Heimkino

Kritik: The Runaround – Die Nachtschwärmer (US 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: The Runaround – Die Nachtschwärmer (US 2017)

This isn’t a movie. This is real life. Das ungleiche Duo zählt zweifelsohne zu den ältesten, erfolgreichsten, aber auch altmodischsten Konzepten der Komik. Angefangen bei Erfolgskooperationen wie Laurel und Hardy oder Abbott und Costello traf die Idee im Laufe der Jahre immer wieder auf Begeisterung, später auch oft in Form von Nebenfiguren – einen strengen Fahrplan liefert eine solche Konzeption gleich mit. Während zunächst die äußeren und inneren Unterschiede der Figuren für beinahe ausschließlich humoristische Zwecke genutzt werden, kommt es im weiteren Verlauf zu einem Punkt, bei dem die Annäherung der beiden Charaktere in den Mittelpunkt gerückt und fortan stärker daran gearbeitet wird, einen herzerwärmenden Schlussakkord inklusive gegenseitiger Akzeptanz respektive Sympathie zu fi...
Kritik: The Founder (USA 2016)
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Kritik: The Founder (USA 2016)

If I saw a competitor drowning, I'd shove a hose down his throat. Seit einer gefühlten Ewigkeit tingelt Ray Kroc (Michael Keaton, Spotlight) bereits erfolgslos durch die Landen, reist von Restaurant zu Restaurant, von Diner zu Diner, und quasselt sich den Mund fusselig, um einen der Milchshake-Mixer an den Mann zu bringen, die fünf Shakes auf einmal zubereiten können. Seinen Ohren mag er kaum trauen, als ihm die Bestellung von sechs Mixern entgegengebracht wird. Sechs! In den letzten Monaten hat er kaum ein einziges der klobigen Gerätschaften für den Küchenbedarf loswerden können. Ist dies also der Startschuss einer Geschichte des ungeahnten Erfolges? Oh ja, allerdings haben die Milchshake-Mixer, den die beiden Brüder Mac (John Carroll Lynch, Fargo) und Dick McDonald (Nick Offerman, 22 ...
Kritik: Die Schöne und das Biest (USA 2017)
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Kritik: Die Schöne und das Biest (USA 2017)

Eine Geschichte so alt wie die Zeit und die einfach nicht tot zu kriegen ist. Die Anzahl der Adaptionen der klassischen Märchengeschichte vom Biest und der Schönen hat in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Wirklich im (filmischen) Gedächtnis geblieben, sind allerdings nur Disneys Zeichentrickversion von 1991 und Jean Cocteaus La Belle et la Bête aus dem Jahr 1946, der wiederum alle nachkommenden Verfilmungen, inklusive des Disneyfilms, stark beeinflusste. So gesehen befinden wir uns bereits in einem engen Netz von sich aufeinander beziehenden Texten, das so deutlich mit dem Kino verwoben ist wie bei keiner anderen Märchengeschichte. Nüchtern betrachtet sollte eine weitere Verfilmung des Stoffes keine großen Erschütterungen erzeugen. Bill Condons "Real"-Verfilmung ist aber keine weite...
Kritik: Kong: Skull Island (US 2016)
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Kritik: Kong: Skull Island (US 2016)

He's not an enemy. He's a God. Der Versuch eine amerikanische Godzilla-Version zu realisieren, die sich klar an den Tonus des Original hält und dennoch das heutige Blockbusterpublikum begeistert, wurde zwiespältig aufgenommen. Der Erfolg reichte aber wohl aus, um nicht nur ein direktes Sequel auf die Beine zu stellen (Godzilla: King of Monsters soll 2018 in die Kinos kommen), sondern gleich ein eigenes Monster-Universum zu genieren. Was es in Japan also seit vielen Jahrzehnten gibt, soll nun auch in Hollywood Realität werden. Irgendwann wird Godzilla dann neben oder gegen die Riesenmotte Mothra oder King Kong kämpfen. Letztere wird nun von der Leine gelassen in Kong: Skull Island. Wie bereits der Titel suggeriert liegt der Fokus bei diesem Riesenaffen diesmal nicht auf die Entführung e...
Kritik: Silence (USA 2016)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Silence (USA 2016)

Dominics Meinung: War Martin Scorseses letzter Film The Wolf of Wall Street noch ein Werk, bei dem man angesichts des hohen Alters des Regisseurs in zweifelhaftes Staunen verfiel, so fühlt sich Silence nun angenehm nach der Arbeit eines Mittsiebzigers an. Über 20 Jahre hat es gedauert, bis Scorsese sein Herzensprojekt umsetzen konnte, altersmilde ist er hingegen keinesfalls geworden. Die erhabenen und ruhigen Bilder des Films leben nicht nur von ihrem expressionistischen Ausdruck, sondern ihnen scheint auch eine unglaubliche Intensität inne zu wohnen. Bemerkenswert, führt man sich vor Augen, dass Silence vor allem ein Film der inneren Konflikte ist. Viele Aufnahmen strotzen nur so vor gefährlicher Schönheit, denn von Beginn an ist klar, dass Adam Driver und Andrew Garfield nicht nach...
Kritik: T2 Trainspotting (GB, 2017)
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Kritik: T2 Trainspotting (GB, 2017)

Choose life. Choose Facebook, Twitter, Instagram and hope that someone, somewhere cares. 20 Jahre sind vergangen, seitdem Renton (Ewan McGregor) seine besten Freunde nach einem Drogendeal sitzen gelassen und sich mit dem erbeuteten Geld nach Amsterdam abgesetzt hat. Sag Ja zum Leben, hieß es im Schlussakkord von Danny Boyles Kultfilm. Aber was passiert, wenn das Leben nicht Ja zu einem zurücksagt? Dieser Frage geht nun T2 Trainspotting nach, denn obwohl es die vier immer wieder probiert haben, stehen sie 20 Jahre später eigentlich genau dort, wo sie angefangen haben. Vielleicht nicht mehr an der Nadel, dafür jedoch auf Kokain. Irgendwann zu Geld gekommen, aber doch wieder alles verbraten. Nicht immer allein gewesen, aber letztlich doch nur eine Exfrau mit Kind, das man nie sehen darf. D...
Kritik: Into the Forest (CA 2016)
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Kritik: Into the Forest (CA 2016)

This is all we have. We have each other. Die kanadischen Wälder. Ein Gebiet, welches sich, mit einer baumbestandenen Fläche von gut 400 Millionen Hektar, zuvorderst durch seine dichte Vegetation auszeichnet: Eine undurchdringbare Bastion an Bäumen, soweit das Auge reicht, soweit der Blick schweift, mit massiven Stämmen, die gefühlt bis in den Himmel ragen. Angesichts dieser unberührten, ja, beinahe schon archaischen Natur könnte man durchaus ins Schwärmen geraten und Aussteigerphantasien formulieren. Dieser Träumerei wirkt das Endzeitdrama Into the Forest von Patricia Rozema (Mansfield Park) nun ganz entschieden entgegen: Als Folge eines nicht näher konkretisierten Stromausfalls, der die Welt nahe an den globalen Kollaps geführt hat, sehen sich die beiden Schwestern Nell (Ellen Page, Fr...
Berlinale-Kritik: El bar – Frühstück mit Leiche (ES 2017)
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Berlinale-Kritik: El bar – Frühstück mit Leiche (ES 2017)

Der spanische Filmemacher Álex de la Iglesia (Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod) ist in diesem Jahr gleich mit zwei Filmen auf der Berlinale vertreten. Neben der von ihm produzierten Groteske Skins, dem Langfilm-Debüt des ehemaligen Soap-Sternchens Eduardo Casanova, das in der „Panorama“-Sektion gezeigt wird und eindeutig die Handschrift seines Produzenten trägt, steuert der spanische Regie-Exzentriker mit dem herrlich schrägen The Bar auch einen eigenen Film zur Berlinale bei. The Bar ist ein grotesker Genre-Mix, der irgendwo zwischen Kammerspiel, Thriller und Horrorkomödie einzuordnen ist und trotz einiger Längen im finalen Akt einen herrlich versifften Farbtupfer (wahrscheinlich Kackbraun) im diesjährigen Wettbewerb darstellt. Es ist eine wahre Freude für Kopf und Augen, we...
Berlinale-Kritik: The Dinner (USA 2017)
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Berlinale-Kritik: The Dinner (USA 2017)

Der einzige amerikanische Wettbewerbsbeitrag stammt dieses Jahr von Oren Moverman (The Messenger- Die letzte Nachricht) und dieser kredenzt seinen Zuschauern mit The Dinner seinen eine bitterböse Satire auf Moral, Schuld und Familiensinn, die trotz einiger Schwächen zu den bisher interessantesten Festivalbeiträgen gehört. Wenn die Verwandtschaft ruft..: Paul Lohman (Steve Coogan) und Ehefrau Claire (Laura Linney) erhalten von Pauls Bruder Stan (Richard Gere), seines Zeichens einer der aufstrebenden Politsterne des Landes, und dessen besserer Hälfte Katelyn (Rebecca Hall) eine Einladung zu einem sündhaft teuren Abendessen in einem der exklusivsten Nobelrestaurant der Stadt – natürlich nicht ganz ohne Grund. Während eines mehrgängigen Edelmenüs soll der Familienrat tagen, denn die Kinder ...
Kritik: John Wick: Kapitel 2 (US  2016)
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Kritik: John Wick: Kapitel 2 (US 2016)

Do you want a war, or do you give me a gun? Wer 2014 John Wick im Kino sah, konnte es vielleicht vernehmen. Das Geräusch eines Herzschlags, das Pochen von Keanu Reeves Karriere, die sich mit dem Actionfilm aus dem Grab zurück meldete. Überraschend war das nicht. Der Film von den Regiesseuren Daid Leitch (der nun die Deadpool-Fortsetzung inszenieren soll) und Chad Stahelski hätte gut und gerne auch direkt als DVD das Licht der Welt erblicken können, alleine von der Prämisse des Films wäre sie dort gut aufgehoben gewesen. Doch es kam – zum Glück – anders und der simple allerdings erstklassig inszenierte erste Teil durfte von den Leinwänden reflektiert werden. Damit erwachte die Erinnerung, dass Reeves nicht nur als Slacker- sondern auch als Action-Held eine gute Figur macht. Zu verdank...