Filme

Kurzfilm: Six Shooter (GB 2005) – Der kleine Bruder von "Brügge sehen… und sterben?"
Drama, Filmkritiken, Komödie, Kurzfilme

Kurzfilm: Six Shooter (GB 2005) – Der kleine Bruder von "Brügge sehen… und sterben?"

That isn't god's fault, he just can't be there at everyone's like! Noch am selben Tag als seine Frau stirbt, reist der hinterbliebene Ehemann Donnelly (Brendan Gleeson) mit dem Zug, wo er einen merkwürdigen Passagier trifft. Das Kind (Ruaidhri Conroy) könnte durchaus gefährlich sein. Die zwei treffen auch auf ein Paar, das ebenfalls an jenem Tag vom Tod besucht wurde. Das Verhalten des Jungen beschwört eine Kette von Ereignissen herauf, die zu einem unausweichlichen Resultat führen. Martin McDonagh zeigt in seinem 2006 Oscar-prämierten Kurzfilm, wo der Hammer hängt. Er präsentiert uns eine halbe Stunde voll schwarzen Humors, einprägsamen Szenen und spitzenmäßigem Schauspiel. Dabei schafft er es mühelos die Themen Trauer und Religion sowohl humorvoll als auch emotional miteinander zu ve...
Kritik: Apocalypto (US 2006) – Gewaltporno
Drama, Filme, Filmkritiken

Kritik: Apocalypto (US 2006) – Gewaltporno

Gewaltporno! Viel mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen und jedes weitere Wort über dieses Machwerk ist schon zu viel, aber trotzdem probiere ich mal das Mysterium Mel Gibson zu entschlüsseln. Das Bashing ist gerade sehr krass. Mel Gibson wird fertig gemacht, von seiner Frau beschuldigt rassenfeindlich zu sein und ganz Hollywood dreht ihm langsam, angefangen mit Hangover 2, den Rücken zu. Hat er das verdient? Schauen wir uns mal seine Rollen an - von Was Frauen wollen bis hin zu Lethal Weapon - meistens eher lustige Rollen, nichts Ernsteres. Wenn man jetzt mal von Mad Max und dem einen oder anderen Ausflug ins ernste Genre absieht. Dann wird Mel Gibson auf einmal Regisseur. Hmm... was haben wir denn hier? Der Mann ohne Gesicht! Ein Schicksalsdrama. Okay er macht seinen ersten Fi...
Kritik: Laßt uns töten, Compañeros (IT 1970)
Filmkritiken, Western

Kritik: Laßt uns töten, Compañeros (IT 1970)

Mein Preis ist der gleiche, ob für Studenten oder für Banditen. Puff, peng, puff, peng, in Laßt uns töten, Companeros knallt es wirklich von Anfang an an allen Ecken und Enden. Das ist nicht nur verdammt unterhaltsam, sondern, wie für den italienischen Regisseur Sergio Corbucci typisch, mit einer politischen Note versehen. Franco Nero, Tomas Milian, Jack Palance, José Bódalo und Iris Berben, das ist schon ein verdammt beeindruckender Cast. Beeindruckend sind ebenfalls die spassigen Dialoge ("alter Schwede" beispielsweise ist noch heute ein gängiger Begriff), und an den vielen schönen Ideen und Alejandro Ulloas epischen Landschaftsaufnahmen kann man sich nicht satt sehen. Trotzdem kommt der Film an Meisterwerke wie Leichen pflastern seinen Weg oder Django nicht ganz heran, denn dazu...
Kritik: True Grit (USA 2010) – Mehr, als ein Western
Filme, Filmkritiken, Western

Kritik: True Grit (USA 2010) – Mehr, als ein Western

Rooster Cogburn: Why, by God, girl, that's a Colt's Dragoon! You're no bigger than a corn nubbin, what're you doing with all this pistol? Mattie Ross: It belonged to my father, he carried it bravely in the war, and I intend to kill Tom Chaney with it if the law fails to do so. Rooster Cogburn: Well, this'll sure get the job done if you can find a fence post to rest it on while you take aim. 'True Grit' erzählt die Geschichte der 14-jährigen Mattie Ross (Hailee Steinfeld), deren Vater kaltblütig erschossen wurde. Das junge Mädchen reist nach Fort Smith in Arkansas, um ihren Vater zu identifizieren. Alle wissen, dass der Mörder Tom Chaney ist, aber niemand, auch der Sheriff nicht, will ihr helfen, den Mörder dingfest zu machen. Also wendet sich Mattie Ross an den Marshall Rooster Cogbur...
Kritik: Kleine wahre Lügen (FR 2010) – Der Ensemblefilm des Jahres
Filme, Filmkritiken, Französischer Film, Komödie

Kritik: Kleine wahre Lügen (FR 2010) – Der Ensemblefilm des Jahres

Mit 5,3 Millionen Kinobesuchern ist 'Les petits mouchoirs' nach 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes' 2010 der zweiterfolgreichste Film in den französischen Kinos gewesen. Dass Quantität nicht gleich Qualität verspricht, ist nichts Neues. 'Les Petits Mouchoirs' ist meiner Meinung nach jedoch eine der wenigen Ausnahmen, ein kleines Meisterwerk der Emotionen, des Humors und der Authentizität. Alles fängt scheinbar harmlos auf einer Party in Paris an. Ein Mann tanzt, vergnügt sich und fährt schließlich zu Tagesanbruch nach Hause. Ehe er sich versieht, kommt sein Schicksalsschlag. Was diesem Ereignis folgt, ist eine wunderschön erzählt Geschichte über Lebensentscheidungen, Lügen, Freundschaft, Urlaub, kurz gesagt das Leben. Eine solche Geschichte lebensnah zu erzählen, ist nicht einf...
Kritik: No Country For Old Men (USA 2007)
Filme, Filmkritiken, Thriller, Western

Kritik: No Country For Old Men (USA 2007)

Llewelyn Moss: If I don't come back, tell mother I love her. Carla Jean Moss: Your mother's dead, Llewelyn. Llewelyn Moss: Well then I'll tell her myself. Stell dir vor, du spazierst durch eine staubtrockene Wüste irgendwo im Niemandsland von Texas und du stößt zufällig auf eine Horde toter Mexikaner. Das Resultat einer misslungenen Drogenübergabe oder was mag wohl der Grund sein. Und schließlich stolperst du über einen Koffer gefüllt mit zwei Millionen Dollar. Würdest du ihn einfach dort liegen lassen oder ein Risiko eingehen und ihn mit nach Hause nehmen? Diesen und anderen Fragen gehen die Gebrüder Coen in ihrem düsteren Neo-Western-Thriller-Meisterwerk No Country For Old Men auf die Spur. Basierend auf dem Roman von Pulitzer-Preisträger Cormac McCarthy (The Road), erzählt der Fil...
Klassiker-Tipp der Woche: Der Pate (USA 1972)
Drama, Filme, Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche: Der Pate (USA 1972)

"In der großen, weiten Welt gibt es keinen besseren Film. Ende der Diskussion." Das wäre eine Möglichkeit dem größten Mafiadrama der Filmgeschichte gerecht zu werden. Das erklärt jedoch noch lange nicht, warum ich dieses Mammut-Werk als meinen Lieblingsfilm definiere. Denn er ist für mich viel mehr als nur DER beste Film aller Zeiten. Irgendwie muss sich Francis Ford Coppolas Vermächtnis in Worte fassen lassen, ohne dass Lobeshymnen die Oberhand gewinnen oder der Kommentar zu einer reinen Inhaltsangabe verkommt?! Verzweifelt suchte ich also nach einem Ausdruck oder einem Satz, der meinem Lieblingsfilm gerecht werden könnte. Gefunden habe ich keinen. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie lange Coppola wohl an seiner Exposition hantiert haben muss, bis sie zu der meiner Meinung nach l...
Kritik: Edward mit den Scherenhänden (USA 1990)
Drama, Filmkritiken, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Edward mit den Scherenhänden (USA 1990)

Ich glaube ich fange am Besten mit den Scheren an. - Den Scheren? - Weißt du, es gibt alle möglichen Scheren und einmal gab es sogar einen Mann der hatte Scherenhände. Es war einmal ein Regisseur, der unglaublich viel Fantasy in seinem Kopf staute und ein Schauspieler, der enorm viel Talent besaß. Eines Tages dachten sich wohl die beiden, beglücken wir die Welt mit unserem Können. Was aus dieser Zusammenarbeit entstand, war ein Duo für die Ewigkeit, welches seitdem einen großartigen Film nach dem anderen an den Tag legt. Um ehrlich zu sein war ich von der ersten Hälfte des Films nicht sehr angetan. Zu viel Kitsch und Buntheit konnten nicht mit meinen Augen in Einklang gebracht werden, bis diese vielfarbige Welt umschlägt und die wahren Seiten unserer "heilen" Welt ans Tageslicht ...
Kritik: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (US 2007)
Filmkritiken, Western

Kritik: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (US 2007)

"I've been a nobody all my life. I was the baby; I was the one they made promises to that they never kept. And ever since I can recall it, Jesse James has been as big as a tree. I'm prepared for this, Jim. And I'm going to accomplish it. I know I won't get but this one opportunity and you can bet your life I'm not going to spoil it." Drei Jahre ist es her, als ich mir Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford das erste Mal anschaute. Damals lies mich der Film recht unbeeindruckt zurück. Dann probierte ich es letztens auf einen Rat hin noch einmal, kam aber nicht über die erste halbe Stunde hinaus. Der Grund dafür: Dieser Film ist so stimmungsabhängig wie nur wenige Filme, die ich bisher gesehen habe. Nun, alle guten Versuche sind drei. Und diesmal konnte der Film das ...
Kritik: Leichen pflastern seinen Weg (IT 1968)
Filme, Filmkritiken, Western

Kritik: Leichen pflastern seinen Weg (IT 1968)

Großartig Sheriff, wenn sie mich nicht gefesselt hätten, würde ich Beifall klatschen. Es gibt Regisseure, kennt man einen ihrer Filme, kennt man sie alle. Und dann gibt es Regisseure, die einen immer wieder aufs Neue zu überraschen wissen und immer etwas Neues zu erzählen haben. Zur geringeren Anzahl letzterer darf sich auch Sergio Corbucci (Django) einreihen. Mit Leichen pflastern seinen Weg untermauert er erneut eindrucksvoll, was es heißt, etwas bis Dato Ungesehenes und bis heute Einmaliges zu schaffen. Der Film zeigt auf eindrucksvolle Weise wie Realismus, Authentizität und Atmosphäre zu einem Meisterwerk vereint werden können. Realismus aufgrund des Zynismus, der Konsequenz in der Inszenierung und der wahren Begebenheit, welche dieser Film beleuchtet. Authentizität aufgrund der vi...