Krimi

Kritik: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (UK, USA 2017)
Drama, Filmkritiken, Heimkino, Komödie, Krimi

Kritik: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (UK, USA 2017)

Mildred Hayes: So how's it all going in the nigger- torturing business, Dixon? Dixon: It's 'Persons of color'-torturing business, these days, if you want to know. And I didn't torture nobody. Wie humorvoll kann ein Schlag in die Magengrube sein? So mancher Kinozuschauer dürfte sich diese Frage nach der Sichtung des neuen Films von Brügge sehen... und sterben?-Regisseur Martin McDonagh stellen, denn der irisch-britische Filmemacher nimmt sich in Three Billboards Outside Ebbing, Missouri einem unangenehm harten Thema an: Der Kampf einer verzweifelten Mutter, deren Tochter ganz in der Nähe ihres Wohnhauses vergewaltigt, ermordet und anschließend verbrannt wurde, gegen die schleppend voranschreitende Ermittlungsarbeit der Polizei, die auch sieben Monate nach dem grausamen Gewaltverbrec...
Kritik: Die feine Gesellschaft (FR 2016)
Filmkritiken, Französischer Film, Komödie, Krimi

Kritik: Die feine Gesellschaft (FR 2016)

Niemals werde ich mich an die Schönheit dieser Landschaft gewöhnen! Der Franzose Bruno Dumont (Humanität) ist ohne Frage einer der mit Abstand interessantesten Filmemacher, die das qualitativ hoch kompetitive, gegenwärtige französische Kino hervorgebracht hat. Philosoph, Poet, Gesellschaftsanalytiker und Meister des Kinos der Absurditäten sowie des abstrusen Humors – Bruno Dumont vereint in seinen Filmen viele Qualitäten in seinem ungewöhnlich-außergewöhnlichen Erzählstil. Dumont prägte hierbei beispielsweise so sehr, wie nur wenige seiner ebenfalls umstrittenen Kollegen, darunter Gaspar Noé (Irreversibel) oder der frühe Francois Ozon (Criminal Lovers), das sogenannte “Cinéma du corps” (Kino der Körper). Besonders auf die Spitze trieb Dumont all das 2003 in seinem naturalistischen...
Klassiker-Tipp der Woche “Lautlos wie die Nacht” (FR/IT 1963) Kritik – Der letzte Coup
Filmkritiken, Französischer Film, Krimi

Klassiker-Tipp der Woche “Lautlos wie die Nacht” (FR/IT 1963) Kritik – Der letzte Coup

Es fällt dir wohl schwer, ein bisschen nett zu sein. Wenn man seinen Blick einmal durch die vergangene Filmgeschichte laufen lässt, dann kann man in jedem Jahrzehnt ganz große Sternstunden vorfinden. Wenn man sich allerdings das Land Frankreich herauspickt und sich auch mit den großen Filmen dieses Landes in der Vergangenheit beschäftigt hat, dann wird man schnell beeindruckt sein, welch kontinuierliche Qualität uns die Regisseure und Schauspieler immer wieder gezeigt haben. Man muss dazu natürlich noch sagen, dass Frankreich nach wie vor immer wieder Meisterwerke auf die Welt loslässt und nicht wie Deutschland, die Klasse ihrer Regisseure und Filme in den Anfängen der 1990er Jahre vollkommen aus den Augen verlor und sich inzwischen mit Til Schweiger und Matthias Schweighöfer selb...
Kritik: Ein fürsorglicher Sohn (USA/DE 2009) – Werner Herzog wieder in Topform
Drama, Filme, Filmkritiken, Krimi, Thriller, Werner Herzog

Kritik: Ein fürsorglicher Sohn (USA/DE 2009) – Werner Herzog wieder in Topform

Ich geb's zu, ich hab in letzter Zeit viel geweint. Komisch ist nur, die Tränen kommen bloß aus meinem linken Auge, niemals aus dem rechten. Wieso ist das so? Werner Herzog und David Lynch sind zwei der Regisseure, die sich seit den Einstiegen in die Filmwelt durch ihre unverkennbare Eigenarten auszeichneten und sich ihren großen Namen mit Exzentrik erarbeiten. Als sich 2009 ankündigte, dass der Vater des Surrealistischen und der deutsche Regietitan ein gemeinsames Projekt fertiggestellt hatten, bekamen die Cineasten weltweit Herzflattern und feuchte Augen. Das Interesse und die Vorfreude auf dieses Werk waren in Fankreisen wohl kaum in Worte zu fassen. Doch um eines gleich klarzustellen, David Lynch war hier „nur“ als ausführender Produzent tätig, seine Anwesenheit ist dennoch spür...
Kritik: Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen (USA 2009) – Nicolas Cage im Drogenrausch
Drama, Filme, Filmkritiken, Krimi, Thriller, Werner Herzog

Kritik: Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen (USA 2009) – Nicolas Cage im Drogenrausch

Was haben diese scheiß Leguane auf meinem Couchtisch verloren? Inzwischen haben wir so einige Reisen durch die Filmlandschaft mit Werner Herzog gemacht. In seinen Besten sind wir dem Fieberwahn verfallen, haben versucht einen Dampfer durch die Gegend zu schleifen, die Unsterblichkeit ausgekostet und sind in vietnamesische Gefangenschaft geraten. Nicht nur einmal hat Herzog die Filmwelt zum Beben gebracht, aber ab und an hat er seine Filme auch zum Stillstand geführt. Jetzt begeben wir uns ins Jahr 2009 und gehen mit Herzog in ein ihm völlig fremdes Genre: dem Drogen-Drama-Cop-Thriller-Irgendwas. Leider ist Herzog auch hier wieder weit vom Meisterwerk entfernt, inszeniert aber einen überdurchschnittlichen Drogen-Trip in eine verlorene Seele. Ich wiederhole mich zwar, aber in diesem ...
Kritik: Fargo (USA 1996) – Eine eiskalte Abrechnung mit der Dummheit
Coen Brüder, Drama, Filme, Filmkritiken, Krimi, Regisseure, Thriller

Kritik: Fargo (USA 1996) – Eine eiskalte Abrechnung mit der Dummheit

Kennst du schon den Witz über den Kerl, der sich kein Nummernschild mit seinen Initialen leisten konnte und seinen Namen in J3L-2404 ändern ließ? "Fargo" ist in sämtlichen Aspekten eine Meisterleistung. Er ist lustig ohne lustig sein zu wollen, traurig ohne traurig sein zu wollen und kritisch ohne mit der Moralkeule auf den Zuschauer einzuprügeln. Und vor allen Dingen ist er absolut untypisch für Hollywood. Auch ist es schwer "Fargo" einem Genre zuzuordnen. Er ist die verdammt beste Thriller-Romance-Drama-Crime-Story, die das Kino jemals gesehen hat. Wie fast jeder Coen Film startet auch "Fargo" mit einer scheinbar harmlosen Ausgangssituation. Mr. Lunegaard lässt seine Frau von zwei Hinterwäldlern für Lösegeld entführen, um sich für eine Investition ein wenig Geld zu verschaffen. Der w...