Schlagwort: Tragikomödie

Kritik: Alles was kommt (FR 2016)
Drama, Filmkritiken, Französischer Film

Kritik: Alles was kommt (FR 2016)

Manchmal habe ich das Gefühl, uns Frauen ab 40 kann man auf den Müll werfen. Wahrscheinlich stimmt es, wenn einige Intelligenzblätter, auch über den nationalen Rand hinaus, schreiben, dass Isabelle Huppert (Die Klavierspielerin) die wohl größte französische Schauspielerin ist, die das internationale Kino momentan aufzuweisen hat. Mit Sicherheit wird sich die Frau, die Cineasten zuletzt mit ihrem Auftritt in Paul Verhoevens Elle erneut zu orgiastischen Wallungen verhelfen konnte, irgendwann in die Ahnenreihe zu Ikonen wie Jeanne Moreau, Brigitte Bardot oder Jean Seberg gesellen, schon längst nämlich ist die gebürtige Pariserin zur Grande Dame avanciert. Ihre zierliche Positur suggeriert eine Zerbrechlichkeit, die Huppert oftmals mit einer trotzköpfigen Hartnäckigkeit flankiert, mit g...
Kritik: Die Kommune (DK, SE, NL 2016)
Filme, Filmkritiken, Heimkino, Slider

Kritik: Die Kommune (DK, SE, NL 2016)

Wenn ihr die Zeitung lest,seht ihr, dass die Liebe überall auf der Welt schwindet. Eine neue und interessante Zeit bricht an. Einen Großteil seiner Jugend verbrachte der dänische Filmemacher Thomas Vinterberg in einer Wohngruppe, so gesehen ideale Voraussetzungen für seinen neusten Film Die Kommune, der auf der diesjährigen Berlinale lief. Die Geschichte ist zur Glanzzeit des kommunen Lebenssystem angesiedelt: Die 1970er Jahre. Architekt und Hochschuldozent Erik (Ulrich Thomsen) erbt ein großräumiges Haus mitsamt Grundstück. Eigentlich wollen er und seine Frau, die Nachrichtensprecherin Anna (Trine Dyrholm), dieses verkaufen, doch sie entscheiden sich um. Gemeinsam mit ihrer Teenager-Tochter Freya (Martha Sofie Wallstrom Hansen) eröffnen sie dort, mit einigen Bekannten, eine Kommune....
Kritik: Days and Nights (USA 2014)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Days and Nights (USA 2014)

Die Titte der Hexe muss eingefroren sein.“ „Days and Nights“ darf sich in die Tradition von Ensemblefilmen stellen, die sich seit Dekaden daran abarbeiten, das dysfunktionale Familiengerüst mit der tatkräftigen Unterstützung von namhaften Personal zu verdichten und menschliche Abgründe an die Oberfläche zu fördern, die sich sukzessive, aber gewaltig wie ein Unwetter am Esszimmertisch zusammenbrauen. Dass es der von Christian Camargo inszenierte Film nicht ganz mit dem Großkaliber eines „Im August in Osage County“ aufnehmen kann, steht außer Frage, allerdings muss das hier in Deutschland direkt für den Heimkinomarkt erschienene Werk den Vergleich zu John Wells' Kleinod nicht scheuen, divergiert die künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Sujet der ominösen 'Familienbande' doch von ...
Kritik: Take This Waltz (CA 2011)
Drama, Filmkritiken, Komödie

Kritik: Take This Waltz (CA 2011)

I just bought a new melon baller and I'd like to gouge out your eyes with it. Es ist schon ein Trauerspiel: Während seichte Teenie-Romanzen beinahe Schlag auf Schlag das moderne Kino überschwemmen, dürfen wirklich reife Auseinandersetzungen über die Liebe und ihre Auswirkungen nur sporadisch über die Leinwände flimmern. Und werden dann auch noch vom Publikum weitestgehend übergangen, weil entweder die heuchlerischen Posterboy-Illusionen nicht gefüttert werden oder die Geschichte einfach zu real wirkt und dem Zuschauer zu nahe treten könnte, weil er sich wiedererkennen und gegebenenfalls so manches schmerzhaftes Eingeständnis bewerkstelligen müsste. Qualitätsware der Marke Liebe von Michael Haneke oder auch Derek Cianfrance Indie-Meisterwerk Blue Valentine lassen den geneigten Cineas...
Kritik: Die Truman Show (USA 1998) – Big Brother is watching you
Filmkritiken

Kritik: Die Truman Show (USA 1998) – Big Brother is watching you

"Wir akzeptieren die Realität der Welt die uns dargeboten wird. So einfach ist das." "Big Brother" dürfte inzwischen jedem bekannt sein. Alljährlich läuft sich die Sendung auf der ganzen Welt, in Deutschland RLT II, im Vorabendprogramm zu Tode und regt eine Hälfte der Konsumenten einfach nur auf, während sich die Fans immer wieder aufs Neue von der doch simplen Idee faszinieren lassen. Wer immer noch nicht weiß, wie das Konzept von "Big Brother" funktioniert, dem sei es an dieser Stelle noch einmal schnell erklärt: Mehrere Personen melden sich, um über einen bestimmten Zeitraum zusammen eingesperrt zu werden und an allen Ecken und Enden des „Containers“, in dem sich die neuen Bewohner befinden, wird eine Kamera platziert, damit auch wirklich keine einzige Bewegung verloren geht. Pri...
Filme, Filmkritiken

"Besser geht’s nicht" (USA 1997) Kritik – Jack Nicholson verabscheut alles und jeden

"Komm rein und versuch nicht alles zu versauen, indem du bist, wie du bist!" Nicht selten frag man sich wirklich, was in den Köpfen der Academy Jury vor sich geht, die alljährlich die verschiedensten Kategorien mit dem begehrten Oscar auszeichnen und die ganze Welt zum Mitfiebern einladen. Hier wird bestimmt, wer den Preis des beste Hauptdarsteller verdient hat, oder welcher Kurzfilm in diesem Jahr an der Spitze steht. Das man sich jedoch nicht von den Oscars in Wort reden lassen sollte und jeden Wert auf den Goldjungen verlegen, das verdeutlicht schon der Rückblick in die Vergangenheit, denn weder Sergio Leone konnte einen Oscar entgegennehmen, und der hat mit Werken wie "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Es war einmal in Amerika" zwei mehr als würdige Vertreter in die Welt geschickt, n...