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Kritik: Utøya 22. Juli (NO 2018)
Filmkritiken, Thriller

Kritik: Utøya 22. Juli (NO 2018)

Ihr werdet das niemals verstehen. Bevor wir auf der titelgebenden, 40 Kilometer nordwestlich von Oslo gelegenen Insel im Tyrifjord eintreffen, auf der sich für 72 Minuten die Hölle auf Erden offenbaren wird, empfängt uns Utoya 22. Juli mit einer Mischung aus Film- und Archivaufnahmen des an jenem Tag stattgefundenen Bombenanschlags im Osloer Regierungsviertel. Es ist der ohrenbetäubende Auftakt eines Norwegen bis heute erschütternden Massentötens, ausgehend vom damals 32-jährigen Anders Breivik, der sich mit den Mitteln islamistischer Terrororganisationen gegen die nationale Immigrationspolitik in Position bringen wollte. An diesem Tag, dem 22. Juli des Jahres 2011, wird Breivik 77 Menschen das Leben nehmen, der Großteil von ihnen nicht einmal 18 Jahre alt. Utoya 22. Juli aber sollte ...
Die besten Filme des Kinojahres 2015: Pascal stellt seine Lieblinge vor
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Die besten Filme des Kinojahres 2015: Pascal stellt seine Lieblinge vor

Des Deutschen Bedürfnis nach Ordnung lässt sich natürlich auch zum Jahresende nicht einfach abschalten: Dementsprechend überflutet sieht man sich mit Jahresabrechnungen, die noch einmal fein-säuberlich auflisten, was das Kino eigentlich so verehrenswert macht und was es, auf der anderen Seite, für manchen Geek so manches Mal auch zu einer unvorstellbaren Qual erklärt. Aber: So eine letztes Rekapitulieren der Siegeszüge und Blindgänger des vergangenen Jahres macht doch immer wieder deutlich, dass das Licht dem Schatten letztlich durchaus überlegen ist. Und auch 2015 war wieder ein Jahr, in dem das Cineastenherz gerne und laut jubilieren durfte, selbstverständlich nicht nur wegen „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ - aber auch! Meine kleine Top-10 soll an dieser Stelle einen ...
Filmkritiken

"The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben" (GB/US 2014) Kritik – Verspätetes Denkmal für einen ungeliebten Helden

Autor: Pascal Reis „Sometimes it is the people who no one imagines anything of who do the things that no one can imagine.“ Sieht man sich eine Biographie aus Hollywood an, so erschleicht einen immerfort der Eindruck, dass diese Produktionen bedacht auf den geringsten Widerstand nur den Dienst nach Vorschrift ableisten. Emblematisch dafür ist Ron Howards „A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“ heranzuziehen, eine der größten filmischen Katastrophen des neuen Jahrtausends. Hier nämlich wird kein Wert darauf gelegt, den brillanten Metaphysiker John Nash nach realen Gegebenheiten gerecht zu werden, sondern den geistlichen Verfall aufgrund seiner paranoiden Schizophrenie in ganz und gar abenteuerliche Bahnen zu kanalisieren. Natürlich lässt sich auch diametral zu derlei rührseligen Verlogenhe...
Filmkritiken

"Das wundersame Leben des Timothy Green" (USA 2012) Kritik – Wie man sich ein Kind pflanzt

Autor: Pascal Reis "There's something you need to know about me. I came from the garden. Please don't ask about my leaves." Wenn ein Film unter dem prägnanten Medienkonzern „The Walt Disney Company“ realisiert und veröffentlich wird, dann darf man ohne falsche Mutmaßungen davon ausgesehen, dass man es weniger mit tiefgehender Zwischenmenschlichkeit zu tun bekommt, als mit massenkompatibler Unterhaltungsware. Dagegen spricht per se rein gar nichts, schließlich muss man sich als Filmliebhaber nicht immer in den Abgründen der Arthouse-Fraktion bewegen, sondern darf sich durchaus auf locker-luftige Werke einlassen, die den Zuschauer nicht fordern wollen, sondern die Möglichkeiten des Kinos als abenteuerliches Vergnügen erfahren lassen. Das Problem dieser Filme sind die immer wieder auftrete...
Filmkritiken

Regisseure im Fokus: Unausweichliche Gewalt, degenerierte Menschen und lähmender Voodoo – Drei Werke des Wes Craven

Autor: Pascal Reis "Das letzte Haus links" (USA 1972) Die Freundinnen Mari und Phyllis wollten ganz entspannt ein Rockkonzert in New York besuchen. Die auf den ersten Blick obsolet erscheinenden Eltern von Mari sind zwar nicht begeistert vom Vorhaben der pubertären Mädels, doch ein Verbot würde nichts bezwecken, und so machen sich Mari und Phyllis auf den Weg aus der ländlichen Idylle, direkt in die verseuchte Großstadt. Radiowarnungen werden ignoriert, Drogen sollen den Abend vorerst anheizen und da schnappt Wes Cravens durchtriebene Falle zu. Natürlich war die Warnung über die entflohenen Straftäter aus dem Radio kein Zufall, denn genau diesem inhumanen Pack laufen die beiden Mädchen in ihrer Naivität geradewegs in die Arme. Cravens Inszenierung wird zum Fahrstuhl der gefühllosen Bru...
Filmkritiken

"Contraband" (USA 2012) Kritik – Die Vergangenheit lässt Mark Wahlberg nicht los

"Man sollte bei dem bleiben, was man kann." Immer deutlicher macht es sich bemerkbar, dass es nicht nur amerikanische Schauspieler oder Regisseure sind, die in der Filmwelt Fuß fassen können, sondern auch ausländische, die ihre Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellen und damit klarmachen, dass es noch unzählige Könner gibt, auch über den großen Teich hinaus. Da dürfen wir von Ang Lee ("Brokeback Mountain"), Oren Moverman ("The Messenger"), oder dem einstigen Wunderkind M.Night Shymalan ("The Happening") sprechen, auch wenn dieser inzwischen nur noch ein Schatten seiner tollen Anfangszeit ist. Aber auch in Europa findet man genügend Talente, welche sich langsam im Land der unbegrenzten Möglichkeiten austoben können. Ob es der Unger Nimrod Antal, der Däne Nicolas Winding Refn oder d...