Schlagwort: Philippe Paturel

Der Phönizische Meisterstreich – Kritik zu Wes Andersons Heist-Komödie
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Der Phönizische Meisterstreich – Kritik zu Wes Andersons Heist-Komödie

Ich habe Der Phönizische Meisterstreich im Rahmen des Wettbewerbs der 78. Internationalen Filmfestspiele von Cannes gesehen. Es ist inzwischen wirklich keine Neuigkeit mehr: Mit Wes Andersons Werk - insbesondere dem der letzten Jahre, wie The French Dispatch und Asteroid City - tue ich mich zunehmend schwer. Seine überstilisierten Welten, die wie Uhrwerke in Pastellfarben funktionieren, lassen mich oft eher kalt, als dass sie mich berühren. Vieles wirkt kalkuliert, glatt und emotional distanziert - ein Stil, der sich für meinen Geschmack längst totgelaufen hat. So ging es mir nun auch wieder mit seiner Heist-Komödie Der phönizische Meisterstreich, die mich trotz Flugzeugabstürzen, Schießereien und Prügeleien nur mäßig unterhalten hat. Wer sich darin jedoch wiederfindet und weiterhin G...
Nouvelle Vague – Kritik zu Richard Linklaters Godard-Film
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Nouvelle Vague – Kritik zu Richard Linklaters Godard-Film

Ich habe Nouvelle Vague im Rahmen des Wettbewerbs der 78. Internationalen Filmfestspiele von Cannes gesehen. "Zum Glück liebt die Kamera die beiden." Die Magie des künstlerischen Austauschs zu beobachten, wenn Agnès Varda bei einer Tasse Kaffee mit Jean-Luc Godard plaudert; mitzuerleben, wie Godard aus dem Pariser Kino Le Champo kommt; oder zu sehen, wie die Kameraarbeit im Guerrilla-Stil zur Anwendung kam; oder, oder, oder… Nouvelle Vague ist wirklich ein purer nostalgischer Kinogenuss. Und wer hätte die 20 Drehtage von Außer Atem mit mehr Spontaneität, Lebendigkeit und Authentizität nachstellen können als Richard Linklater? Der US-amerikanische Regisseur ist bekannt für dialoglastige Werke wie die Before-Trilogie, mit denen er sein Gespür für tiefgründige, zugleich naturalistische G...
Eddington – Kritik zu Ari Asters Pandemie-Satire
Aktuelle Filmnews, Demnächst im Kino, Festival de Cannes, Filmkritiken, Horror, Western

Eddington – Kritik zu Ari Asters Pandemie-Satire

Ich habe Eddington im Rahmen des Wettbewerbs der 78. Internationalen Filmfestspiele von Cannes gesehen. "It will value your life. You should think twice." Der Regisseur von Hereditary und Midsommar ist zurück - und mit Eddington liefert Ari Aster sein bisher kompromisslosestes Werk, das erstmals auch wirkliche politische Sprengkraft entfaltet. Inmitten der glamourösen Kulisse von Cannes 2025 sorgt der Film prompt beim Einsetzen der Credits für hitzige Debatten. Eddington ist ein wuchtiger, verstörender Abstieg in die Abgründe von Fanatismus, Macht, Manipulation und Ideologie - getragen von Asters unverkennbarem Gespür für psychologischen Terror und gesellschaftliche Zerrüttung. Wer dachte, Aster hätte mit Midsommar das Maximum an emotionalem Unbehagen erreicht, wird hier eines Besseren...
Kritik: Babygirl (USA 2024) | Neu im Heimkino
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Kritik: Babygirl (USA 2024) | Neu im Heimkino

– gesehen im Rahmen des 49. Toronto International Film Festival 2024, Kritik erstmals zu lesen am 11. September 2024 – Der gelungenere Fifty of Shades of Grey, aber der deutlich unterwältigendere Basic Instinct, so lässt sich dieser Erotikfilm der niederländischen Regisseurin Halina Reijn am treffendsten charakterisieren. Nach ihrem Überraschungserfolg Bodies, Bodies, Bodies, der vor zwei Jahren mit einer cleveren Mischung aus schwarzem Humor und Spannungskino das Publikum begeisterte, versucht sich Reijn nun in einem gewagteren Genre. Das Resultat ist ein Film, der zwischen Lust und Psychodrama schwankt, ohne aber je die gleiche ikonische Tiefe von Paul Verhoevens Klassiker oder sonstigen Erotikdramen zu erreichen. Selbst weichgespülte, längst vergessene 90er-Ero...
Die besten Filme 2024 – Philippe stellt seine Lieblinge vor
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Die besten Filme 2024 – Philippe stellt seine Lieblinge vor

Du stöberst gerne durch Best-Of-Listen? Dann hier entlang! Für CinemaForever.net war 2024 so erfolgreich wie kein Jahr zuvor. Es war für mich eine Zeit voller spannender Begegnungen und neuer Erfahrungen. So standen nicht nur Treffen mit renommierten Filmschaffenden sowie vielversprechenden neuen Talenten auf dem Programm, sondern es gab auch wieder zahlreiche cineastische Leckerbissen zu entdecken. 2024 war ein Jahr, in dem das Kino mit unzähligen Facetten glänzte und mich immer wieder aufs Neue begeisterte. Wer einen noch detaillierteren Einblick in diese aufregende Zeit erhalten möchte, findet auf meinem Instagram-Kanal viele weitere Eindrücke, beispielsweise auch zu Heimkino-Veröffentlichungen. Wie jedes Jahr werden bei meinem Rückblick, diesmal mit zwei Ausnahmen, ausschließ...
Kritik: Alien – Romulus (USA 2024) | Neu im Heimkino
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Kritik: Alien – Romulus (USA 2024) | Neu im Heimkino

- Kritik erstmals zu lesen am 13. August 2024 - In space, no one can hear you. 1979 zauberte Ridley Scott mit Alien, seinem damals erst zweiten abendfüllenden Spielfilm, eine ebenso bahnbrechende sowie beängstigende Vision des Weltraums auf die große Leinwand. Erzählt wurde eine auf den ersten Blick triviale Geschichte über das Leben einer Crew auf einem Raumfrachter - der Nostromo - die jedoch unvermittelt mit einem tödlichen, außerirdischen Parasiten konfrontiert wird. Ridley Scotts Meisterwerk vereinte Elemente des Horror- und Science-Fiction-Genres auf eine Weise, die bis dahin unerreicht war. Obendrein etablierte er die Figur des Xenomorphs als eines der ikonischsten Monster der Kinogeschichte und setzte damit neue Maßstäbe in Bezug auf subtilen Spannungsaufbau, kreatives Set-Desi...
Die besten Weihnachtsfilme aller Zeiten
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Die besten Weihnachtsfilme aller Zeiten

Du stöberst gerne durch Best-Of-Listen? Dann hier entlang! Das sanfte Klingeln des Glöckchens aus dem Wohnzimmer liegt so langsam in den Ohren, Weihnachtsevergreens werden wieder rauf und runter gespielt und  die prachtvollen Schneehauben liegen dieses Jahr auch schon teilweise auf den Bäumen, Dächern und Sträuchern. Ja, die Weihnachtszeit ist fast schon wie zur Vor-Corona-Zeit zurück. Weihnachtsmärkte, Glühwein und Kitsch gibt es wieder in gewohntem Rahmen. Und die unschuldigen Kinderäuglein, die vor Vorfreude strahlen und dem großen Tag aufgeregt entgegenfiebern, zaubern uns Erwachsenen auch dieses Jahr wieder ein Lächeln ins Gesicht. Es dürfen aber natürlich auch nicht die obligatorischen Weihnachtsfilme fehlen, weshalb ich für euch eine kleine Liste vorbereitet habe, die meine Liebl...
Kritik: Nightmare – Mörderische Träume (USA 1984) | Neu in 4K
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Kritik: Nightmare – Mörderische Träume (USA 1984) | Neu in 4K

"One, two, Freddy's coming for you. Three, four, better lock your door. Five, six, grab your crucifix. Seven, eight, gonna stay up late. Nine, ten, never sleep again." Dieses Zitat kann selbst heute noch Albträume heraufbeschworen.... Nightmare – Mörderische Träume, der erste Teil der ikonischen A Nightmare on Elm Street-Reihe von 1984, markierte einen Wendepunkt im Horror-Genre und wirkt auch 40 Jahre nach seinem Erscheinen genauso faszinierend und bedrohlich. Trotz der leicht antiquierten Dialoge überwiegt die finstere Atmosphäre, die visuellen und inhaltlichen Ideen sowie die unterschwellige Gesellschaftskritik – insbesondere hinsichtlich der Eltern-Kind-Beziehungen und den Themen der Erziehung und Kontrolle. Nightmare – Mörderische Träume ist ein Paradebeispiel für die 1980er...
The Life of Chuck (USA 2024) | Filmkritik & Trailer
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The Life of Chuck (USA 2024) | Filmkritik & Trailer

– gesehen im Rahmen des 49. Toronto International Film Festival 2024 – "I contain multitudes." Das oben aus Walt Whitmans Gedicht "Gesang von mir selbst" stammende Zitat ist eines der zentralen Leitmotive im neuen Film von Mike Flanagan (Doctor Sleep, 2019). Darin drückt Whitman aus, dass Menschen nicht auf simple oder konsistente Weise definiert werden können und dass Widersprüche ein natürlicher Teil des menschlichen Wesens sind. Nachdem der Regisseur in den letzten Jahren hauptsächlich mit nervenaufreibenden Netflix-Horrorserien wie Spuk in Bly Manor eine treue Zuschauerschaft um sich herum versammeln konnte, lockt es ihn mit The Life of Chuck nun zurück ins Kino. Seine neue Regiearbeit ist hierbei gleichermaßen Katastrophendrama, surreales Mysterium, schwarze Komödie, Music...
Kritik: Saints And Sinners – Heilige und Sünder (IRL 2023)
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Kritik: Saints And Sinners – Heilige und Sünder (IRL 2023)

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023, Kritik erstmals zu lesen am 6. September 2023 – How many people have you killed together? Es gibt immer wieder diese Festivalüberraschungen, welche man vorab überhaupt nicht auf dem Schirm hat. Robert Lorenz Saints And Sinners - Heilige und Sünder ist jetzt wieder so ein Fall - bis eine Stunde vor dem ersten Screening in Venedig war mir nicht einmal bewusst, dass dieser mit Liam Neeson (96 Hours, Silence), Ciarán Hinds, Colm Meaney und vor allem Kerry Condon (The Banshees of Inisherin) eine fabelhafte irische Darstellerriege zu bieten hat. Aber gut, Robert Lorenz hat zwar 2021 schon einmal mit Liam Neeson zusammengearbeitet, doch das Resultat (The Marksman) war zum Vergessen. Und Liam Neeson hat obendrein schon seit einigen ...