Schlagwort: 2013

Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Frances Ha (USA 2013)

Autor: Conrad Mildner "The only people who can afford to be artist in New York are rich.” Jeder hat einen Traum davon, wie sein Leben perfekt wäre. Manche Vorstellung ist realisierbarer als andere und ob man diesem Traum überhaupt nachgeht, steht letztendlich noch mal auf einem ganz anderen Blatt Papier. Der Weg ist das Ziel. Sobald es erreicht ist, verliert es seine Bedeutung. Das ist beim Geschichten erzählen nicht anders. Die von Mumblecore-Ikone Greta Gerwig gespielte Frances in Noah Baumbachs neuem Film "Frances Ha" hat einen recht bescheidenen Traum. Sie möchte Tänzerin in einer New Yorker Company werden. Ihre Gleichgültigkeit gegenüber Männern, macht sie durch das WG-Leben mit ihrer allerbesten Freundin wett. Als diese aber kurzerhand auszieht, um mit ihrem Freund eine neue Wohnung ...
Filmkritiken

"Kindsköpfe 2" (USA 2013) Kritik – Mit Adam Sandler durch die Kleinstadthölle

Autor: Stefan Geisler "I’m so glad we left the city, this is such a good place to raise a family." Starkomiker Adam Sandler steckt in der Krise, denn die Filme des ehemaligen Kassengaranten floppen an den amerikanischen Kinokassen. Ein herber Schlag für den Brachialkomiker Sandler, der seinem Publikum früher jeden Mist als pures Comedy-Dynamit verkaufen konnte. Denn lange Zeit war es egal wie abgestanden die Thematik, und wie niedrig die Kalauer-Messlatte gelegt wurde, der Name Sandler zog die Massen geradezu in die Kinos und versprach nicht nur sichere Einspielergebnisse, sondern rechtfertigte auch das unverständlich hohe Budget seiner Filme (So verschlang beispielsweise die Produktion von „Kindsköpfe“ 80 Millionen US-Dollar). Doch irgendwie ist die Luft raus, das Publikum scheint späte...
Filmkritiken

"The Ark – Wir sind nicht allein" (CA 2013) Kritik – Albernes Alien-Potpourri auf dem Mond

Autorin: Maria Engler "Sie hat sich infiziert!" Die einsame Station „The Ark“ irgendwo auf dem Mond, wird von einem plötzlich auftauchenden Meteoritensturm getroffen und stark beschädigt. Die einzige Frau der Crew aus insgesamt vier Wissenschaftlern und Forschern der Station macht sich an die Reparatur, denn die Atemluft wird knapp. Nach einem einigermaßen gelungenen Rettungseinsatz bringt sie einen der Meteoriten mit, der mit einer seltsamen Sporen-Schicht überzogen ist, die sofort untersucht wird. Die Sporen vermehren sich unglaublich schnell und nachdem die Astronautin Ava mit diesen in Kontakt gekommen ist, wird sie auf wundersame Weise schwanger und gebiert nach wenigen Stunden ein schleimiges Alien-Etwas, das bald das Leben aller Crew-Mitglieder bedroht. Unglücklicherweise ist seit...
Filmkritiken

"Die Unfassbaren – Now You See Me" (US/FR 2013) Kritik – Die Welt der Illusionen: Ein offenes Geheimnis

Autor: Pascal Reis "Je genauer Sie hinsehen, desto weniger sehen Sie." Atlas ist ein arroganter Meister seiner Klasse und kann durch die Macht der Illusionen nicht nur sein Publikum ins Staunen versetzen, sondern auch die Frauenwelt haltlos in sein Schlafzimmer locken. Als der charismatische Magier, seine ehemalige Assistentin Henley, dem gewitzten Mentalisten Merritt und dem Touristenabzocker Jack jeweils eine Tarotkarte zugesteckt bekommt, auf der sich eine Adresse für ein Appartement befindet, stößt das Quartett auf die Blaupausen eines nie in die Tat umgesetzten Tricks. Ein Jahr vergeht und die Magiertruppe füllt unter dem Namen „Die vier Reiter“ die größten Hallen von Las Vegas. Mit der Ankündigung, eine Bank in Paris auszurauben, die in beinahe 9000 Kilometern Entfernen liegt, wir...
Filmkritiken

"Ich – Einfach unverbesserlich 2" (USA 2013) Kritik – Vom Superschurken zum Biedermann

Autor: Stefan Geisler "Gru's back in the game with cool cars, gadgets and weapons!" Was ist klein, gelb, trägt Latzhose und ist für jeden Unsinn zu haben? Richtig, die lustigen Sidekicks aus dem Universal-Animationsfilm „Ich – Einfach unverbesserlich“. Diese gelben Gesellen waren das eigentliche Glanzstück des Animationsfilms und wurden durch ihr liebenswert blödes Auftreten schon bald zum Publikumsliebling. Wenig verwunderlich also, dass nun die gesamte Marketingkampagne von „Ich – Einfach Unverbesserlich 2“ auf den Schultern der putzigen Schurkenhelfer aufgebaut wurde: Poster, kurze Videoclips oder überlebensgroße Plastikaufsteller der Minions sollen die Marketingmaschine ins Rollen bringen und für gute Zahlen an den Kinokassen sorgen. Gru und Konsorten hingegen blieben, mal abgesehen ...
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: World War Z (USA, UK 2013)

Autor: Conrad Mildner "Sie kommen." Die Zombiewelle ist einfach nicht totzukriegen. „The Walking Dead“ ist zurzeit eine der erfolgreichsten TV-Serien der Welt und mit Blockbustern wie „I am Legend“ hat sich das Sub-Genre der fleischfressenden Untoten endgültig von seinem Horror-Nischendasein befreit. Die soziopolitisch-revolutionären Endzeit-Metaphern George A. Romeros wurden vollständig vom Mainstream assimiliert und am Ende blieb ein Haufen bewegter Bilder zwischen herausragend inszeniertem High-Budget und ausgestelltem Konformismus. Marc Forsters krisengebeutelter Mega-Blockbuster darf als Speerspitze dieser Entwicklung betrachtet werden. In „World War Z“ spielt Brad Pitt den UN-Mitarbeiter Gerry Lane, der zusammen mit seiner Familie mit einer alles verschlingenden Zombie-Pandemie fe...
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"Man of Steel" (USA 2013) Kritik – Superman: Freund oder Feind?

Autor: Stefan Geisler "You're a monster, Zod, and I'm going to stop you!" DC-Entertainment steckt in der Krise. Schon seit geraumer Zeit versucht die Comic-Filmschmiede sich ihren Teil vom Comic-Kuchen zu sichern und legt doch immer wieder schmerzliche Bruchlandungen hin. Denn abgesehen vom dunklen Ritter, der unter der Regie von Christopher Nolan einen ungeahnten Höhenflug erlebte, ernteten viele DC-Comic-Adaptionen der letzten Jahre nur Hohn und Spott von Seiten der Filmkritiker. Auch die Einspielergebnisse ließen zu wünschen übrig. Filme wie „Catwoman“, „Jonah Hex“ und sogar das DC-Großprojekt „Green Lantern“ floppten gnadenlos an den Kinokassen und konnten teilweise nicht einmal ihre Produktionskosten einspielen. Um nicht vollends den Anschluss an den Konkurrenten Marvel zu verlieren...
Filmkritiken

"Die Monster Uni" (USA 2013) Kritik – Das wilde Studentenleben

Autor: Stefan Geisler I've been waiting for this my whole life! I'm gonna be a scarer! Mit „Die Monster AG“ brachte Pixar 2001 einen Film in die Kinos, der klar machte warum das Animationsstudio um die Jahrtausendwende der unangefochtene Spitzenreiter in Sachen Animationskunst war. Hier vereinte sich liebevolle Charakterzeichnung mit einer originellen Story, die zudem den Zuschauer noch auf einer ganz persönlichen Ebene ansprach. Denn in „Die Monster AG“ wurden kleine und große Zuschauer endlich in das Geheimnis eingeweiht, warum sich des Nachts Monster im Schrank und unter dem Bett verstecken (dies geschieht nämlich aus rein ökonomischen Gründen). Zwölf Jahre später bekommt Pixars knuffiges Anti-Albtraum-Märchen endlich ein Prequel spendiert, in dem wir nicht nur erfahren, wie sich unse...
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Kritik: Before Midnight (USA 2013)

Autor: Conrad Mildner "But sometimes, I don't know? I feel like you're breathing helium and I'm breathing oxygen." Richard Linklater ist einer der wenigen langjährig erfolgreichen, amerikanischen Indie-Regisseure, denen es gelungen ist stets konsequent dem Feuilleton-Radar zu entgehen. Seine Person hat nie einen Kult hervorgebracht wie bei Kollege Terrence Malick und sein Werk wurde auch nie zum Kanon erklärt. Seine Handschrift ist undeutlich. Ein Autorenfilmer war er schon immer. Linklaters beliebte „Before“-Reihe kann sogar als eines der wenigen Franchises des Arthouse-Kinos angesehen werden, denn inwieweit „Before Midnight“ als Abschluss einer Trilogie verstanden werden kann, wird auch mit dem Ende des Films nicht ganz klar. Alle „Before“-Filme verzichten auf ein geschlossenes Ende. ...
Filmkritiken

"Snitch – Ein riskanter Deal" (USA 20013) Kritik – Dwayne Johnson und die Hohlräume im Rechtssystem

Autor: Pascal Reis "You better wake up. You better wake up right now." Der Name Ric Roman Waugh dürfte selbst in kompetenten Fachkreisen für ein kleines Fragezeichen über den Köpfen der selbsternannten Cineasten sorgen, dabei hat sich der Mann in seinem Spezialgebiet als ein vertrauenswürdiger Arbeiter erwiesen. Waugh war nämlich verantwortlich für sämtliche Stunts in großen Hollywood-Produktionen, von „Total Recall – Die totale Erinnerung“ über „Hook“ bis hin zu Tony Scotts verehrtem Kultfilm „True Romance“. Die Zeiten sind jedoch vorbei, in denen Waugh sich in waghalsige Situationen katapultierte um den Zuschauer vorzugaukeln, dass sich der beliebte Action-Star hier gerade wirklich in einer brenzligen Lage befindet, und hat seine Position vom Kaskadeur zum Regisseur umfunktioniert. Mit...