Filme

Kritik: Der Exorzist (USA 1973) – Der erschreckende Kampf gegen das Böse
Filmkritiken, Horror, La Biennale di Venezia

Kritik: Der Exorzist (USA 1973) – Der erschreckende Kampf gegen das Böse

Die Kraft Jesu Christi bezwingt dich! Die Kraft Jesu Christi bezwingt dich! Im Jahr 1973 kam ein Film in die Kinos, der nicht nur im Horror-Genre neue Maßstäbe setzte, sondern auch die gesamte Filmwelt in Angst und Schrecken versetzte. Die Menschen flüchteten aus dem Kino und "härtester Schocker aller Zeiten" wurde nicht nur einmal in den Mund genommen. Die Rede ist von William Friedkins Der Exorzist, basierend auf dem gleichnamigen Roman von William Peter Blatty. Friedkin hatte sich bereits einen Namen gemacht und erst zwei Jahre zuvor konnte er für seinen Großstadt-Thriller 'French Connection' den Oscar für die beste Regie gewinnen. Mit 'Der Exorzist' gelang ihm das nächste Meisterwerk und er inszenierte einen der erschreckendsten und gleichzeitig besten Filme aller Zeiten. Die 12 jä...
Kritik: Planet der Affen (USA 2001) – Tim Burtons größte Enttäuschung
Filme, Filmkritiken, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Planet der Affen (USA 2001) – Tim Burtons größte Enttäuschung

Alles in der menschlichen Kultur spielt sich unterhalb der Gürtellinie ab. Wenn von einem Klassiker ein Remake gedreht wird, dann geht erst mal ein unüberhörbares Raunen durch die gesamte Filmwelt. Verständlicherweise, denn so manches dieser Remakes hätte man sich milde gesagt wirklich sparen können. Unumgänglich erscheinen sie trotzdem und man muss sich einfach ansehen, wie die neue Variante dieses geliebten Klassikers geworden ist. 2001 kam es dann auch dazu, das 'Planet der Affen' wieder den Weg in die Kinos fand. Mit Tim Burton auf dem Regiestuhl, hatte man sich nicht nur einen fähigen Mann gesichert, sondern einen wahren Könner. Doch bei fast jedem Regisseur kommt einmal die Zeit, in der er eine heftige Bauchlandung macht und nicht nur seine eigenen Fans, sondern auch sich selb...
Kritik: Das Versprechen (USA 2001) – Das selbstzerstörerische Scheitern
Drama, Filmkritiken

Kritik: Das Versprechen (USA 2001) – Das selbstzerstörerische Scheitern

Ginny hat einen Riesen gekannt. Er war so groß wie ein Berg und sie hat Igel von ihm bekommen. Sie hat gesagt, dass er ein Zauberer ist. Wenn sich hochangesehene Schauspieler als Regisseur versuchen, dann sind die Erwartungen natürlich hoch. Sean Penn, einer der besten Charakterdarsteller unserer Zeit, widmete sich in seiner dritten Regiearbeit 'Das Versprechen' aus dem Jahr 2001, dem gleichnamigen Weltroman von Friedrich Dürrenmatt. Penn inszeniert mit viel Fingerspitzengefühl ein Krimi-Drama, das sich vielmehr um den Ermittler kümmert, als um die Mördersuche selbst. 'Das Versprechen' kann mit einigen tollen Naturaufnahmen von Nevada glänzen und Kameramann Chris Menges durchzieht die Bilder mit spürbarer Kälte, die sich immer deutlicher macht, je weiter wir in die Geschichte eindringe...
Kurzfilm: Vincent (USA 1982) – Tim Burtons düsterer Kniefall vor Vincent Price
Filme, Filmkritiken, Horror, Kurzfilme

Kurzfilm: Vincent (USA 1982) – Tim Burtons düsterer Kniefall vor Vincent Price

And my soul from out that shadow that lies floating on the floor. Shall be lifted - nevermore! Im Film geht es um einen kleinen Jungen namens Vincent, dessen größter Wunsch es wäre, so zu sein wie der große Vincent Price. Tim Burton hatte schon immer ein Händchen für wohlige Gruselatmosphäre. Hier, ganz am Anfang seiner fantastischen Karriere, beweist er das in nur knapp sechs Minuten. Wir erleben all das, wofür Tim Burton inzwischen bekannt ist. Skurrile Einfälle, ein Hauch von Melancholie, unendlicher Ideenreichtum, dazu noch die nötige Prise Humor und die sanfte Tiefgründigkeit, die sich erst langsam verdeutlicht und Träume mit der Wirklichkeit verbindet. In feiner schwarz-weiß Optik wird der Animationsfilm von Vincent Price wohlklingend begleitet. Ein Film fürs Herz, voller Atmo...
Disneys “Zorro” (USA 1957-1959) Kritik – Eine Serie für die Ewigkeit
Filmkritiken, Serien, Western

Disneys “Zorro” (USA 1957-1959) Kritik – Eine Serie für die Ewigkeit

"Out of the night when the full moon is bright comes a horseman known as Zorro. This bold renegade carves a 'Z' with his blade. A 'Z' that stands for 'Zorro'. Zorro, the fox so cunning and free. Zorro, who makes the sign of the 'Z'. Zorro! Zorro! Zorro! Zorro!" Die legendäre Erzählung rund um den Volksrächer Zorro wurde bis heute unzählige Male verfilmt. Von kleinen Produktionen über Hollywood-Adaptionen bis zur französischen Interpretation mit Alain Delon. Alles mehr oder weniger gelungen. Eine Verfilmung bleibt jedoch bis heute unerreicht und zählt zu den besten Serien, die jemals produziert wurden. Disneys "Zorro"-Serie, welche zwischen 1957-1959 gedreht wurde. Nachdem Don Diego de la Vega seine Schulzeit und seine Ausbildung in Spanien verbracht hat, wird er von seinem Vater Al...
Kritik: Die Fliege (USA 1986) – Horror für Herz und Verstand
Filmkritiken, Horror, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Die Fliege (USA 1986) – Horror für Herz und Verstand

My teeth have begun to fall out. The medicine cabinet is now the Brundle Museum of Natural History. You wanna see what else is in it? Originell, intelligent, sozialkritisch, romantisch und vor allem eines... angsteinflößend, das sind nur ein paar wenige Eigenschaften, welche auf David Cronenbergs Die Fliege aus dem Jahr 1986 zutreffen. Eigentlich sollte der Cocktail aus Horror und Romanze zum Scheitern verurteilt sein, denn dieses Gemisch hat bis heute eher selten funktioniert. David Cronenberg hat daraus jedoch einen zeitlosen Horror-Klassiker gezaubert, ein eindrucksvolles Kammerspiel voller Abgründe, welches den Zuschauer in gleichen Maßen emotional fordert wie zum Ekeln bringt. Seth Brundle (Jeff Goldblum) ist auf seinem wissenschaftlichen Gebiet ein As. Sein nächstes Vorhaben ...
Kurzkritik: Mein liebster Feind – Klaus Kinski (D 1999)
Dokumentation, Filme, Filmkritiken

Kurzkritik: Mein liebster Feind – Klaus Kinski (D 1999)

Mein liebster Feind ist eine absolut faszinierende Doku über eine Hassliebe, über die gegenseitige Abhängigkeit eines Regisseurs (Werner Herzog) und seines Stammprotagonisten (Klauski Kinski). Ehrlich, essentiell, aufschlussreich, ein toller Einblick in das Leben des Grande Klaus Kinski, in dessen Seele Wahnsinn und Genie eine Einheit bildeten. Danke Herr Herzog für Ihre Einsicht, welche wunderbar aufzeigt, warum Klaus Kinski nicht nur einer meiner Lieblingsschauspieler, sondern einer der größten Künstler aller Zeiten und schon zu Lebzeiten eine Legende war. In diesem Sinne: "Jedes graue Haar auf meinem Kopf nenne ich Kinski." (Werner Herzog) Hier gelangt ihr zu all unseren Kritiken zu Werner Herzogs Filmen. 
Kritik: Der Mann, der zuviel wusste (USA 1956) – Zwischen Lügen und Verzweiflung
Drama, Filmkritiken, Thriller

Kritik: Der Mann, der zuviel wusste (USA 1956) – Zwischen Lügen und Verzweiflung

Sie können es gar nicht riskieren zu schießen! Im Jahr 1956 ging Meisterregisseur Alfred Hitchcock einen einmaligen Schritt. Er inszenierte ein zeitgenössisches Remake von einem seiner eigenen Filme. 'Der Mann, der zuviel wusste' erschien zum ersten Mal 1934 und Hitchcock passt sich im Remake lediglich der Zeit an und verlagert seine Drehorte. Der Film selbst ist für einen Hitchcock leider eine leichte Enttäuschung, bleibt aber in jedem Fall überdurchschnittlich. 'Der Mann, der zuviel wusste' wird durch satte und auffällige Farben geprägt. Kameramann Robert Burks fängt die Atmosphäre in äußerst stimmige Bilder ein überträgt sowohl die Hitze Marokkos und die graue Kälte Londons auf den Zuschauer. Der Soundtrack wird von Bernard Herrmann beigesteuert, einem der besten Komponisten übe...
Drama, Filmkritiken

Kritik: Good Will Hunting (USA 1997) – Ein Genie zwischen Mathematik und Liebe

You're not perfect, sport, and let me save you the suspense: this girl you've met, she's not perfect either. But the question is whether or not you're perfect for each other. Der Traum von Unendlichkeit: Manche brauchen dafür nicht einmal ihre Augen schließen und sind mittendrin, während andere ihm Zeit ihres Lebens hinterher eifern und infolgedessen unter ihm begraben werden. Good Will Hunting berichtet von beiden Segmenten, um seinen Fokus aber auf eine weitere Möglichkeit zu legen, die sich quasi zwischen alle Stühle setzt: Will Hunting (Matt Damon) nämlich könnte sich durch sein kognitives Vermögen problemlos für die Nachwelt unsterblich machen. Er könnte nicht nur das Titelplatt renommierter Zeitschriften zieren, ihm würden ganze Bücher gewidmet, Kapitel in Geschichtsbüchern wü...
Drama, Filmkritiken

Kritik: Tödliche Versprechen (USA 2007) – Cronenberg und die russische Mafia

Manchmal liegen Geburt und Tod nah beieinander. David Cronenberg ist mit Sicherheit kein Regisseur für die breite Zuschauermasse. Mit Filmen wie Videodrome, Die Fliege und Naked Lunch* sicherte sich Cronenberg eine nicht allzu große, aber treue Fanschar um sich. 2005 ging der kanadische Regisseur mit A History of Violence auf größeres Publikum zu und überzeugte dabei ebenfalls in allen Punkten. Doch 2007 schaffte er mit Tödliche Versprechen für mich sein ganz besonderes Highlight und inszeniert einen der besten Mafiafilme überhaupt. Die Londoner Hebamme Anna muss miterleben, wie eine namenlose osteuropäische Prostituierte bei der Geburt ihres Babys stirbt. Anna setzt alles daran, die Angehörigen des verlassenen Säuglings zu finden. Ihre einzigen Hinweise sind ein russisches Tagebuch un...