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Kritik: The Founder (USA 2016)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: The Founder (USA 2016)

If I saw a competitor drowning, I'd shove a hose down his throat. Seit einer gefühlten Ewigkeit tingelt Ray Kroc (Michael Keaton, Spotlight) bereits erfolgslos durch die Landen, reist von Restaurant zu Restaurant, von Diner zu Diner, und quasselt sich den Mund fusselig, um einen der Milchshake-Mixer an den Mann zu bringen, die fünf Shakes auf einmal zubereiten können. Seinen Ohren mag er kaum trauen, als ihm die Bestellung von sechs Mixern entgegengebracht wird. Sechs! In den letzten Monaten hat er kaum ein einziges der klobigen Gerätschaften für den Küchenbedarf loswerden können. Ist dies also der Startschuss einer Geschichte des ungeahnten Erfolges? Oh ja, allerdings haben die Milchshake-Mixer, den die beiden Brüder Mac (John Carroll Lynch, Fargo) und Dick McDonald (Nick Offerman, 22 ...
Erster Trailer zu Martin McDonaghs Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Filme, Trailer

Erster Trailer zu Martin McDonaghs Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=Jit3YhGx5pU]   Wie die Zeit vergeht...: Inzwischen ist es schon fast 10 Jahre her, dass sich Regisseur Martin McDonagh mit seiner großartigen Komödie Brügge sehen... und sterben? einen festen Platz in unseren Herzen gesichert hat. Mit der grotesken Gangster-Komödie 7 Psychos brachte der irische Regisseur seitdem lediglich einen weiteren Film in die Kinos - nach unserer Meinung natürlich viel zu wenig. Dementsprechend freuen wir uns umso mehr über den ersten Trailer zu McDonaghs neuem Film Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, der thematisch irgendwo zwischen Drama, Thriller und rabenschwarzer Komödie einzuordnen ist und deutlich ernstere Töne anschlägt, als dessen bisherige Werke. Der Cast, der mit Frances McDormand, Woody Harrelson, S...
Kritik: Die Schöne und das Biest (USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Die Schöne und das Biest (USA 2017)

Eine Geschichte so alt wie die Zeit und die einfach nicht tot zu kriegen ist. Die Anzahl der Adaptionen der klassischen Märchengeschichte vom Biest und der Schönen hat in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Wirklich im (filmischen) Gedächtnis geblieben, sind allerdings nur Disneys Zeichentrickversion von 1991 und Jean Cocteaus La Belle et la Bête aus dem Jahr 1946, der wiederum alle nachkommenden Verfilmungen, inklusive des Disneyfilms, stark beeinflusste. So gesehen befinden wir uns bereits in einem engen Netz von sich aufeinander beziehenden Texten, das so deutlich mit dem Kino verwoben ist wie bei keiner anderen Märchengeschichte. Nüchtern betrachtet sollte eine weitere Verfilmung des Stoffes keine großen Erschütterungen erzeugen. Bill Condons "Real"-Verfilmung ist aber keine weite...
Kritik: Kong: Skull Island (US 2016)
Filme, Heimkino

Kritik: Kong: Skull Island (US 2016)

He's not an enemy. He's a God. Der Versuch eine amerikanische Godzilla-Version zu realisieren, die sich klar an den Tonus des Original hält und dennoch das heutige Blockbusterpublikum begeistert, wurde zwiespältig aufgenommen. Der Erfolg reichte aber wohl aus, um nicht nur ein direktes Sequel auf die Beine zu stellen (Godzilla: King of Monsters soll 2018 in die Kinos kommen), sondern gleich ein eigenes Monster-Universum zu genieren. Was es in Japan also seit vielen Jahrzehnten gibt, soll nun auch in Hollywood Realität werden. Irgendwann wird Godzilla dann neben oder gegen die Riesenmotte Mothra oder King Kong kämpfen. Letztere wird nun von der Leine gelassen in Kong: Skull Island. Wie bereits der Titel suggeriert liegt der Fokus bei diesem Riesenaffen diesmal nicht auf die Entführung e...
Kritik: Silence (USA 2016)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Silence (USA 2016)

Dominics Meinung: War Martin Scorseses letzter Film The Wolf of Wall Street noch ein Werk, bei dem man angesichts des hohen Alters des Regisseurs in zweifelhaftes Staunen verfiel, so fühlt sich Silence nun angenehm nach der Arbeit eines Mittsiebzigers an. Über 20 Jahre hat es gedauert, bis Scorsese sein Herzensprojekt umsetzen konnte, altersmilde ist er hingegen keinesfalls geworden. Die erhabenen und ruhigen Bilder des Films leben nicht nur von ihrem expressionistischen Ausdruck, sondern ihnen scheint auch eine unglaubliche Intensität inne zu wohnen. Bemerkenswert, führt man sich vor Augen, dass Silence vor allem ein Film der inneren Konflikte ist. Viele Aufnahmen strotzen nur so vor gefährlicher Schönheit, denn von Beginn an ist klar, dass Adam Driver und Andrew Garfield nicht nach...
Kritik: Alles was kommt (FR 2016)
Drama, Filmkritiken, Französischer Film

Kritik: Alles was kommt (FR 2016)

Manchmal habe ich das Gefühl, uns Frauen ab 40 kann man auf den Müll werfen. Wahrscheinlich stimmt es, wenn einige Intelligenzblätter, auch über den nationalen Rand hinaus, schreiben, dass Isabelle Huppert (Die Klavierspielerin) die wohl größte französische Schauspielerin ist, die das internationale Kino momentan aufzuweisen hat. Mit Sicherheit wird sich die Frau, die Cineasten zuletzt mit ihrem Auftritt in Paul Verhoevens Elle erneut zu orgiastischen Wallungen verhelfen konnte, irgendwann in die Ahnenreihe zu Ikonen wie Jeanne Moreau, Brigitte Bardot oder Jean Seberg gesellen, schon längst nämlich ist die gebürtige Pariserin zur Grande Dame avanciert. Ihre zierliche Positur suggeriert eine Zerbrechlichkeit, die Huppert oftmals mit einer trotzköpfigen Hartnäckigkeit flankiert, mit g...
Kritik: Sleepless – Eine tödliche Nacht (USA 2017)
Filme, Filmkritiken

Kritik: Sleepless – Eine tödliche Nacht (USA 2017)

Wenn man auf jemanden zielt, muss man auch bereit sein zu töten. Las Vegas bei Nacht ist immer eine ausladende Kamerafahrt in der Vogelperspektive wert, scheint der sogenannte Stadt der Sünde doch eine Faszination inhärent zu sein, an der man sich offenbar niemals satt sehen kann. Mit dem grellen Lichtermeer direkt unter uns, versucht die Eröffnung von Sleepless – Eine tödliche Nacht indes beinahe der großen Kunst eines Zodiac – Die Spur des Killers nachzueifern, in dem David Fincher die Obersicht ebenfalls wiederholt wählte, um in den daraus resultierenden kartografischen Aufnahmen eine bedrückend-ungeordnete Angst vor dem zu formulieren, was sich dort unten im urbanen Kosmos abspielen könnte. Und irgendwo schließt sich hier, in den ersten Minuten, bereits der Kreis, hat sich Regisseur...
Kritik: Moonlight (USA 2016)
Filme, Filmkritiken

Kritik: Moonlight (USA 2016)

You're the only man who ever touched me. The only one. Man möchte ins Träumen geraten. Die weißen Sandstränge und der lauwarme Wellengang von South Beach laden unweigerlich dazu ein. Hier kann man es sich gut gehen lassen, hier darf man die Seele baumeln lassen und in den Augenblick hineinleben. Das Bild des 1980er Jahre Miamis, welches Moonlight offenbart, ist jedoch kein großstädtisches Urlaubsidyll. Stattdessen finden wir uns in einem von Gewalt und Drogenhandel wie –Konsum geprägten Viertel wieder. Hier lebt auch der 9-jährige Chiron (Alex R. Hibbert), dessen Alltag seit jeher von genau diesen beiden Dingen dominiert wird: In der Schule wird er von seinen Kameraden aufgrund seiner schmächtigen Erscheinung drangsaliert, in den eigenen vier Wänden erfährt er von seiner cracksüchtigen...
Kritik: T2 Trainspotting (GB, 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: T2 Trainspotting (GB, 2017)

Choose life. Choose Facebook, Twitter, Instagram and hope that someone, somewhere cares. 20 Jahre sind vergangen, seitdem Renton (Ewan McGregor) seine besten Freunde nach einem Drogendeal sitzen gelassen und sich mit dem erbeuteten Geld nach Amsterdam abgesetzt hat. Sag Ja zum Leben, hieß es im Schlussakkord von Danny Boyles Kultfilm. Aber was passiert, wenn das Leben nicht Ja zu einem zurücksagt? Dieser Frage geht nun T2 Trainspotting nach, denn obwohl es die vier immer wieder probiert haben, stehen sie 20 Jahre später eigentlich genau dort, wo sie angefangen haben. Vielleicht nicht mehr an der Nadel, dafür jedoch auf Kokain. Irgendwann zu Geld gekommen, aber doch wieder alles verbraten. Nicht immer allein gewesen, aber letztlich doch nur eine Exfrau mit Kind, das man nie sehen darf. D...
Kritik: Into the Forest (CA 2016)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Into the Forest (CA 2016)

This is all we have. We have each other. Die kanadischen Wälder. Ein Gebiet, welches sich, mit einer baumbestandenen Fläche von gut 400 Millionen Hektar, zuvorderst durch seine dichte Vegetation auszeichnet: Eine undurchdringbare Bastion an Bäumen, soweit das Auge reicht, soweit der Blick schweift, mit massiven Stämmen, die gefühlt bis in den Himmel ragen. Angesichts dieser unberührten, ja, beinahe schon archaischen Natur könnte man durchaus ins Schwärmen geraten und Aussteigerphantasien formulieren. Dieser Träumerei wirkt das Endzeitdrama Into the Forest von Patricia Rozema (Mansfield Park) nun ganz entschieden entgegen: Als Folge eines nicht näher konkretisierten Stromausfalls, der die Welt nahe an den globalen Kollaps geführt hat, sehen sich die beiden Schwestern Nell (Ellen Page, Fr...