Schlagwort: Philippe Paturel

Filmkritiken

"Woody Allen: A Documentary" (USA 2012) Kritik – Das Portrait von einer Legende

"Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis." Nach fast 50 Filmen, 4 Oscarauszeichnungen und zahlreichen Nominierungen für den goldenen Jungen war es nur eine Frage der Zeit bis sich jemand daran setzen würde, Woody Allens beispiellosen Aufstieg zu einer lebenden Legende zu schildern. 46 Jahre befindet sich Allen nun schon im Kinogeschäft, viele weitere Filme sind bereits in Planung, und doch bekommt man von einem neuen Projekt erst wenige Monate vor Kinostart erste Eindrücke, denn der Großmeister hat sich in den vielen Jahren kaum geändert. Schon immer war er ein Geheimniskrämer, selten genehmigt er jemandem Einblicke in seine Arbeit. Umso erstaunlicher ist es, wie viele F...
Filmkritiken

"Merida – Legende der Highlands" (USA 2012) Kritik – Ein äußerst charmantes Schottenabenteuer der Marke Pixar/Disney

"I am Merida, and I'll be shooting for my own hand." Nach reiselustigen Greisen, kochenden Ratten und spionierenden Autos meldet sich Pixar dieses Jahr mit einem Animationskracher zurück, der sich ganz dem Erfolgsfaktor "Drachenzähmen leicht gemacht" von der Konkurrenz Dreamworks verschrieben hat - nordische Mythen, lustige Dialekte, einbeinige Helden - und doch ist "Merida - Legende der Highlands" ganz eigen und macht unverschämt gute Laune, auch wenn er die Qualität von Dreamworks Wikinger-Abenteuer nicht ganz erreichen kann. Seit ihrer Kindheit ist Merida eine Abenteurerin und so stellt sie sich ununterbrochen gegen den Willen ihrer Mutter, der schottischen Königin. Im jungen Alter lernt sie bereits das Bogenschießen, denn sie möchte, wie ihr Vater, Heldentaten vollbringen. Ihre Mut...
Filmkritiken, Listen

Die dramatischsten Küsse der Filmgeschichte

Küsse sind romantisch und stürmisch, manchmal lustig und manchmal zutiefst tragisch, und nicht selten nehmen sie eine zentrale Rolle in einem Film ein. Natürlich sieht für jeden ein schöner Kuss anders aus, denn für den einen ist es am Strand romantischer, für den anderen im Regen. Ich stelle euch nun meine 25 Lieblingsküsse vor, die mich einfach nur mehr loslassen und die sich aufgrund ihrer Einzigartigkeit dauerhaft in mein Gedächtnis gebrannt haben. Und welcher Kuss ist euer liebster? 25. Der Swimmingpool (Alain Delon – Romy Schneider) Wenn die zwei Sexidole des europäischen Kinos aufeinandertreffen, unter der glühend heißen Sonne Südfrankreichs, dann ist Gänsehaut garantiert. Selten war Kino so sexy wie in dieser Szene mit Alain Delon und Romy Schneider. 24. Matrix (Keanu ...
Filmkritiken

"Prometheus" (USA 2012) Kritik – Ridley Scott auf der Suche nach dem Anfang

"My God, we were so wrong..." Hätte man vor einigen Jahren gesagt, dass Ridley Scott sich wieder seiner "Alien"-Welt widmen würde, wäre man wohl mit schiefen Augen angeschaut worden. Aber hier ist es nun, das im Vorfeld als gigantisches Werk angekündigte Prequel zur "Alien"-Quadrilogie, und auch wenn der Film sich bestimmte Kritikpunkte gefallen lassen muss, so hat Ridley Scott hier doch etwas enorm Komplexes geschaffen und erzählt nicht nur vage die Vorgeschichte zu "Alien", sondern wirft viele neue Fragen auf. Dabei hat er ohne Frage den besten Sci-Fi-Horror seit seinem Baby geschaffen. Nachdem ein Forscherteam auf verschiedenen Kontinenten dieselbe Sternenkarte entdeckt, schickt Weyland im Jahr 2091 die beiden leitenden Forscher und einige Astronauten auf eine 2-jährige Reise durch ...
Filmkritiken

"Snow White and the Huntsman" (USA 2012) Kritik – Kristen Stewart als Schneewittchen: Ob das gut geht?

“You have eyes huntsman, but you can not see! She is the One! I see an end to darkness!” Nach unzähligen Verfilmungen, darunter wohl die bekannteste Disneys „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ aus dem Jahr 1937, sollte es auch 2012 wieder so weit sein: Die Zwergen-Freundin findet den Weg zurück auf die große Leinwand. Und dieses Jahr entschieden sich gleich zwei Studios dazu, Schneewittchen in ein neues Gewand zu stecken. Tarsem Singh bescherte dem Publikum bereits mit „Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen" ein kunterbuntes, kurzweiliges Abenteuer mit viel Humor. Weniger gelungen ist nun „Snow White and the Huntsman“, ein über zwei Stunden andauerndes Ärgernis, dem es fast gänzlich an Einfallsreichtum und herzerwärmenden Momenten fehlt… und eine mitr...
Kritik: Match Point (GB/USA 2005) – Woody Allens Strudel der Leidenschaft
Drama, Filmkritiken, Komödie

Kritik: Match Point (GB/USA 2005) – Woody Allens Strudel der Leidenschaft

Hm, harte Arbeit ist die Voraussetzung, aber ich glaube keiner mag zugeben, was für eine enorme Rolle das Glück spielt. Ich meine die Wissenschaft scheint immer mehr zu bestätigen, dass die ganze Existenz purer Zufall ist. Ohne Plan, ohne Zweck. In der Eröffnungsszene erklärt eine Stimme aus dem Off anhand eines Tennisballwechsels, welche Rolle das Glück in unserem Leben spielt. Später setzt Woody Allen aber noch einen drauf, wenn er im Laufe des Films seine schockierende Botschaft auspackt, dass man auf sein Leben kaum Einfluss haben kann, wenn das Glück dem Unglück einen Strich durch die Rechnung macht. Anfangs noch als Liebesdrama ausgerichtet, herrscht später nur noch bitterböse Satire auf das Leben der High Society. Woody konnte den Zuschauer zwar schon immer überraschen, aber selt...
Kritik: Ein Prophet (FR 2009) – Der französische Pate
Drama, Filmkritiken, Französischer Film

Kritik: Ein Prophet (FR 2009) – Der französische Pate

Wenn du ihn nicht umbringst, bring ich dich um. Fragt man nach den großen Mafiamimen der Filmgeschichte, so fallen zumeist drei Namen: Al Pacino, Marlon Brando und Robert De Niro. Vergessen sollte man jedoch nicht Tahar Rahim und Niels Arestrup, die sich in Jacques Audiards Ein Prophet im wahrsten Sinne des Wortes die Seele aus dem Leib spielen. Regisseur Jacques Audiard (Der wilde Schlag meines Herzens) revolutioniert dabei, als ob es seine Lebensbestimmung gewesen wäre, den Mafiafilm. Mit gerade mal 19 Jahren wird Malik (Tahar Rahim) zu sechs Jahren Gefängnisaufenthalt verurteilt. Nun wird er ausgerechnet in das Gefängnis gesteckt, in dem die ganz großen Kriminellen ihr Dasein fristen. Anfangs glaubt man noch, dass Malik nicht lange unter diesen Bedingungen überleben wird, nach u...
Kritik: Dark Shadows (USA 2012) Unsterblichkeit: Segen oder Fluch?
Filme, Filmkritiken, Horror, Komödie, Regisseure, Science Fiction / Fantasy, Tim Burton

Kritik: Dark Shadows (USA 2012) Unsterblichkeit: Segen oder Fluch?

My name is Barnabas Collins. Two centuries ago, I made Collinwood my home... until a jealous witch cursed me, condemning me to the shadows, for all time. Nachdem Tim Burton an der Adaption des Kinderbuch-Klassikers "Alice im Wunderland" kläglich gescheitert ist, konnte es mit seinem neuen Film "Dark Shadows" eigentlich nur bergauf gehen. Wieder sind mit Johnny Depp und Helena Bonham Carter zwei Schauspieler vertreten, die man immer gerne sieht und die daher aus Burtons Filmen nicht mehr wegzudenken sind. An seine glanzvollen Tage weiß Burton allerdings wieder nicht anzuknüpfen, denn er liefert eine Horror-Komödie ab, die nicht richtig Angst macht und einen auch nicht wirklich zum Lachen bringen kann. Der Unterhaltungswert wird allerdings sehr hoch geschrieben. Im Kindesalter muss Barna...
Kritik: Project X (USA 2012) – Fragwürdiger Unfug
Filmkritiken, Komödie

Kritik: Project X (USA 2012) – Fragwürdiger Unfug

Wow. I don't know how to fix this. I don't know how to fix any of this shit. I'm sorry Thomas. I just wanted to get some pussy. Thomas hat Geburtstag und da seine Eltern über das Wochenende in Urlaub fahren, entscheidet er sich dazu, mit Hilfe seiner Freunde Costa und J.B. eine fette Party zu schmeißen. Sie möchten in der Schule beliebt werden und bei den Mädels gut ankommen. Kurzerhand machen sie überall Werbung für den kommenden Abend, nichtsahnend, dass später hunderte von Jugendlichen auftauchen, welche die Feier in ein Chaos stürzen. Ist es wirklich so cool, was uns der Film vermitteln möchte: Auf eine Party zu gehen und die Sau raus zu lassen, egal um welchen Preis? "Project X" wird sicherlich seine Fans finden, generell sollte man von dem Machwerk aber auf jeden Fall abraten...
Kritik: A History Of Violence (USA 2005)
Drama, Filme, Filmkritiken, Thriller

Kritik: A History Of Violence (USA 2005)

What am I supposed to call you now? - You're supposed to call me Dad. That's what I am, your Dad. Mitten in der Nacht erwacht Sarah aufgrund eines Albtraums. Ihr Vater Tom (Viggo Mortensen) beruhigt sie sanft mit den Worten "There is no such things as monsters." Wenige Tage später wird Tom in seinem Café von seltsamen Fremden aufgesucht, die ihn als Joey wiedererkennen. Tom weiss damit nichts anzufangen und versucht die Männer abzuwimmeln. Diese jedoch bleiben solange hartnäckig, bis alles in einer blutigen Auseinandersetzung gipfelt. David Cronenberg nahm sich hier recht spät, aber nicht weniger effektiv wie beispielsweise Sam Mendes in "American Beauty", der Destruktion der amerikanischen Idylle an. Basierend auf der Comic-Vorlage "A History of Violence" von John Wagner und Vinc...