Zuletzt habe ich euch im September Venedig als Filmschauplatz (HIER) vorgestellt. Auch die Schönheit der brasilianischen Küstenmetropole Rio de Janeiro ist sowohl von einheimischen als auch von internationalen Regisseuren nicht unbemerkt geblieben. Die Stadt hat die Kulisse für einige unvergessliche oder für gar alle Szenen mehrerer bekannter Filme geschaffen. Allerdings auch für den einen oder anderen Film, der wirklich zum Vergessen ist, darunter einer der schlechtesten James Bond Ableger (Moonraker), ein Animationsfilm mit Papageien (RIO) oder Flitterwochen von Vampiren (Twilight 4: Breaking Dawn – Teil 1). Ich möchte euch nun die Filme vorstellen, welche Rio de Janeiro meiner Meinung nach am unvergesslichsten in Szene gesetzt haben. Viel Spaß bei dieser filmischen Reise!
Leider noch nicht gesehen habe ich Karim Aïnouz’ Invisible Life, welcher für viele einer der besten Filme des Jahres 2019 ist. Lobende Erwähnungen sind Vier Fäuste gegen Rio* mit Bud Spencer und Terrence Hill, Walter Salles’ Central Station* (OT: Central do Brasil) sowie die James Bond Persiflage OSS 117 – Er selbst ist sich genug!* mit Oscar-Gewinner Jean Dujardin (The Artist).
Platz 5: Fast & Furious 5 (USA 2011) von Justin Lin
Im fünften Film und bisher besten Teil des Fast & Furious Franchises fliehen die Freunde Dom Toretto (Vin Diesel) und Brian O’Conner (Paul Walker) mal wieder vor der Polizei und verstecken sich diesmal in Rio. Um ihre Freiheit zurück zu erobern, müssen sie eine letzte Mission in der brasilianischen Metropole erfüllen. Wie Rio de Janeiro hierbei für die adrenalinreichen Verfolgungsjagden in Szene gesetzt wurde, zählt mit zum Besten, was das Actionkino des letzten Jahrzehnts zu bieten hatte. [Unsere Kritik]
Platz 4: Orfeu Negro (FR 1959) von Marcel Camus
Diese moderne Erzählung des Mythos von Orpheus und Eurydike ist wirklich unvergesslich. Den Karneval von Rio wurde wohl nie mehr so schön und pompös in Szene gesetzt wie in Marcel Camus’ Orfeu Negro. Die Kulisse für diese unvergessliche Orpheus-Geschichte ist aber nicht nur der Karneval, sondern auch die Hügel und Straßen von Rio de Janeiro, welche in wunderschönen Filmaufnahmen verewigt wurden. Orfeu Negro ist ein Dokument seiner Zeit und ein kleines, zeitloses Filmjuwel.
Platz 3: Abenteuer in Rio (FR 1964) von Philippe De Broca
Wer noch immer glaubt, dass Steven Spielberg mit Indiana Jones (Jäger des verlorenen Schatzes) den Abenteuerfilm in seiner modernen Form erschaffen hat, sollte sich Abenteuer in Rio anschauen und sich davon überzeugen lassen, dass die Nouvelle Vague dem amerikanischen Blockbuster-As zuvor gekommen ist. Das soll nicht bedeuten, dass ich persönlich die Indiana Jones-Filme nicht noch lieber mag, doch jeder sollte Philippe de Brocas Abenteuerklassiker gesehen haben, in dem sich Jean-Paul Belmondo auf einen unvergesslich abenteuerlichen Trip nach Brasilien begibt, um die bezaubernde Françoise Dorléac aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien. Belmondo absolvierte dabei, so wie es sich heute nur noch Tom Cruise (Mission: Impossible) traut, sämtliche gewagte Stunts selbst. Abenteuer in Rio ist ganz neu erstmalig restauriert auf Blu-ray erschienen: Hier könnt ihr euch den Film bestellen.*
Platz 2: Berüchtigt (USA 1946) von Alfred Hitchcock
In einem der besten Alfred Hitchcock Filme spielt Ingrid Bergman Alicia Huberman, eine junge Frau, die angeheuert wurde, um gegen eine Gruppe von Nazis in Rio de Janeiro zu ermitteln. Während ihrer Mission verliebt sich die Spionin inmitten der wunderbaren Stadt schnell in Devlin (Cary Grant), einen amerikanischen Regierungsagenten. Zwar wurden die meisten Szenen, wie bei Alfred Hitchcock üblich, im Filmstudio gedreht, trotzdem gelang der britischen Regielegende mit seiner Spionage-Geschichte im Rio-Setting eine seiner besten Arbeiten.
Platz 1: City of God (BR 2002) von Fernando Meirelles
Schön ist City of God zwar nicht, immerhin handelt das brasilianische Meisterwerk von dem durch Gewalt geprägten Leben in den Armenvierteln von Rio de Janeiro. Doch Fernando Meirelles ist hierbei auch der ultimative Rio-Film, der sich mit den Problemen (Kriminalität, Armut, etc.) einer Millionenmetropole auseinandersetzt, gelungen. Gezeigt wird auf unvergessliche Weise die ungeschönte Seite Brasiliens, fernab der touristischen Hotspots und des Karneval-Klischees. Wunderschöne Strände, türkisfarbenes Wasser, lächelnder Sonnenschein, aber auch jede Menge dominierende Kriminalität und soziale Missstände – City of God vermittelt in famosen Bildern die Kontraste des modernen Brasilien. [Unsere Kritik]
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