Kritik: Loro – Die Verführten (IT, FR 2018)
Der italienische Filmemacher Paolo Sorrentino hat ein Lieblingsthema, das sich wie ein roter Faden durch seine Filmografie zieht: Alte weiße Männer in überholten Machtgefügen, die vergangenen Zeiten nachtrauern. Großartig überspitzt dargestellt in dessen „La dolce vita“-Meisterwerk La Grande Bellezza (2013), einem wunderschön anzusehenden Abgesang auf die italienische Gesellschaft. Auch in Loro – Die Verführten kann Paolo Sorrentino wieder auf einen der Eckpfeiler seines Erfolges zurückgreifen: den italienischen Meistermimen Toni Servillo. Dieser gibt in Loro – Die Verführten unter Zuhilfenahme einiger Schichten Latex den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
Dieser versuchte im Jahr 2008 zum vierten Mal Ministerpräsident Italiens zu werden, doch Skandale politis...