Schlagwort: Jesse Eisenberg

Kritik: Die Unfassbaren 2 (USA, CHN, CAN, UK 2016)
Filme, Filmkritiken

Kritik: Die Unfassbaren 2 (USA, CHN, CAN, UK 2016)

We are going out with a show people will never forget. Bühnenmagie kann nicht auf die Leinwand übertragen werden, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Dem Zuschauer durch vorgegebene Kameraeinstellung die Illusion zu nehmen, einen untrügbaren Blick auf das Geschehen zu besitzen, sprich Herr der Lage zu sein, ist der Tod jeder Leinwand-Zauberei. Höchstens als Gleichnis, wie in Christopher Nolans wunderbarem Drama Prestige kann der magische Funke auf den Zuschauer überspringen. Auch als an Effekten reicher Blockbuster lässt sich Bühnenmagie schwer verkaufen, da das Publikum nicht über die Magie als solche in Erstaunen versetzt werden kann, denn wer lässt sich schon durch ein paar am Computer erzeugte Zaubertricks aus dem Sessel reißen? 2013 versuchte sich Louis Leterrier (Der unglaubli...
Heimkino: Kritiken zu Die dunkle Seite des Mondes, Spotlight, Raum & The End of the Tour
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Heimkino: Kritiken zu Die dunkle Seite des Mondes, Spotlight, Raum & The End of the Tour

Die dunkle Seite des Mondes (DE, SUI, LUX 2015) von Stephan Rick, u.a. mit Moritz Bleibtreu, Jürgen Prochnow und Nora von Waldsätten Ein bisweilen kurioser Film, der sich einerseits angenehm vom Einheitsbrei des deutschen Kriminalkinos abhebt, auf der anderen Seite aber auch nicht an banalen Symbolen und klischierten Handlungselementen spart. Angenehm ist „Die dunkle Seite des Mondes“, weil er nie Interesse daran aufweist, zur verklärten Aussteigerphantasie heranzureifen, um auf die zivilisationskritische Kacke zu hauen. Urs (chargiert sich herrlich durch den Film: Moritz Bleibtreu) erlebt kein „Abenteuer Wildnis“, sondern trifft im Wald auf den Wolf in seiner Seele, der nur einen vorgetäuschten Stimulus, einen logischen Vorwand, gesucht hat, um als archaische Bestie aus seinen (eigentli...
Filmkritiken

"Night Moves" (USA 2014) Kritik – Der gute Wille allein kann die Welt nicht verändern

Autor: Stefan Geisler "God knows that dam wants to come down" Erst langsam entdeckt Amerika ein neues Umweltbewusstsein: Im halsbrecherischen Verkehrstreiben von New York erobern sich Fahrräder ihren Platz im Stadtbild und inzwischen sagen sogar Bioprodukte der Fast-Food-Nation den Kampf an. Das amerikanische Kino hingegen hatte schon immer einen grünen Daumen. Mehr oder weniger direkt versuchten Regisseure jedweden Genres ihr Publikum auf aktuelle Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Während in den 70er Jahren in B-Horror-Streifen allerlei Getier als Kampftrupp der Natur aufwarten musste, eroberte das „grüne“ Kino nach der Jahrtausendwende auch den Mainstream. Roland Emmerich und Konsorten erschufen in kostspieligen CGI-Spektakeln Klimawandel-Weltuntergangsszenarien („The Day After Tomo...
Festivals, Specials

57. Londoner BFI Filmfestival – 2. Recap: "Nebraska", "The Zero Theorem", "The Double" und "Tom at the Farm"

Autor: Conrad Mildner Zeit für den zweiten Recap meiner Filmerlebnisse auf dem Londoner Filmfestival, der dieses mal nur so voller vielversprechender Titel strotzt, von Regiemeistern wie Payne und Gilliam bis zu Wunderkindern wie Dolan und Ayoade. Halten die großen Namen, was sie versprechen? „Nebraska“ von Alexander Payne Schauspiellegende Bruce Dern (u.a. „Lautlos im Weltraum“) meldet sich zurück in Alexander Paynes melancholischem Roadmovie „Nebraska“, der bereits in Cannes im Wettbewerb zu sehen war. Dern spielt Woody, einen Rentner und Trinker, der ein zwielichtiges Gewinn-Angebot als Ticket zu 1 Mio. Dollar missversteht und sich zusammen mit seinem Sohn David (Will Forte) auf den Weg nach Lincoln/Nebraska macht, um sein Geld abzuholen. Auf dem Weg dorthin trifft Woody alte Freun...
Filmkritiken

"Die Unfassbaren – Now You See Me" (US/FR 2013) Kritik – Die Welt der Illusionen: Ein offenes Geheimnis

Autor: Pascal Reis "Je genauer Sie hinsehen, desto weniger sehen Sie." Atlas ist ein arroganter Meister seiner Klasse und kann durch die Macht der Illusionen nicht nur sein Publikum ins Staunen versetzen, sondern auch die Frauenwelt haltlos in sein Schlafzimmer locken. Als der charismatische Magier, seine ehemalige Assistentin Henley, dem gewitzten Mentalisten Merritt und dem Touristenabzocker Jack jeweils eine Tarotkarte zugesteckt bekommt, auf der sich eine Adresse für ein Appartement befindet, stößt das Quartett auf die Blaupausen eines nie in die Tat umgesetzten Tricks. Ein Jahr vergeht und die Magiertruppe füllt unter dem Namen „Die vier Reiter“ die größten Hallen von Las Vegas. Mit der Ankündigung, eine Bank in Paris auszurauben, die in beinahe 9000 Kilometern Entfernen liegt, wir...
Filmkritiken

"30 Minuten oder weniger" (USA 2011) Kritik – Jede Minute ist hier Verschwendung

"Wo kommen die ganzen scheiß Blätter her? Jetzte rate mal?! Von Bäumen!" Nick (Jesse Eisenberg) verdient sich sein Geld als Pizzabote bei einer kleinen Pizzeria die verspricht, alle Pizzen innerhalb von 30 Minuten oder weniger geliefert zu haben. Sollte das nicht passieren, brauchen die Kunden kein Geld bezahlen und dürfen ihre Lieferungen kostenlos genießen. An einem ganz normalen Arbeitstag wird Nick genau dieses Versprechen zum Problem, denn zwei abgedrehte Kleinkriminelle (Danny McBride & Nick Swardson) im Affenkostüm überallen Nick auf seiner Tour und nötigen ihn zu einem Banküberfall, während er eine Bombe, die per Fernzünder zum Explodieren gebracht werden kann, um den Körper geschnallt bekommt. Zusammen mit seinem ehemaligen besten Kumpel, dem indischen Lehrer Chet (Aziz Ansari,...
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: To Rome With Love (USA/IT/ES 2012)

"Der Junge ist Kommunist. Der Vater ist Bestatter. Leitet die Mutter eine Leprakolonie?" Es erstaunt immer wieder, wie es Woody Allen, mittlerweile 76 Jahre alt, schafft jedes Jahr einen neuen Film auf die Leinwand zu bringen. Früher war das ja noch einfacher. Heute erfordert es aber weit mehr Kraft einen Film auf den Weg zu bringen, ihn also praktisch überhaupt drehen zu können, was man in besonderen Ausprägungen ja an den Zeitspannen zwischen den Filmen Paul Thomas Andersons oder Terrence Malicks sehen kann. Nur Woody Allen, bei ihm scheint die Zeit stehen geblieben, er dreht unbeirrt weiter und erfreut und ärgert uns gleichermaßen jedes Jahr aufs Neue. Im amerikanischen Kino nahm Allen schon immer eine Sonderstellung ein, was nicht nur an seiner topografischen Distanz zur Traumfabri...