Monat: Oktober 2014

Filmkritiken

"Hercules" (USA 2014) Kritik – Die Wahrheit hinter der Legende

Autor: Pascal Reis „No matter how far you go, man cannot escape his fate.“ Brett Ratner zählt zu der Sektion von Künstlern, die über keinerlei spezifische Handschrift in ihren Arbeiten verfügen: Ratner fungiert seit jeher als eine verlässliche Marionette der großen Produktionsfirmen, hat sich ihren Gesetzen zu beugen und muss springen, wenn es die Bosse verlangen – nach einer ersichtlichen persönlichen Prägung kann man im Output von Brett Ratner lange suchen. Und doch, auch wenn seine Filme nur selten wirklich richtig miserabel sind, wie zum Beispiel „Rush Hour 3“, was aber eben auch den Drehbuchautoren zuzusprechen ist, denn Ratner ist ein Alles- aber kein Autorenfilmer, schafft es der in Florida geborene New-York-University-Absolvent doch immer mal wieder, solide Unterhaltung zu erzeug...
Filmkritiken

"The Rover" (AU/USA 2013) Kritik – Robert Pattinson in einer Welt nach dem großen Kollaps

Autor: Felix Haenel "No one ever came after me. And that hurt me more than getting my heart broken." Als Fans des britischen Kubrick-Nachfolgers Jonathan Glazer ("Sexy Beast", "Birth") Wind davon bekamen, dass "Under the Skin" hierzulande keine angemessene Kinoauswertung erfahren werde, war die Empörung groß. Eine cinephile Rettungskampagne wurde gestartet, die den zuständigen Verleih mit Fragen bombardierte und eine Stellungnahme forderte, was für weitreichenden Medienrummel in renommierten Tageszeitungen sorgte. Wie könne es sein, dass ein mit Scarlett Johansson starbesetzter Science-Fiction-Film, der seit 10 Jahren in Arbeit war und auf Festivals gefeiert wurde, es nicht in die hiesigen Kinos schaffe? Wieso sichere man sich die Rechte an etwas, was man nicht zu unterstützen gewillt is...
Filmkritiken

"Zwei Tage, eine Nacht” – Gewinnt drei Fan-Pakete zum gefeierten neuen Drama der Dardenne-Brüder

Dieses Gewinnspiel ist am 31.10.2014 abgelaufen! Ab dem 30. Oktober 2014 läuft der gefeierte, neue Film „Zwei Tage, eine Nacht“ von Jean-Pierre und Luc Dardenne („Der Junge mit dem Fahrrad“) auch endlich in den deutschen Kinos an. Da auch wir den Film fantastisch finden, verlosen wir nun drei Fan-Pakete, jeweils bestehend aus zwei Kinofreikarten und einem Filmposter an euch. Um ein Paket zu gewinnen, reicht es Fan von uns auf Facebook zu sein und unter dem unten angegebenen Link bis Freitagabend, den 31. Oktober 2014, 23:59 Uhr, auf unserer Facebook-Page einen Kommentar zu hinterlassen, warum ihr gerne eines der Pakete gewinnen möchtet. Pro Person wird nur ein Kommentar gezählt und die Gewinner werden dann unter allen Teilnehmern ausgelost. Die Teilnahme erfolgt unter Ausschluss des Rec...
Filmkritiken

"Annabelle" (USA 2014) Kritik – Puppenterror aus der Retorte

Autor: Pascal Reis „May God have mercy on your soul!“ Dass James Wan das kontemporäre Horrorkino für sich in Anspruch genommen hat, würde man zu gerne als Schnellschussgerücht herunterbrechen, doch es ist genau die Person des in Malaysia geborenen und in Australien aufgewachsenen Filmemachers, die in den letzten Jahren die kommerziellen Erfolge in diesem doch reichlich abgebrannten Genre einfahren durfte. Nachdem sein spottbillig produzierter Indie-Streifen „Saw“ 2004 auf reichlich Gegenliebe gestoßen ist und ein unsägliches Franchise auf den Plan rief, folgte im Jahre 2010 „Insidious“. Angelehnt an den altmodischen Grusel, wie man ihn in den ehrenvollen 1970er Jahren noch in qualitativer Verlässlichkeit um die Ohren geschlagen bekommen hat, bewies Wan mit „Insidious“ vor allem, dass in ...
Podcast: Die Abspanner #10 – Filmfest Hamburg
Die Abspanner, Festivals, Podcasts

Podcast: Die Abspanner #10 – Filmfest Hamburg

Das Filmfest Hamburg ging am 4. Oktober zu ende und wie schon beim Filmfest München habe ich mich mit der freien Filmjournalistin Sophie Charlotte Rieger zusammen getan, um ausführlich das Festival auszuwerten. Hier sind wieder unsere Tops & Flops. Viel Spaß! Für unser grandioses, musikalisches Intro zeichnet sich übrigens die Band Rollergirls verantwortlich! Danke Jungs! Inhalt: 000:00 - Immer noch aufregendes Intro #10 002:00 - "The Tribe" von Myroslav Slaboshpytskiy 010:06 - "The Double" von Richard Ayoade 020:11 - "Whiplash" von Damien Chazelle 026:20 - "The Gold Bug" von Alejo Moguillansky & Fia-Stina Sandlund 030:35 - "Alleluia" von Fabrice Du Welz 041:35 - "Quatsch und die Nasenbärbande" von Veit Helmer 047:03 - "White God" von Kornél Mundruczó 056:24 - "Von Mädch...
Filmkritiken

"In the Heart of the Sea": Erster Trailer zur neuen "Moby Dick"-Verfilmung von Regisseur Ron Howard

Autor: Philippe Paturel Wie mir der Trailer gefällt: Und noch ein Film, den wir noch nicht wirklich auf dem Schirm hatten. Im neuen Film "In the Heart of the Sea" von Regisseur Ron Howard ("Rush"; "Apollo 13") wird Chris Hemsworth auf ein Hochsee-Abenteuer geschickt, welches ein weiteres Mal die Geschichte um den Mythos Moby Dick erzählt. Der erste Trailer sieht spektakulär aus, doch überzeugt euch einfach selbst davon. Was meint ihr: Braucht es eine weitere Verfilmung von Herman Melvilles Romanklassiker? Deutscher Kinostart ist der 13. März 2015.
Kritik: Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis (USA 2014)
Drama, Filmkritiken, Thriller

Kritik: Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis (USA 2014)

Eine Gastkritik von Sebastian Groß You have to call the cops. - And we will, at the right time. Tony Gilroy bewies 2007 mit seinem Regiedebüt ein gutes Gespür für eine tolle Geschichte, grandiose Darsteller und eine fesselnde Inszenierung. Ob Dan Gilroy mit Nightcrawler ebenfalls solch ein grandioses Werk abliefert wie sein Bruder mit Michael Clayton? Lou Bloom lebt in Los Angeles, behaust ein kleines Apartment und verdient sein Geld mit illegalen Geschäften wie Betrügereien oder dem Stehlen von Baumaterial. Doch er will mehr, er will einen richtigen Job! Doch sein Streben nach einer Anstellung bleibt erfolglos. Als er nachts Zeuge wird, wie ein Kamerateam einen Polizeieinsatz rund um einen Autounfall filmt und er erfährt, dass man diese Aufnahmen den städtischen TV-Sendern verkau...
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"Joe – Die Rache ist sein" (USA 2013) Kritik – Kein Neuanfang ohne Gewalt

Autor: Pascal Reis „There's nothing I can do and I hate it.“ Zuletzt beehrte uns mit Jeff Nichols „Mud – Kein Ausweg“ ein Film, der den intrinsischen Direct-to-DVD-Qualitäten um ein Vielfaches überlegen war. Der braungebrannte Matthew McConaughey („Dallas Buyers Club“) verkörperte darin den titelgebenden Mud, der sich auf eine verlassene Insel inmitten des Mississippi Delta zurückgezogen hat und schließlich von den jugendlichen Freunden Ellis (Tye Sheridan) und Neckbone (Jacob Lofland) entdeckt wird. Ellis akzeptiert Mud als eine Vaterfigur und zeigt sich fasziniert von den extremen Pfaden, die Mud bereit war der Liebe wegen einzuschlagen. Im Laufe der Geschichte lässt Jeff Nichols das idealisierte Menschen- und Weltbild von Ellis zerbrechen, er verhilft ihm dafür aber auch, ganz dem C...
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"Teenage Mutant Ninja Turtles" (USA 2014) Kritik – Go Ninja, Go Ninja Go…

Autor: Stefan Geisler "Whoa, whoa, whoa! Chill! It's just a mask, see? Don't freak out." Als bekannt wurde, dass ausgerechnet Krawall-Regisseur Michael Bay eine Neuauflage der Turtles in die Kinos bringen wollte, war die Skepsis groß. Zwar war es dem Regisseur gelungen, mit „Transformers“ eine andere Kult-Serie der Achtziger charmant für die Leinwand zu adaptieren, gab sich danach aber alle Mühe, mit den folgenden Sequels die Reihe gegen die Wand zu fahren. Ein erster, entrüsteter Aufschrei ging durch die Internet-Foren, als durchsickerte, dass Bay gar barbarische Änderungen an der Origins-Story der grünen Kampf-Kröten vornehmen wollte: Aus den „Teenage Mutant Ninja Turtles“ sollten nun die „Teenage Space Ninja Turtles“ werden. Die Pläne wurden aber schnell wieder verworfen, nachdem ein ...
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"Erlöse uns von dem Bösen" (AT 2014) Kritik – In New York fauchen die Dämonen

Autor: Pascal Reis „I've seen some horrible things, nothing that can't be explained by human nature.“ - „Then you haven't seen true evil.“ Manchmal, da packt einen einfach die Lust auf einen guten, mitreißenden Thriller. Überwiegend finden die sich aber in der heimischen Filmsammlung wieder, zumeist in der Reihe, in der die etwas älteren Jahrgänge untergebracht werden. Und mal ehrlich: Wenn es um wirklich starke, originelle Thriller-Kost geht, dann hat der internationale Markt schon lange nichts wirklich mehr zu melden und lässt die Kontinuität vermissen, die in den 1970er, 1980er und auch die 1990er Jahre vorzufinden war. Im letzten Jahr sorgte Denis Villeneuves starbesetzter „Prisoners“ für Aufsehen. Tatsächlich hat der Mann hier einen Psycho-Thriller geboten, der wirklich formidabel...