What happened to us?
Nachdem der spanische Regisseur J. A. Bayona (Das Waisenhaus) die Welt zuletzt mit Jurassic World: Das gefallene Königreich und zwei Folgen von Amazons Herr der Ringe-Serie beschenkte oder malträtierte (je nachdem wie man es sieht), schlägt er augenscheinlich wieder eine Richtung ein, die ihm besser liegt. Anspruchsvolleres Kino steht auf dem Programm, so will er es uns mit der Uraufführung seines neuesten Werkes bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2023 (30. August – 9. September) glauben lassen. Die Schneegesellschaft (Society of the Snow) heißt das gute Stück, in dem es um die überlebenden Mitglieder eines Flugzeugabsturzes im Herzen der Anden im Jahr 1972 geht. Die Bilder des Trailers sehen dementsprechend rau und melancholisch aus.
>> Venedig 2023: Programm & Trailer <<
Viel Realismusgehalt (die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten) sowie ein künstlerischer Touch ist dabei deutlich erkennbar. Dadurch, dass die Naturgewalten nicht zu kurz kommen und die Bilder schon andeuten, dass ein harter Überlebenskampf im Zentrum der Handlung steht, kommen Erinnerungen an ähnliche Genrevertreter wie The Grey – Unter Wölfen oder Arctic in den Kopf. Beides sicherlich keine Meisterwerke (der zweite schon gleich gar nicht), ist die Neugier zugegeben schon groß, ob Bayona die Survival-Zutaten geschickt zusammenbringen wird. Mit The Impossible (2012) hat er immerhin schon einmal ein sehenswertes, nervenaufreibendes Katastrophendrama über die verheerenden Tsunamiauswirkungen in Thailand gedreht. Die Schneegesellschaft wird am 9. September 2023 in Venedig als Abschlussfilm Weltpremiere feiern. Für alle anderen gibt es das Survival-Drama voraussichtlich ab Januar 2024 auf Netflix zu sehen.