Schlagwort: Joseph Gordon-Levitt

Kritik: Snowden (DE/FR/US 2016)
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Kritik: Snowden (DE/FR/US 2016)

The modern battlefield is everywhere. Zuerst emuliert Snowden Bilder, die uns noch allen bestens aus Laura Poitras' Oscar-prämierter Dokumentation Citizenfour in Erinnerungen geblieben sind: Ein steriles Hotelzimmer in der City von Hongkong, in dem sich zwei Reporter des britischen Guardian und ein unscheinbarer, barfüßiger, mit runder Hornbrille ausgestatteter Mann zusammenfinden. Der Türspalt wird mit Kissen versiegelt, die Mobiltelefone in einer Mikrowelle verstaut, um UHF-Frequenzen zu unterbinden, und wenn ein Kennwort in den Laptop eingegeben wird, dann nur mit übergeworfener Decke – die unsichtbaren Augen sind überall. Edward Snowden, der via verschlüsselter Mails ein Treffen mit Laura Poitras und Glenn Greenwald arrangierte, sollte diese Augen, jedenfalls im übertragenen Sinne, ...
Filmkritiken

"Sin City: A Dame to Kill For" (USA 2014) Kritik – Gescheiterte Wiedererweckung

Autor: Sebastian Groß "Your gonna suck me dry, and you'll never ever stop!" Neun Jahre. Neun Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Das 3D-Kino etablierte sich im Multiplex, neue Stars wie Jennifer Lawrence und Christoph Waltz kamen auf und Marvel erbaute sich ein filmisches Imperium. Comicfilme sind aktuell das Nonplusultra am Box Office. Eigentlich die perfekte Zeit das langersehnte Sequel zu „Sin City“ in die Lichtspielhäuser zu bringen. Immerhin war die Fortsetzung seit dem der erste Teil 2005 seinen blutigen Fußspuren in den Köpfen vieler Filmfans hinterließ einer der Filme, über den gefühlt jede Woche eine andere Neuigkeit publiziert wurde. Aber Gerüchte und Ideen (wie etwa Angelina Jolie mitwirken zu lassen) machen eben noch keinen fertigen Film. Und so mussten wir warten. Neun Jah...
Festivals, Specials

4. Berlinale-Recap: "Side Effects", "Das merkwürdige Kätzchen", "Don Jon’s Addiction", "Gold", "Interior. Leather Bar.", "Closed Curtain" & "Upstream Color"

Autoren: Conrad Mildner, Philippe Paturel Seit gestern ist die 63. Berlinale vorüber. Es gab viele gute und wenig schlechte Filme zu sehen. Nun folgt unser letzter Berlinale-Recap. Viel Spaß! „Side Effects“ von Steven Soderbergh Angstzustände, Schweißausbrüche, Herzklopfen machen Emily Taylor das Leben zur Hölle. Dabei sollte sich die junge Frau eigentlich freuen, wird doch ihr geliebter Mann bald aus dem Gefängnis entlassen. Nach seiner Rückkehr verschlimmert sich ihr Gemütszustand jedoch zusehends. Die verschriebenen Psychopharmaka stabilisieren sie, führen aber zu geistigen Abszenzen. Zu sehr sollte man sich nicht über „Side Effects“ informieren. Soderberghs allerletzter(?) Film ist ein waschechter Thriller mit zahlreichen Wendungen dessen stilistisches Vorbild ganz deutlich Alfred ...
Filmkritiken

"Lincoln" (USA/IN 2012) Kritik – Daniel Day-Lewis wächst erneut über sich hinaus

Autor: Pascal Reis "I could write shorter sermons but when I get started I'm too lazy to stop." Wenn sich Steven Spielberg einer historisch relevanten Thematik annimmt, dann gibt es zumeist das unverkennbare Problem, dass sich Regisseur Spielberg weniger um die Historie kümmert, als um das unterhaltsame Inszenieren der umrandeten Geschichte selbst. Als lehrreich oder gar zum Zweck der Aufklärung sollte man sich Werke wie „Schindlers Liste“, „Der Soldat James Ryan“ oder gar „Gefährten“ keinesfalls ansehen. Viel zu manipulativ, patriotisch und gerne auch verlogen geht Spielberg in diesen Filmen vor, nur um den Zuschauer gefesselt vor den Bildschirmen zu halten, um überstiIisiertes Identitfikationsmaterial zu ermöglichen, ohne dabei auf eine ambivalente und durchgehend ehrliche Zeichnung...
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Premium Rush (USA 2012)

"Keine Bremsen. Kann nicht anhalten. Will es auch nicht." Ein Tag in New York City: Wilee (Joseph-Gordon Levitt) ist der furchtloseste aller Fahrradkuriere. Sein Bike hat weder Bremsen noch Gänge. Es gibt nur eine Art vorwärts zu kommen und keine um sich aufhalten zu lassen. Heute erhält Wilee den Auftrag. Er soll einen Umschlag von A nach B transportieren, eigentlich ein Alltagsjob, doch auf einmal ist ihm ein rücksichtsloser Cop (Michael Shannon) auf den Felgen, der diesen ominösen Umschlag unbedingt haben will. Noch bevor man überhaupt den Film gesehen hat, möchte man auf die Knie fallen und David Koepp dafür danken sich überhaupt an so eine Geschichte rangetraut zu haben. Klar, sie ist simpel, aber das ist es ja gerade. Mainstream-Action aus Hollywood begnügt sich schon seit Jahren...
Filmkritiken

"Looper" (USA, CN 2012) Kritik – Bruce Willis vs. Joseph Gordon-Levitt

"We both know how this has to go down. So why don't you do what old men do... and die." Gute Science-Fiction-Filme sind in den letzten Jahren zu einer echten Rarität geworden. Denn in Zeiten, in denen am Computer nahezu alles möglich ist, scheinen viele Regisseure zu glauben, dass atemberaubende Spezialeffekte und eine eindrucksvolle Kulisse ein ausreichender Ersatz für ein gutes Drehbuch wären. Wie schön, dass es alle Jahre dann doch wieder einen Film gibt, der einem vom Gegenteil überzeugt. Und die Vorzeichen, dass „Looper“ ein echter Sci-Fi-Knaller werden würde, standen nicht schlecht. So machten nicht nur die ersten Trailer Lust auf mehr, sondern auch das Presseecho nach seiner Weltpremiere auf dem „Toronto International Film Festival“ fiel unerwartet gut aus. Und das durchaus zu Re...
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"500 Days of Summer" (USA 2009) Kritik – So ist die Liebe

"Weißt du was scheiße ist? Wenn einem klar wird, dass das woran man geglaubt hat alles totaler Schwachsinn ist. Das ist scheiße." Das unabhängige Independent-Kino ist schon eine ziemlich feine Sache. Gerade wenn sich dieser Bereich der Liebe annimmt, denn anders als das Mainstream- und Hollywoodkino, dürfen sich die Regisseuren jeden Konventionen entziehen und müssen sich nicht den streifen Gesetzen der Traumfabrik beugen, wie jede Jennifer Aniston-RomCom. Man kann seine eigenen Ideen durchziehen, muss sich nicht anpassen, auch wenn man dem breiten Publikum damit nicht unbedingt gefallen wird. Vor allem Zach Braff bewies mit 'Garden State' zu welchen Höhenflügen das Indie-Kino in der Lage sein kann und inszenierte nicht nur einen einzigartigen Liebesfilm, sondern auch einen der besten a...
Filmkritiken

"Brick" (USA 2005) Kritik – Joseph Gordon-Levitt und die Suche nach Wahrheit

"Ich setz mir den Schuss. Wenn ich nicht sterbe ist alles klar zwischen uns." Einen guten Krimi mit allem was da so zugehört kriegt man eigentlich mindestens einmal im Jahr in jedem Fall geboten. Die schlechten Genre-Beiträge nehmen allerdings wie fast immer die Überhand. Und selbst die guten Filme haben manchmal die gleichen Probleme und bieten nur selten etwas wirklich Neues. Frischer Wind fehlte also mal wieder. Zum Glück kam dieser Wind aber im Jahr 2005 wieder. Der bis dato unbekannte Regisseur Rian Johnson sorgte mit seinem Erstling 'Brick' für reichlich Wirbel und war nicht auf wenigen Festivals der klare Liebling. Das ist auch allemal verdient gewesen, denn 'Brick' ist feinstes Film noir im Indie-Mantel. Brendan fühlt sich allein immer am wohlsten. Als seine Ex-Freundin Emily ...
Filmkritiken

"50/50 – Freunde fürs (Über)leben" (USA 2011) – Joseph Gordon-Levitts Kampf gegen den Krebs

"No one wants to fuck me. I look like Voldemort." Drei kleine Wörter, die wohl wirklich niemand von seinem Arzt hören will: „Sie haben Krebs“. Wie geht man jedoch mit dieser lebenszerstörenden Diagnose um? Eine Frage, die seit Jahren genügend Stoff für eine Vielzahl von Hollywoodstreifen à la „Beim Leben meiner Schwester“ oder Fernsehserien wie zuletzt AMCs Hitformat „Breaking Bad“ bietet. Auch „50/50 – Freunde fürs (Über)leben“ nimmt sich dieser schwierigen Thematik an, doch Jonathan Levines („All the Boys Love Mandy Lane“) Krebsdrama legt den Fokus nicht auf die physischen Leiden eines Krebspatienten, sondern stellt die psychischen Belastungen für den Betroffenen und dessen Angehörigen nach einer solchen Diagnose in den Vordergrund. Das Resultat ist ein herzerwärmendes modernes Märche...
Filmkritiken

"Mysterious Skin" (USA 2004) Kritik – Liebe, Schmerz und verdrängte Wahrheiten

"Ich war sein Liebling." Immer wieder gibt es diese Filme, die aus verschiedensten Gründen den Weg ins Kino nicht finden und so auch nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt bekommen. Einer dieser Fälle ist Gregg Arakis Außenseiter-Drama 'Mysterious Skin' aus dem Jahr 2004. Araki inszeniert einen emotionalen und gleichermaßen schockierenden Film rund um das Tabu-Thema Pädophilie. Die eindringlichen Bilder von Steve Gainer wurden gleichermaßen mit Kälte und Wärme durchzogen, die sich genau mit der Gefühlswelt des Zuschauers anpassen können. Der feine Score umwandert die Szenen unaufdringlich und bringt uns den Film, in Verbindung mit den tollen Aufnahmen, näher. Die Atmosphäre hält den Zuschauer durchgehend gefesselt und das Wegsehen wird unmöglich gemacht. Joseph Gordon-Levitt da...