Schlagwort: Philippe Paturel

Filmkritiken

“Gangster Squad” (USA 2013) Kritik – Sean Penn vs Josh Brolin in einem Film Noir der etwas anderen Art

Autor: Philippe Paturel “We're not solving a case here. We're going to war!” Wenn anfangs "Inspired by real events" als Schriftzug erscheint, dann erwartet man bereits Schlimmes von Regisseur Ruben Fleischer, dem unter anderem die miserable Komödie "30 Tage oder weniger" zu verdanken ist. Umso überraschter war ich zwei Stunden später, denn seine neueste Arbeit "Gangster Squad" ist eine spaßige, komplett überzeichnete Hommage an die großen Gangster-Filme vergangener Tage. Auf die Hommage-Schiene muss sich Fleischer allerdings nicht abstellen lassen, denn mit "Gangster Squad" ist ihm trotzdem etwas ganz eigenständiges gelungen. Daran werden sich sicherlich manche Mafiafilmfreunde die Zähne ausstoßen, alle anderen, die offen für einen klassischen Mafiafilm der Marke "Style over substance" s...
Filmkritiken

Die Autoren von CinemaForever stellen sich vor – Philippe und die grenzenlose Liebe zu Frankreich

"I had a mad impulse to throw you down on the lunar surface and commit interstellar perversion." aus W. Allens 'Manhattan' Philippe aka dexter-morgan ist nicht nur der Gründer unseres schönen Filmblogs, nein, er ist auch unser Quoten-Franzose, den wir brauchen um beim Feuilleton Eindruck zu schinden. Allerdings ist er kein Vollblut-Franzose, der mit Baguette unterm Arm und Baskenmütze auf dem Kopf durch Paris schlendert, sondern ein aus Bayern stammender Student, der kurz vorm Abschluss seines Tourismus- und Eventmanagementstudiums steht und dadurch schon viel von der Welt gesehen hat. Gerüchten zufolge war er sogar schon einmal in Wattenscheid. Er ist eben ein echter Globetrotter. Das ist für ihn nahezu perfekt, schließlich hat er es sich zur Aufgabe gemacht, den französischen Film in...
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Oscar-Prognose 2013 – Ein weiterer Kampf der Giganten

Autoren: Philippe Paturel, Pascal Reis Am 24. Februar ist es wieder soweit. Die heißbegehrten Academy Awards werden im Dolby Theatre von Los Angeles zum 85. Mal verliehen. Als Moderator wird das weltweite Publikum „Family Guy“ und „Ted“-Entwickler Seth McFarlane durch den Abend führen, doch wenn wir ganz ehrlich sind, dann zählt nur eine Sache: Die Gewinner und Verlierer des Abends. Wie uns die Vergangenheit bereits zu genüge gelehrt hat, sind mit den Oscars auch die verschiedensten Gefühlslagen verbunden. Wir freuen uns wenn unser Liebling die goldene Trophäe entgegennehmen darf, regen uns gerne tierisch darüber auf, wenn wir eine Entscheidung für vollkommen ungerechtfertigt halten und schwören uns dann immer wieder aufs Neue, dieser Verleihung nicht mehr zu verfolgen. Die Wahrheit sie...
Filmkritiken

Meine Lieblingsfilme 2012: dexter-morgan stellt seine 10 Spitzenreiter vor

Ein weiteres Kinojahr neigt sich dem Ende entgegen; ein weiteres Kinojahr, welches einige Überraschungen, aber auch Enttäuschungen zu bieten hatte. Zeit also, sich noch einmal an all die guten und weniger guten Filme zu erinnern, die man sich dieses Jahr zu Gemüte geführt hat und seine 10 besten Filme zu küren. Hier also meine persönlichen Lieblinge des Kinojahres 2012. Wie immer wurden natürlich nur Filme berücksichtigt, die innerhalb des Jahres 2012 ihren Kino- oder Veröffentlichungsstart hatten. Und welcher Film hat es bei euch auf den ersten Platz geschafft? Platz 10: “Take Shelter” von Jeff Nichols In diesem Drama über die tiefsten Ängste unserer Gesellschaft brillieren Jessica Chastain und Michael Shannon und liefern ein Schauspielgewitter, das noch lange nach dem Abspann nachhal...
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“Django Unchained” (USA 2012) Kritik – Quentin Tarantino lässt den Western wieder aufleben

Autor: Philippe Paturel “Gentlemen, you had my curiosity… but now you have my attention.” Wir schreiben das Jahr 1858. In den Südstaaten ist es für Schwarze verboten, ohne die Erlaubnis ihrer Landherren eine Beziehung zu führen. Django (Jamie Foxx) und Broomhilda (Kerry Washington) lassen sich davon jedoch nicht abhalten und gehen sogar soweit, dass sie sich als Ehepaar sehen. Die Strafe folgt prompt. Die beiden werden ausgepeitscht und anschließend an verschiedene Sklavenhändler verkauft, damit sie sich nie wieder sehen können. Da Django jedoch Wissen mit sich trägt, welches für den Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) von großer Wichtigkeit ist, wird er schneller wieder zum freien Mann als gedacht. Mit dem einen Ziel vor Augen, seine Frau Broomhilda zu finden, stürzen sich ...
Filmkritiken

“Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ (NZ 2012) Kritik – Peter Jackson eröffnet uns eine Welt voller Wunder und Spektakel

Autor: Philippe Paturel “Bilbo Baggins, I'm looking for someone to share in an adventure...” "Wir müssen einfach das Kinoerlebnis magischer und spektakulärer gestalten, damit die Leute wieder ins Kino gehen." (Peter Jackson) Ja das müssen wir, und um es kurz zu machen, den epischen Auftakt der „Hobbit“-Trilogie sollte man sich weder in 2D noch in 3D, sondern im neuen HFR 3D-Format anschauen, denn diese Technik macht nicht nur absolut Sinn, sondern sieht nach kurzer Eingewöhnungszeit absolut atemberaubend aus. Erneut hat eine dunkle Macht ihren Weg nach Mittelerde gefunden. Dieses Mal müssen allerdings nicht die Menschen vor ihr erzittern, sondern die Zwerge, die in Folge dessen ihre Heimat verlieren. Nach einer brutalen Schlacht gegen Orcs, die bis auf den letzten Mann ausgetragen w...
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“Flight” (USA 2012) Kritik – Denzel Washington brilliert als alkoholsüchtiger Flugpilot

Autor: Philippe Paturel “Nobody could've landed that plane like I did.” Wenn es heißt, in mehreren tausend Höhenmetern von einem Ort zum anderen zu reisen, dann bekommt es der ein oder andere schon mal mit der Panik zu tun. Zumindest das mulmige Gefühl während der Landung kennt wohl jeder, der schon mal geflogen ist. Das liegt nicht unbedingt an der Höhenangst, sondern vielmehr daran, dass man das Vertrauen in die Technik und in Piloten setzen muss. Herr über das eigene Schicksal ist man in diesen luftigen Höhen nicht mehr. Was, wenn die Technik einen Aussetzer hat oder der Pilot nicht in optimaler Verfassung ist? Dieses Schreckensszenario lässt "Forrest Gump"-Regisseur Robert Zemeckis in seinem neuen Film „Flight“ in einem folgenschweren Desaster münden, welches das Vertrauen in Flugzeu...
Kritik: Anna Karenina (GB 2012) – Eine Romanadaption der etwas anderen Art
Drama, Filmkritiken

Kritik: Anna Karenina (GB 2012) – Eine Romanadaption der etwas anderen Art

Romantic love will be the last delusion of the old order. Kaum ein Regisseur zeigt sich aktuell künstlerisch so vielseitig wie Joe Wright. Bereits mit seinem vielerorts missverstanden Arthouse-Actioner Wer ist Hanna? kam er bei der Masse nicht gut an. Dass ihm das aber keinen Abbruch tut, macht ihn weiterhin zu einem der interessantesten Regisseure unserer Zeit. Wer erwartet hatte, dass Wright mit Anna Karenina, einer für Herzschmerz prädestinierten Geschichte, an seine emotional packenden Literaturadaptionen Abbitte* und Stolz und Vorurteil anschließen würde, der könnte nicht falscher liegen. Joe Wright erfindet sich erneut neu und Anna Karenina ist seine eiskalte Abrechnung mit gesellschaftlichen Zuständen, der es - trotz Fokus auf das große Thema Liebe - kaum daran gelegen ist de...
Kritik: Der Aufsteiger (FR 2011) – In den Fängen der Politik
Amazon Prime, Drama, Filme, Filmkritiken, Französischer Film

Kritik: Der Aufsteiger (FR 2011) – In den Fängen der Politik

Das Volk hat das Recht misstrauisch zu sein, solange es nicht selbst politische Macht besitzt. Wenn ein Regisseur fast sieben Jahre an einem Film arbeitet, dann ist das entweder ein schlechtes Zeichen oder eben das genaue Gegenteil. Im Falle von Der Aufsteiger dürfen wir uns darüber freuen, dass es sich um Letzteres handelt, denn Pierre Schoeller hat mit seiner dritten Regiearbeit den vielleicht besten Politfilm seit Jahrzehnten abgeliefert, der uns einen kompromisslosen Einblick in den Arbeitsalltag eines Ministers liefert - surreal, schockierend, lehrreich, aber zum Glück niemals belehrend. Ein Busunfall zwingt den französischen Verkehrsminister Bertrand Saint-Jean (Olivier Gourmet) mitten in der Nacht aufzustehen und zum Unfallort zu fahren. Er soll sich dort vor den Medien und somi...
Kritik: Der Geschmack von Rost und Knochen (FR 2012) – Jacques Audiard schlägt ein neues Kapitel auf
Drama, Filme, Filmkritiken, Französischer Film

Kritik: Der Geschmack von Rost und Knochen (FR 2012) – Jacques Audiard schlägt ein neues Kapitel auf

Do you even realize what you say? Der Aufstieg des Franzosen Jacques Audiard ist eine bewundernswerte Geschichte. Bereits seit 1974 ist er im Filmgeschäft tätig. Als sein erster großer Erfolg gilt das Drehbuch zum französischen Kultactioner "Der Profi" mit Jean-Paul Belmondo. Danach wurde es leider ruhig um Audiard. Hier schrieb er ein Drehbuch zu einer Serie, dort zu einem unbedeutenden Film, aber in der Kinolandschaft richtig Fuß zu fassen gelang ihm nicht. 10 Jahre nach "Der Profi" bekam er schließlich doch seinen ersten Film "Wenn Männer fallen" finanziert, in dem bereits sein gutes Gespür für Charakterzeichnung erkennbar wurde. Nach ein paar weiteren sehr guten Arbeiten, darunter "Das Leben - Eine Lüge" und "Der wilde Schlag meines Herzens" stellte er 15 Jahre später schließlic...