Die besten Vampirfilme

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Vampirfilme

Der Vampirmythos ist eine faszinierende Legende, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Die Ursprünge sind unklar und nicht eindeutig auf eine einzige Quelle zurückzuführen. Verschiedene Kulturen auf der ganzen Welt haben ihre eigenen Geschichten über blutsaugende Wesen, die die Lebenden heimsuchen, geschaffen. Diese Erzählungen reichen von alten ägyptischen Gottheiten bis zu osteuropäischen Volkslegenden. Die Geschichte von Sekhmet, der katzenhaften ägyptischen Kriegergöttin, die sowohl mit der Pest als auch mit Heilung in Verbindung gebracht wird, wird von einigen als eine der ältesten Vampirgeschichten angesehen.

All die Anfänge aufzuzählen, würde natürlich deutlich den Rahmen sprengen. Besinnen wir uns daher auf den Vampirmythos, wie wir ihn heute kennen: Dieser wurde maßgeblich durch die europäische Folklore, insbesondere osteuropäische Vampirerzählungen, sowie durch literarische Werke des 19. Jahrhunderts wie Bram Stokers “Dracula” (1897) geprägt. Diese Werke haben den modernen Vampirmythos stark beeinflusst und einige der ikonischen Merkmale vertieft, die wir heute mit Vampiren in Verbindung bringen, wie das Trinken von Blut und die Furcht vor Sonnenlicht.

Die Faszination für Vampire durchzieht seit weit über 100 Jahren auch die Kinolandschaften. Schon im Jahr 1896 verwandelte sich in Georges Méliès Kurzfilm Le Manoir du Diable eine Fledermaus in einen Menschen. Ab da an bis zur Wende zum 21. Jahrhundert entstanden zahlreiche Vampirfilme, die zwar heutzutage nur noch wenig begeistern können, aber dennoch ihren Beitrag zur Geschichte des Subgenres geleistet haben. Vampirfilme wie Terence Fishers Dracula (1958), Mario Bavas Die Stunde wenn Dracula kommt (1960), Harry Kümels Blut an den Lippen (1971), Werner Herzogs Nosferatu – Phantom der Nacht (1979), der von Joss Whedon geschriebene Buffy – Der Vampirkiller (1992), Francis Ford Coppolas Bram Stoker’s Dracula (1992), Guillermo del Toros Cronos (1993), John Carpenters Vampire (1998) oder Shadow of the Vampire (2000) mit Willem Dafoe haben alle ihre eigenen Interpretationen des Vampirmythos geboten.

Auch seit der Jahrtausendwende leben die Blutsauger auf der großen Leinwand fort. Nicht sonderlich gelungen, aber am populärsten war hier sicherlich die Twilight-Saga (2008-2012). Ausgerechnet Horrormeister Dario Argento lieferte 2012 mit Dracula 3D einen der erbärmlichsten Beiträge. Fright Night (2011) und Tim Burtons Dark Shadows (2012) mit Johnny Depp wagten sich an humorvolle Neuinterpretationen, wohingegen der schwedische So finster die Nacht bereits 2008 den Vampirfilm endgültig ins 21. Jahrhundert holte. Die Kreativität im Genre kennt heute keine Grenzen, das stellten auch Vampirfilme wie Guiilermo del Toros Blade 2 (2002), Jim Jarmushs Only Lovers Left Alive (2013), What We Do in the Shadows (2014) oder A Girl Walks Home Alone at Night (2014) unter Beweis.

Doch obwohl all diese genannten Vampirfilme, mal mehr, mal weniger, auf ihre eigene Art genießbar sind, möchte ich nun endlich zu den Werken kommen, die das Genre in einzigartiger Weise geprägt haben und mich bis heute am meisten in ihren vampirischen Bann ziehen. Dieses Special wurde inspiriert durch Pablo Larraíns leider misslungenen Vampirfilm El Conde (ab 15. September bei Netflix), den ich bereits Ende August bei seiner Weltpremiere in Venedig gesehen habe. Welche sind eure liebsten Vampirfilme?

10. Martin

Vampirfilme Martin 1977

1977 hat Horrorlegende George A. Romero sicherlich keinen seiner besten Horrorfilme gedreht, Die Nacht der lebenden Toten und vor allem Zombie – Dawn of the Dead sind da nämlich noch um einiges brillanter, dennoch ist seine innovative Herangehensweise in Martin durchaus spannend. Statt auf konventionelle Blutsauger setzt Romero auf einen jungen Mann, Martin, der glaubt, ein Vampir zu sein, aber keine übernatürlichen Kräfte besitzt. Diese psychologische Ebene des Horrors erforscht die Isolation und Entfremdung eines vermeintlichen Monsters in der realen Welt auf gelungene Weise und mit seinem unüblichen Ansatz geht Romero Vampirklischees gekonnt aus dem Weg. Martin ist seit März frisch restauriert als UK-Import* erhältlich.

9. Die rabenschwarze Nacht – Fright Night

Vampirfilme Fright Night 1985

Fright Night zählt sicherlich nicht zu den besten Horrorfilmen überhaupt, doch mit seinem 80er Flair weiß die Horrorkomödie, wie andere Filme ihrer Zeit (Nightmare – Mörderische Träume), bis heute zu gruseln. Die visuellen Effekte machen wirklich tausend mal mehr Spaß als das meiste, was uns heute digital präsentiert wird. Insbesondere die Verwandlungsszenen bzw. die Darstellung der Vampire sind für die damalige Zeit wirklich beeindruckend. Dazu ein ebenso cleverer wie witziger Coming-of-Age-Mörderplot und fertig ist ein durch und durch sehenswertes Horrorfilmerlebnis. Ihr könnt Fright Night aktuell bei Amazon Prime* leihen.

8. Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis

Vampirfilme Near Dark 1987

Kaum zu glauben, aber bevor Kathryn Bigelow zur Oscar-Abräumerin wurde (Tödliches Kommando – The Hurt Locker), tobte sie sich erst einmal jahrelang mit Genrefilmen aus. Ihr Geniestreich ist meiner Meinung nach der Science-Fiction-Film Strange Days, doch bereits 1987 machte sie mit dem Vampir-Roadmovie Near Dark auf sich aufmerksam. In diesem muss sich der Ranchersohn Caleb widerwillig einer umherreisenden Gruppe von Vampiren anschließen, nachdem er von der verführerischen Mae gebissen wurde. Kathryn Bigelows Vampirfilm ist vor allem atmosphärisch eine Wucht, der Soundtrack von Tangerine Dream verleiht diesem Roadmovie einen ganz besonderen Charakter. Und Near Dark ist teilweise ebenso poetisch wie trashig. So macht der Vampirfilm Spaß!

7. Vampire Hunter D: Bloodlust

Vampirfilme Vampire Hunter D Bloodlust 2000

Ein wirklich herausragender Vampirfilm, insbesondere für Anime-Enthusiasten, bei dem man aus dem Staunen gar nicht mehr raus kommt. Vampire Hunter D: Bloodlust aus dem Jahr 2000 bietet ab der ersten Sekunde eine beeindruckende Bilderwelt und muss sich in dieser Hinsicht nicht vor den großen Anime-Klassikern verstecken. Für viele ist Vampire Hunter D: Bloodlust einer der besten Anime-Filme überhaupt. Hier gehe ich nicht ganz mit. Es gibt zwar sicherlich nichts Vergleichbares, doch eine Sache ist klar: Wenn das Drehbuch genauso fantasievoll gewesen wäre wie die Gestaltung der Welten und Figuren, hätten wir hier ein echtes Meisterwerk. Ihr könnt Vampire Hunter D: Bloodlust aktuell kostenfrei bei Amazon Prime* streamen.

6. Tanz der Vampire

Vampirfilme Tanz der Vampire 1967

Roman Polanskis Vampirfilm aus dem Jahr 1967 ist eine der Horrorkomödien schlechthin. Wie der Regisseur späterer Meisterwerke (darunter Rosemarys Baby oder Der Pianist) in Tanz der Vampire humorvoll mit einem ganzen Genre, im Speziellen all den Klischees über die legendären Blutsauger, ins Gericht geht und diese gekonnt auf die Schippe nimmt, ist bis heute unübertroffen. In diesem Sinne: “Wollen wir einen Engel durchs Zimmer tanzen lassen?” [Komplette Kritik]

5. Vampyr – Der Traum des Allan Gray

Vampirfilme Vampyr 1932

Carl Theodor Dreyers Vampyr aus dem Jahr 1932 ist nicht nur einer der ältesten, sondern bis heute auch einer der besten Vertreter des Vampirfilms. Zudem hatte der träumerische Film einige bemerkenswerte Einflüsse auf das spätere Kino. Im Übergang vom Stumm- zum Tonfilm war Vampyr entsprechend experimentierfreudig. Wie auch schon in Die Passion der Jeanne d’Arc (1928) nutzte Dreyer äußerst innovative Kameratechniken sowie visuelle Ideen, hier um übernatürliche Elemente und alptraumhafte Welten darzustellen. Das mag heutzutage vielleicht nicht mehr so fesselnd sein wie viele spätere Horrorfilme, aber der bedeutende Einfluss von Vampyr ist nicht von der Hand zu weisen. Vampyr ist aktuell leider nur als Import* erhältlich.

4. From Dusk Till Dawn

Vampirfilme From Dusk Till Dawn 1996

From Dusk Till Dawn hat sich seinen Kultstatus seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1996 redlich verdient. Robert Rodriguez katapultierte in seinem Trashklassiker ein ungewöhnliches Verbrecherduo (Quentin Tarantino und George Clooney) ins Rampenlicht und schuf damit ein sauspaßiges B-Movie, das Moralvorstellungen und Konventionen gekonnt aus dem Weg geht. Der Film bietet ein Genrefest zwischen Roadmovie, Western und Vampiraction – dreckig, abgedreht und mit ultracoolen One-Linern gespickt. From Dusk Till Dawn bleibt bis heute unerreicht und unterstreicht mit jeder Sichtung erneut seinen Stellenwert als zeitloses Genrehighlight. [Komplette Kritik]

3. Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens

Vampirfilme Nosferatu 1922

1922 erschien Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens und legte den Grundstein für die Darstellung der blutsaugenden Wesen auf der Leinwand. Sicher ist Nosferatu heute vielen, allein wegen seines ungewöhnlichen Erzähltempos, nicht mehr zu empfehlen. Doch gerade für die diejenigen, die sich in die Zeit, als der Film veröffentlicht wurde, versetzen können, dürfte Nosferatu nach wie vor einer der tragischsten und wichtigsten Vertreter der (Vampir-)Filmgeschichte sein. [Komplette Kritik]

2. Durst

Vampirfilme Durst 2009

Park Chan-wook (Oldboy, Die Frau im Nebel) hat 2009 ein wirklich bemerkenswertes Genrebiest auf die Filmwelt losgelassen und die Mythologie der Blutsauger auf atypische Weise neu gedacht. Die tragischen Figuren (gespielt von Kim Ok-vin und Parasite-Star Song Kang-ho) sind zwischen ihrer Gier nach Blut und ihren moralischen Konflikten gefangen. Das resultiert in einem wirklich verstörend schönen Mix aus Gewalt, Erotik und pechschwarzer Komödie. Park Chan-wooks bester Vampirfilm des 21. Jahrhunderts wirft tiefgründige Fragen über Gesellschaft und Religion auf, während er die Sinne berauscht und mit seiner einzigartigen Interpretation begeistert. Vampirklischees adieu! Ihr könnt Durst aktuell kostenfrei bei Amazon Prime* streamen.

1. Interview mit einem Vampir

Vampirfilme Interview mit einem Vampir 1994

“The world changes, we do not, there lies the irony that finally kills us.” Anne Rices dreizehnbändiger Zyklus von Vampirromanen ist ein Klassiker der Horrorliteratur. Und das einzig Bedauerliche an der Verfilmung von Interview mit einem Vampir (dem ersten Teil der Romanreihe) aus dem Jahr 1994 ist, dass bis heute nicht auch noch die Fortsetzungen auf Zelluloid gebannt wurden. Die Geschichte startet in San Francisco, wo Louis (Brad Pitt), ein Vampir, dem Journalisten Malloy (Christian Slater) von seinem seltsamen Leben erzählt, das vor mehr als 200 Jahren begann. Herausgekommen ist hierbei mein bis heute liebster Vampirfilm, der neben den genannten Schauspielern auch noch mit Tom Cruise, Antonio Banderas und Kirsten Dunst besetzt ist und auf unvergessliche Art und Weise zum Sinnieren über Schuld, Einsamkeit und (Un-)Sterblichkeit einlädt. Ihr könnt Interview mit einem Vampir aktuell kostenfrei bei Amazon Prime* streamen.

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