Schlagwort: Pascal Reis

Filmkritiken

"Red State" (USA 2011) Kritik – John Goodman im Kampf gegen eine radikale Sekte

"Ich verabscheue das verdorbene Amerika und die Sünder, die es heute bevölkern." Was war der füllige Kevin Smith doch einst für ein gefeierter Regisseur, der mit 'Clerks' aus dem nichts kam und die Filmwelt mit seiner erfrischenden Normalität und den Abhandlungen der typischen Alltagsprobleme verzauberte. Und auch seine weiteren Filme sorgten für einen klaren Beliebtheitsgrad und viel Freude an seiner Art Filme zu machen und Dialoge aufzubauen, denn auch als Autor war auf Smith immer verlass. Mit 'Mallrats', 'Chasing Amy' und vor allem 'Dogma' wurde Smith dann auch bei einem breiteren Publikum vollkommen verdient bekannter, auch wenn die Kirche sich natürlich eher an 'Dogma' gestoßen hat, als das sie wirklich auf so einen schwarzen Humor eingehen hätte können. Damit wurde auch langsam ...
Filmkritiken

"Safe" (USA 2012) Kritik – Jason Statham räumt in der Unterwelt auf

"An deiner Stelle würde ich meine Zeit nicht mit reden vergeuden." Die Zeit des starken Kerls aus dem Actiongenre ist leider vorbei. Der härteste Typ, der in der letzter Zeit über die Leinwände donnern durfte, war der Driver aus Nicolas Winding Refns 'Drive', der sich aber nicht durch seine grobe Statur oder rotzigen One-Liner auszeichnete, sondern durch bedacht, ebenso gradliniger Brutalität und Stille. Vermissen tut man die Zeiten trotzdem, in denen Arnold Schwarzenegger, Silvester Stallone und Jean-Claude van Damme noch die Kinos unsicher gemacht haben und keinen Stein auf dem anderen gelassen haben. In denen die politische Korrektheit niemandem etwas bedeutet hat und Feinde eben wie Feinde behandelt wurden und nicht mit Worten, sondern mit Waffen gesprochen wurde. Schaut man sich di...
Filme, Filmkritiken

"28 Weeks Later" (GB 2007) Kritik – Der Virus kehrt zurück

"Es gibt keine Überlebenden. Nur uns hier drin und die da draußen." Wenn man von einer Fortsetzung hört, ausgerechnet von einem Film, der einem dazu noch besonders gut gefallen hat, dann darf man die Luft im ersten Moment schon mal scharf einatmen. Die Gefahr, das ein Mythos schmerzhaft zerstört wird, ist immer gegeben, denn das haben wir in der Vergangenheit schon oft genug miterleben müssen. Wenn sich dann auch noch eine Fortsetzung zu einem Horrorfilm ankündigt, ist der Schrecken sogar noch größer, denn die Gründe einer solchen Fortsetzung sind zumeist schon im Vorfeld überdeutlich. Es geht um die blanke Geldmacherei und darum, den Blutzoll nochmal aufs extremste zu verlagern. Heißt im Klartext: möglichst viel Brutalität in den Film stecken und die Story einfach mal in den Hintergrun...
Filmkritiken

"Goon" (CAN/USA 2011) Kritik – Seann William Scott lässt die Fäuste fliegen

"Wenn du Prügel verdient hast, kassierst du sie." Sportfilme sind schon immer ein wichtiges Thema in der Filmgeschichte gewesen. Auch die großen Filmpreise küren gerne einen dieser Sportfilme zum Gewinner. Inzwischen sind auch wirklich so gut wie alle Sportarten abgedeckt und haben ihren ganz eigenen Film, der sich in Fankreisen zum Kult avanciert hat. Im Boxfilm sind es natürlich die meisten Vertreter, von Silvester Stallones 'Rocky', Martin Scorseses 'Wie ein wilder Stier', David O. Russells 'The Fighter' oder auch Michael Manns 'Ali'. Wenn wir einen Film über Baseball sehen wollen, greifen wir zu 'Die Indianer von Cleveland' und beim Football ist es 'An jedem verdammten Sonntag' oder 'Unbesiegbar'. Selbst das Ballett hat mit Darren Aronofskys 'Black Swan' seinen etwas anderen Film b...
Filmkritiken

"Zorn der Titanen" (USA 2012) Kritik – Götter im Familienstress

"Götter sterben nicht." – "Inzwischen schon." 'Kampf der Titanen' war 2010 zwar ein kommerziell recht erfolgreicher Film, doch als unterhaltender Blockbuster ein Totalausfall und gleich einer der miestesten der letzten Jahre. Die Kritiker verhassten und verteufelten ihn und das Publikum ging mit einem großen Gähnen und hämmernden Kopfschmerzen aufgrund des furchtbar schlechten 3D-Effektes aus dem Kino. Alles in allem war das ein schwerer Griff in die Keramikschüssel und hatte rein gar nichts mit Titanen zu tun. 2 Jahre später kam der Nachfolger mit 'Zorn der Titanen' in die Kinos und nicht nur der Titel hat sich verändert, sondern auch ein anderer Regisseur durfte auf dem Stuhl platznehmen, nachdem der Franzose Louis Leterrier 'Kampf der Titanen' so richtig verbockt hatte. Nun war er der ...
Filmkritiken

"Kampf der Titanen" (USA 2010) Kritik – Von Titanen ist hier keine Spur

"Befreit den Kraken!" Blockbuster sind genau die richtigen Filme, die man sich im Kino anschauen sollte. Aber was versteht man überhaupt unter dem Begriff Blockbuster und welche Filme sind Teil von ihm? Ein Blockbuster ist vor allem ein Film, der Unmengen von Produktionskosten verschlingen kann und Special-Effects zeigt, die nicht nur atemberaubend sind, sondern auch revolutionär. Filme, die das Mainstream-Publikum dienen, die allein der Unterhaltung wegen gemacht sind und niemanden nach dem Ende noch wirklich nachdenklich stimmen oder gar in irgendeiner Form verletzten oder beschäftigten. Ein prophezeiter Kassenschlager und Publikumsmagnet, der die Kosten ohne Probleme wieder einspielen wird und sicher auch noch übertrifft. Vertreter dieser Blockbuster sind zum Beispiel Filme wie 'Ince...
Filmkritiken

"500 Days of Summer" (USA 2009) Kritik – So ist die Liebe

"Weißt du was scheiße ist? Wenn einem klar wird, dass das woran man geglaubt hat alles totaler Schwachsinn ist. Das ist scheiße." Das unabhängige Independent-Kino ist schon eine ziemlich feine Sache. Gerade wenn sich dieser Bereich der Liebe annimmt, denn anders als das Mainstream- und Hollywoodkino, dürfen sich die Regisseuren jeden Konventionen entziehen und müssen sich nicht den streifen Gesetzen der Traumfabrik beugen, wie jede Jennifer Aniston-RomCom. Man kann seine eigenen Ideen durchziehen, muss sich nicht anpassen, auch wenn man dem breiten Publikum damit nicht unbedingt gefallen wird. Vor allem Zach Braff bewies mit 'Garden State' zu welchen Höhenflügen das Indie-Kino in der Lage sein kann und inszenierte nicht nur einen einzigartigen Liebesfilm, sondern auch einen der besten a...
Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche "Zurück in die Zukunft" (USA 1985) Kritik – Eine wunderbare Zeitreise

"Warum nennst Du mich andauernd Calvin?" - "Aber so heißt Du doch, oder? Calvin Klein. Das steht jedenfalls da auf deiner Unterhose." Wenn man an seine Lieblingsfilme aus der Kinder- und Jugendzeit zurückdenkt und mit den heutigen Favoriten vergleicht, dann dürften wohl nicht gerade viele die Zeit überstanden haben. Dinge, die früher gar nicht aufgefallen sind und durch die schöne Kindlichkeit übersehen wurden, sind heute Störfaktoren und bremsen den einstigen Spaß viel mehr aus, als das man über sie hinwegsehen könnte. Aber es gibt auch noch die andere Seite und die Filme, die sich als zeitlos herausstellten und heute wie damals einfach nicht von ihrer Magie verloren haben. 'E.T.', 'Gremlins', 'Stand By Me', 'Die unendliche Geschichte', 'Der Flug des Navigators' oder auch 'Die Goonies'...
Filmkritiken

"König der Fischer" (USA 1991) Kritik – Die Realität des Verrückten

"Ich bin der Hausmeister Gottes." Terry Gilliam ist schon ein ganz besonderer und spezieller Fall für sich. Das ehemalige Monty Python Mitglied, der nicht nur für die britische Truppe vor der Kamera stand, sondern auch ihre legendäre Klassiker 'Die Ritter der Kokosnuss' und 'Der Sinn des Lebens' inszeniert, kann nicht immer jeden Geschmack erreichen. Wie schon die genannten Python-Komödien, die auch nicht jedermanns Sache waren, setzte Gilliam seine Solokarriere ebenso eigenwillig wie eindrucksvoll fort. Schaut man sich seine Filmografie genau an, wird man schnell feststellen, was mit eigenwilliger Regie gemeint ist. Filme wie 'Fear and Loathing in Las Vegas', '12 Monkeys' oder 'Brazil' genießen natürlich Kultstatus, sind aber, aufgrund ihrer doch untypischen Erzählweisen und Aufmachung...
Filmkritiken

"Heartless" (USA 2009) Kritik – Die unbezahlbare Schönheit

"Ich kann diesen Scheiß, von wegen Schönheit ist nur oberflächlich, nicht ertragen, weil es nicht stimmt." Philip Ridley gehört zu der Gattung Regisseur, die es nicht unbedingt eilig haben mit dem Filmemachen. Schaut man sich die übersichtliche Filmografie des Herrn an, dann ist zwischen seinen drei Filmen immer ein mehr als deutlicher Abstand. Sein Debütfilm 'Schrei nach Stille' mit Viggo Mortensen kam 1990 raus. Ganze fünf Jahre sollte es dann wieder dauern, bis der Name Philip Ridley erneut in der Filmwelt auftauchte und 1995 stand er mit 'Die Passion des Darkly Noon' mit Brendan Fraser und Ashley Judd vor der Tür. Jetzt dürfte man feststellen, das Ridley nicht unbedingt zu den wichtigsten oder interessantesten Regisseuren gehört, sondern sich eher immer dezent im Hintergrund hielt. ...