutet, wie in seinem fragwürdigen und enttäuschenden Oscar-Erfolg '...
Filmkritiken

"Mission: Impossible 2" (USA 2000) Kritik – John Woos Untergang

"Diese Ratte hat das Ende des Labyrinths erreicht." Fragt man nach den besten Actionfilmen der 90er Jahre, würde man sicher auch Sachen wie 'Face/Off', 'Ronin' und auch 'Speed' zu hören bekommen. Welchen Film man allerdings in so gut wie jedem Fall gesagt bekommen würde, wäre 'Mission: Impossible' aus dem Jahr 1996, mit dem Brian De Palma einen absolut erstklassigen und intelligenten Agentenfilm erschuf, der auch heute nichts von seiner Qualität einbüßen musste. Der Film schlug ein und wurde zu einem der erfolgreichsten Filme überhaupt. Nun vergingen vier Jahre, bis sich die Fortsetzung 'Mission: Impossible 2' über die Kinos hermachte. Auf dem Regiestuhl saß nun Actionspezialist John Woo, der vorher Kracher wie Hard Boiled, The Killer und auch den genannten 'Face/Off' inszenierte. Die H...