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Berlinale 2018 – Rückblick: Alte Fischer und der Goldene Bär
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Berlinale 2018 – Rückblick: Alte Fischer und der Goldene Bär

Am Sonntag ging die Berlinale 2018 zu Ende - und gefühlt bin ich noch mittendrin, was vielleicht auch daran liegt, dass ich den Montag genutzt habe, um eine ordentliche Mütze Schlaf nachzuholen. Alles in allem war es für mich ein erstaunlich gutes Berlinale-Jahr, denn nachdem ich mir in den ersten Tagen des Festivals mit fast schlafwandlerischer Sicherheit die schrecklichsten Filme herausgepickt hatte, folgten noch einige echte Höhepunkte. Neben Thomas Stubers melancholischer Arbeitergeschichte In den Gängen, konnten mich die bulgarisch-deutsch-französische Koproduktion Ága von Regisseur Milko Lazaro und die grandiose Dokumentation Inland Sea (Minatomachi) von Kazuhiro Soda begeistern. Thematisch sind beide Filme ähnlich gelagert: es geht um Veränderung, unfreiwillig herbeigeführt durch ...
Berlinale 2018 – Tage 6 bis 8: In den Gängen tobt das Leben
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Berlinale 2018 – Tage 6 bis 8: In den Gängen tobt das Leben

Puh, Endspurt! Die Berlinale 2018 neigt sich ihrem Ende entgegen und es wird auch langsam Zeit. Gerade in den vollgestopften Kinosälen, in denen seit nunmehr fast zehn Tagen Kritiker aller Länder gemeinsam eingesperrt sind, geht es mit der Freundlichkeit und auch der Hygiene rapide bergab. Kleines Beispiel gefällig? Gestern entstand gleich neben mir folgende Gesprächssituation: „Könnten Sie das bitte nicht in meine Richtung schnipsen?“ „Was bitte?“ „Das, was Sie da unter Ihren Fingernägeln hervorholen. Könnten Sie das BITTE nicht in meine Richtung schnipsen? Schnipsen Sie es doch BITTE nach vorne.“ Mhmmm...lecker. Meine Sitznachbarn waren bisher glücklicherweise alle angenehm umgänglich. Und auch meine Stimmung hat sich nach meinem persönlichen Tiefpunkt der diesjährigen Berlinale, K...
Berlinale 2018 – Tage 4 und 5: Mit Kim Ki-duk auf blutiger Fahrt
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Berlinale 2018 – Tage 4 und 5: Mit Kim Ki-duk auf blutiger Fahrt

Bei Filmfestspielen beschleicht mich immer ungefähr zur Festivalhalbzeit die Angst, dass ich mir immer genau die falschen Filme aus dem riesigen Angebot herausgepickt und die cineastischen Sahnestückchen gnadenlos übersehen haben. Meist trügt dieser Eindruck, ein kurzer Blick auf das bisher Gesehene reicht, um festzustellen, dass ein guter Durchschnitt an lohnenswerten Sichtungen erzielt wurde. Dieses Jahr scheint meine Sorge jedoch nicht gänzlich unbegründet, denn die Berlinale 2018 hat für mich bisher größtenteils Mittelmaß und einige handfeste Enttäuschungen zu bieten. Die größte Gurke der Festspiele ist bisher Kim Ki-duks nahezu unerträglich stupide Studie über das Böse im Menschen Human, Space, Time and Human (Inkan, Gongkan, Sikan Grigo Inkan). Homo homini lupus (Übersetzung: Ein ...
Berlinale 2018 – Tage 2 und 3: Penis-Alarm im CineStar
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Berlinale 2018 – Tage 2 und 3: Penis-Alarm im CineStar

Gespräch zwischen zwei Zuschauern nach dem indischen Revenge-Thriller Garbage: „Meine Erfahrung mit der Berlinale bisher: Die Internetseiten gehen nicht und das CineStar zeigt die ganze Woche nur Penisse. Kann ja auch nicht Sinn der Veranstaltung sein...“. Pimmel, Pimmel, überall Pimmel - dass das männliche Glied noch immer Verwirrung unter den Zuschauer stiften kann, finde ich direkt erstaunlich. Garbage, der neue Film des indischen Regisseurs Q, der zuvor die Zuschauer stilvoll in einem „Need Weed“-T-Shirt auf das Nachfolgende vorbereitete, zeichnete sich unterdessen nicht unbedingt durch ausufernde Nacktsequenzen aus. Stattdessen durften die Zuschauer hier einer sehr qualvollen Dekonstruktion der Männlichkeit beiwohnen: Der an Hodenkrebs leidende Taxifahrer Phanishwar (Tanmay Dhanania...
Berlinale 2018 – Tag 1: Hunde auf der Mülldeponie
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Berlinale 2018 – Tag 1: Hunde auf der Mülldeponie

Roter Teppich, Menschenmengen und überfüllte Kinos: Seit gestern ist die 68. Berlinale in vollem Gange und ich werde mich auch in diesem Jahr für unsere Seite wieder in das wilde Treiben stürzen. Da ich im letzten Jahr im Großen und Ganzen doch sehr enttäuscht war von den Wettbewerbsbeiträgen (ja, ich meine dich, Körper und Seele), möchte ich diesmal meinen Fokus verstärkt auf andere Sektionen ausweiten. Schließlich gab es im letzten Jahr insbesondere in der Panorama-Sektion einige Filmperlen, die größtenteils nie ihren Weg auf den deutschen Markt gefunden haben, geschweige denn eine Kinoauswertung erfahren hätten. Auf eine deutsche Veröffentlichung der kafkaesken Tragikomödie Requiem for Mrs. J. oder eine Auswertung des bildgewaltigen chinesischen Coming-of-Age-Dramas Ciao Ciao warte ic...
Reportage: Kino als Rein-Raus-Spiel
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Reportage: Kino als Rein-Raus-Spiel

Pfeffis und Vodka werden auf einem Tablett durch die vollen Reihen gereicht. Jeder kann sich einen nehmen. Die Bierflaschen klirren. Auf der Leinwand läuft der Trailer zu Bloody Pom Poms (1988) und zeigt schöne Cheerleaderinnen in Todesangst. Der Filmrauschpalast in Moabit, ein unabhängiges Kino in Berlin, das weder zur Yorck-Gruppe, noch irgendeiner Multiplexkette gehört, lädt zur Open-Air-Saison. Hinter der Kulturfabrik in der Lehrter Straße präsentiert sich eine riesige Leinwand, davor zig Gartenstühle und Bierbänke, dahinter eine Eisenbahnbrücke, auf der just ein Zug Richtung Hauptbahnhof düst. Das Panorama könnte nicht besser passen, denn die Kinder vom Bahnhofskino haben das Führerhaus übernommen. Passend zum Sommer-Open-Air stehen drei Filme des Summercamp-Slashers auf dem Program...
Die besten Filme des Kinojahres 2017 – Leonhard stellt seine Lieblinge vor
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Die besten Filme des Kinojahres 2017 – Leonhard stellt seine Lieblinge vor

Wenn ich auf mein Film- und Serienjahr 2017 zurückblicke, dann fällt mir direkt auf, wie sehr sich meine Sehgewohnheiten verändert haben. Wo ich letztes Jahr noch voll auf der `Peak TV´ Welle mitreiten wollte und mir keine Serie entgehen lassen wollte, bin ich dieses Jahr tatsächlich etwas wählerischer geworden. Exemplarisch hierfür sehe ich die siebte Staffel Game of Thrones, bei der ich teilweise sehr tief in eine Art hatewatching abgerutscht bin und die ich vor allem aus Pflichtgefühl mitverfolgt habe. In einem Jahr in dem in der US-TV-Landschaft knapp 500 `scripted´ Serien ausgestrahlt oder gestreamt werden, dabei schon 35% aller Befragten in einer Studie sich über ein zu großes Angebot beschweren, und Giganten wie Apple und Disney eigene Streaming-Services für 2018 ankündigen, fand ...
Die besten Filme des Kinojahres 2017: Sebastian stellt seine Lieblinge vor
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Die besten Filme des Kinojahres 2017: Sebastian stellt seine Lieblinge vor

Geschafft. Damit ist nicht das Jahr 2017 gemeint, sondern dieser verdammte Jahresrückblick. Der zweite von drei, die ich kurz vor Silvester anfertigen soll/muss/will. Diese Rückblicke sind immer so eine müßige Angelegenheit. Nehm' ich nur die Filme, die in diesem Jahr erschienen sind? Platziere ich vielleicht auch ein paar Werke, die erst im in den kommenden Wochen offiziell erscheinen? Was ist mit Festivalbeiträgen? Kurzfilmen? Serien? Und dann immer dieses quälende Taxieren. Gehört Film A auf Position 10 oder reicht doch eine lobende Erwähnung? Stundenlanges pfriemeln, verschieben, verwerfen, bis am Ende sich eine gewisse Fuck-Off-Mentalität durchsetzt. Alles rasch zusammen flanschen, hier noch ein Bild, dort eine Überschrift – Fertig! Jahresrückblicke sind die Pest, was schade ist, d...
Die besten Filme des Kinojahres 2017: Dominic stellt seine Lieblinge vor
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Die besten Filme des Kinojahres 2017: Dominic stellt seine Lieblinge vor

Ein weiteres Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Für die Filmwelt bedeutet das in erster Linie Bestenlisten, Bestenlisten und noch mehr Bestenlisten. Und weil die Begeisterung für Jahresrückblicke wohl nie abreißt, lasse ich es mir an dieser Stelle nicht nehmen, ebenfalls auf meine Höhe- und auch Tiefpunkte der vergangenen 365 Tage hinzuweisen. Abschließend darf man 2017 wohl guten Gewissens zu einem der besseren Jahrgänge der jüngeren Vergangenheit zählen, auch wenn quantitativ die altbekannte Ideenlosigkeit dominiert hat (nicht nur innerhalb Hollywoods, sondern auch im Weltkino). Umso erfreulicher sind dann eben doch die zahlreichen Neuentdeckungen, Erstlingswerke und Überraschungen, die Ende des letzten Jahres noch kaum einer auf dem Schirm hatte. Und auch bei den bewährten Filmemac...
Die besten Filme des Kinojahres 2017: Stefan stellt seine Lieblinge vor
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Die besten Filme des Kinojahres 2017: Stefan stellt seine Lieblinge vor

Es sind die letzten Tage des Jahres und natürlich kann dies nur eins bedeuten: Bestenlisten! Natürlich hat sich das Cinema-Forever-Team dementsprechend auch noch einmal zusammengesetzt und überlegt, was denn unsere Kino-Highlights des Jahres gewesen sind. Zusammenfassend kann ich sagen, dass 2017 zwar ein schreckliches Jahr für Hollywood, aber nichtsdestotrotz ein gutes Kinojahr gewesen ist (dementsprechend präsentiert euch dieses Jahr auch unsere Autoren eine 10+ der besten Filme des Kinojahres). 2017: Ein Skandal jagte den nächsten, unantastbar geglaubte Ikonen des Kinos sind endlich an ihren eigenen Ekeltaten zugrunde gegangen. Wer jetzt aber glaubt, dass der interne Säuberungsprozess damit abgeschlossen wäre, der täuscht. Hollywood steht vor einem Radikalumbruch, dessen Auswirkungen...