“A man of honor always pays his debts… and keeps his word.”
“Chicago der 30er Jahre: Michael Sullivan führt ein Doppelleben: Auf der einen Seite ist er der treusorgende Familienvater, auf der anderen Seite der loyale Killer des Mafia-Bosses Rooney. Als Michaels Sohn Michael Jr. zufällig Augenzeuge eines Mordes wird, an dem sein Vater beteiligt ist, will Rooneys Sohn Connor Michaels Familie auslöschen. Doch er tötet nicht Michael Jr., sondern Michaels Frau und seinen jüngeren Sohn. Vater und Sohn schwören daraufhin blutige Rache. Auf ihrem Weg zur Vergeltung kommen sich beide auch menschlich näher…”
Großartig von Sam Mendes inszeniert und mit einem starken Tom Hanks in der Hauptrolle, kann “Road to Perdition” leider zu keinem Zeitpunkt den bitteren Beigeschmack des schwachen Drehbuchs verleugnen. Ab der ersten Minute ist der Ausgang der Handlung klar, bei der Vater-Sohn-Beziehung wird kaum in die Tiefe gegangen, zudem schleichen sich immer wieder Logiklücken in die Erzählung.
Die Bebilderung ist wie für Mendes typisch wunderschön, teils poetisch, teils düster und alles in allem sehr atmosphärisch. Die erste Wendung lässt sich nicht erahnen, an der Logik hätte man an dieser Stelle allerdings noch feilen müssen. Melodiös von Thomas Newmans wunderschönem Soundtrack untermalt, in den Nebenrollen ebenfalls grandios mit Paul Newman, Jude Law und Daniel Craig besetzt. Der Film bietet also sehr viel Potential, welches allerdings nur enttäuschend genutzt wird. Ob die Vater-Sohn-Geschichte im Ganzen so viel Sinn macht, wäre eher zweitrangig, nur bedient man den Zuschauer zu selten mit Spannung und Tempo, so dass man sich dann immer wieder Gedanken über die an den Haaren vorbeigezogene Story macht. Zum Glück wird das Publikum zwischenzeitig mit tollen Schießereien, grandiosem Schauspiel und einer klasse Kameraarbeit belohnt, denn das kitschige Ende hinterlässt ebenfalls offen stehende Münder.
Als großer Fan von Mafiafilmen ist für mich “Road to Perdition” alles in allem ein sehenswerter Film, der einige offensichtliche Schwächen aufweist und bei dem sich nie wirklich Gangster-Feeling einstellen mag. Die Mafiosi bleiben zu harmlos und handeln dumm, was die Schießerei im Regen nur allzu gut verdeutlicht. Details interessieren gleich gar nicht: Anfangs ist es Winter und kurz darauf unterhält man sich bei schönem Wetter auf der Terrasse.
Fazit: Hartgesottene Freunde des Gangster-Films dürfen einen Blick riskieren, allen anderen kann ich von “Road to Perdition” nur abraten.
Bewertung: 6/10 Sternen