Schlagwort: Rezension

Filmkritiken

“Gangster Squad” (USA 2013) Kritik – Sean Penn vs Josh Brolin in einem Film Noir der etwas anderen Art

Autor: Philippe Paturel “We're not solving a case here. We're going to war!” Wenn anfangs "Inspired by real events" als Schriftzug erscheint, dann erwartet man bereits Schlimmes von Regisseur Ruben Fleischer, dem unter anderem die miserable Komödie "30 Tage oder weniger" zu verdanken ist. Umso überraschter war ich zwei Stunden später, denn seine neueste Arbeit "Gangster Squad" ist eine spaßige, komplett überzeichnete Hommage an die großen Gangster-Filme vergangener Tage. Auf die Hommage-Schiene muss sich Fleischer allerdings nicht abstellen lassen, denn mit "Gangster Squad" ist ihm trotzdem etwas ganz eigenständiges gelungen. Daran werden sich sicherlich manche Mafiafilmfreunde die Zähne ausstoßen, alle anderen, die offen für einen klassischen Mafiafilm der Marke "Style over substance" s...
Filmkritiken

"Findet Nemo 3D" (USA 2013) Kritik – Marlin und die dreidimensionalen Weiten des Pazifik

Autor: Florian Feick „Ich sehe Dich, und bin zuhause.“ Auch zehn Jahre, nachdem das Abenteuer von Nemo und seinem Vater Marlin erstmals eine ganze Generation verzauberte, hat das Unterwasser-Abenteuer nichts von seinem Charme eingebüßt. Ein Großteil der deutschen Synchronisation glänzt nach wie vor mit kreativer Besetzung und trägt auf gelungene Art und Weise dazu bei, dass beinahe alle Witze ob ihrer Doppelbödigkeit und Selbstironie für Jung und Alt auch dieser Tage noch funktionieren. Für jeden, dem die altbekannte Geschichte tatsächlich noch nicht geläufig sein sollte, eine kurze Synopsis: Der aufgrund eines Traumas überfürsorgliche und -vorsichtige Clownfisch-Vater Marlin und sein kleiner Sohn Nemo leben in einer beschaulichen See-Annemone im Great Barrier Reef. Da der junge Nemo al...
Filmkritiken

"The Woman" (2011) Kritik – Feministische Urgewalt

Wird man heutzutage nur noch von Hollywoodremakes alter, für die Jugend vielleicht zu alter, Horrorklassiker "bestraft" und durchgehend von nie enden wollender Franchise-Vergewaltigungen genervt, bekommt man mit THE WOMAN einen originären und ungemein interessanten, sowie brettharten Schocker geboten. Im Kern dreht sich die Geschichte um die Familie Cleek, dessen Vater eine wilde unzivilisierte Frau im Wald beim Jagen fängt und in seinem Keller gefangen hält, um sie der Gesellschaft anzupassen. Die (scheinbar) heile Familie wird in das "Projekt" einbezogen und soll helfen die Frau zu "entwildern". Doch die Menschenfleisch fressende Frau scheint nicht das einzige Problem der Cleeks zu sein… Die Handlung erscheint grotesk. Und das ist sie durchaus: Ständig muss sich der Zuschauer mit Frag...
Kritik: Kleine wahre Lügen (FR 2010) – Der Ensemblefilm des Jahres
Filme, Filmkritiken, Französischer Film, Komödie

Kritik: Kleine wahre Lügen (FR 2010) – Der Ensemblefilm des Jahres

Mit 5,3 Millionen Kinobesuchern ist 'Les petits mouchoirs' nach 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes' 2010 der zweiterfolgreichste Film in den französischen Kinos gewesen. Dass Quantität nicht gleich Qualität verspricht, ist nichts Neues. 'Les Petits Mouchoirs' ist meiner Meinung nach jedoch eine der wenigen Ausnahmen, ein kleines Meisterwerk der Emotionen, des Humors und der Authentizität. Alles fängt scheinbar harmlos auf einer Party in Paris an. Ein Mann tanzt, vergnügt sich und fährt schließlich zu Tagesanbruch nach Hause. Ehe er sich versieht, kommt sein Schicksalsschlag. Was diesem Ereignis folgt, ist eine wunderschön erzählt Geschichte über Lebensentscheidungen, Lügen, Freundschaft, Urlaub, kurz gesagt das Leben. Eine solche Geschichte lebensnah zu erzählen, ist nicht einf...
Klassiker-Tipp der Woche: Der Pate (USA 1972)
Drama, Filme, Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche: Der Pate (USA 1972)

"In der großen, weiten Welt gibt es keinen besseren Film. Ende der Diskussion." Das wäre eine Möglichkeit dem größten Mafiadrama der Filmgeschichte gerecht zu werden. Das erklärt jedoch noch lange nicht, warum ich dieses Mammut-Werk als meinen Lieblingsfilm definiere. Denn er ist für mich viel mehr als nur DER beste Film aller Zeiten. Irgendwie muss sich Francis Ford Coppolas Vermächtnis in Worte fassen lassen, ohne dass Lobeshymnen die Oberhand gewinnen oder der Kommentar zu einer reinen Inhaltsangabe verkommt?! Verzweifelt suchte ich also nach einem Ausdruck oder einem Satz, der meinem Lieblingsfilm gerecht werden könnte. Gefunden habe ich keinen. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie lange Coppola wohl an seiner Exposition hantiert haben muss, bis sie zu der meiner Meinung nach l...