Schlagwort: Nicolas Roeg

Kritik: Wenn die Gondeln Trauer tragen (GB/IT 1973) – Nicolas Roegs Venedig-Trip jetzt in 4K
Drama, Filmkritiken, Horror

Kritik: Wenn die Gondeln Trauer tragen (GB/IT 1973) – Nicolas Roegs Venedig-Trip jetzt in 4K

Christine is dead. She is dead! Dead! Dead! Dead! Dead! Dead! John Baxter (Donald Sutherland) kommt mit seiner Frau Laura (Julie Christie) nach Venedig. Beide trauern um ihre Tochter, die erst kürzlich ertrunken ist. Als sie zwei mysteriösen Schwestern begegnen, geraten beide in den Bann unheimlicher Visionen. Daphne du Maurier sollte jedem Filmfan ein Begriff sein, schuf die britische Autorin doch die Vorlagen zu zahlreichen Filmklassikern, vornehmlich Hitchcock-Werke, von Rebecca (1940) bis Die Vögel (1963). Für die Verfilmung ihrer Erzählung Don't Look Now (zu Deusch: "Dreh dich nicht um") wurde allerdings der aufstrebende Regisseur und ehemalige Kameramann Nicolas Roeg verpflichtet, der aus der symbolreichen Geschichte einen okkultistischen Fieberalptraum schuf, der mit Alfred ...
Filmkritiken

"Walkabout" (GB 1971) Kritik – Im Herzen der Natur

Autor: Pascal Reis "I don't suppose it matters which way we go." Genau wie Peter Weirs „Picknick am Valentinstag“ aus dem Jahre 1975, ist auch Nicolas Roegs 1971 entstandener „Walkabout“ von immenser Bedeutung für das australische Kino, schließlich waren genau diese beiden Werke für die daraus resultierende Filmwelle aus Down Under verantwortlich und legten den hochklassigen Grundstein für alles, was folgen sollte. Wo sich Weir in seinem ästhetischen Mysterium ganz der atmosphärischen Sogwirkung verschrieben hat und zu eigenen Interpretationen einlud, schlägt auch Nicolas Roeg einen ganz eigeen Weg ein und inszenierte einen Film, der den Zuschauer nicht Händchen haltend durch die Szenerie begleitet, sondern ihm die Rolle des beobachtenden und mitfühlenden Gefährten erlaubt. „Walkabout...
Filmkritiken

"Eureka" (USA/GB 1983) Kritik – Schicksalsbestimmung im Kampf um die Seele

Autor: Pascal Reis "At first I thought you wanted my daughter. Then I thought you wanted my gold. Now I think you want my soul." Es ist ein Trauerspiel, dass vielen selberernannten Cineasten der Name Nicolas Roeg kein Begriff mehr zu sein scheint. Dabei hat der britische Individualist nicht nur die Filmwelt durch seine informalen Werte geprägt, sondern ihr auch im handwerklichen Bereich einen Stempel aufgedrückt. Seine kapriziöse Kameraführung und die auktoriale Schnitttechnik trugen fortwährend eine ganz eigene, unverwechselbare Handschrift und assoziierten die normfremden Perspektiven mit verschiedensten Bewusstseinsebenen. Das Kino des Nicolas Roeg war ebenso auf seine subjektive Impression ausgelegt, wie es auch auf die zergliedernde Analyse von zwischenmenschlicher Symbolik und üb...
Lieblingsregisseure N°5: Nicolas Roeg
Specials

Lieblingsregisseure N°5: Nicolas Roeg

Kino ist mehr als die Summe seiner Teile und niemand hat das Kino so oft in Fragmente zerlegt und wieder zusammengesetzt wie Nicolas Roeg. Der britische Filmemacher gilt als einer der stillen Revolutionäre. Die Bekanntheit seines Namens schwindet, seine Handschrift schreibt sich immer weiter fort. Es gab wenige Filme, die mich so gepackt und inspiriert haben, wie Roegs Klassiker „Don't Look Now“. Nachdem ich ihn das erste mal gesehen habe, wollte er mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Da war die wundervolle Julie Christie und diese unbehagliche Atmosphäre. Die erstaunliche Visualität des Films infiltriert meinen Geist noch heute. Angefangen hat Nicolas Roeg ganz unten als Klappenschläger und Laufbursche, bevor er sich in Richtung Kamera bewegte und jahrelang als Kameraassistent arbei...
Filme, Filmkritiken, Heimkino, Retro

Kritik: Black Out – Anatomie einer Leidenschaft (GB 1980)

"Don't use ever that word love again!" Die Amerikanerin Milena (Theresa Russell) trifft auf den Wiener Psychoanalytiker Alex Linden (Art Garfunkel). Beide steigern in eine obsessive Amour Fou, an deren Ende Inspektor Netusil (Harvey Keitel) ein Verbrechen aufzuklären hat. "A sick film made by sick people for sick people." Was auf den ersten Blick, wie ein Filmzitat anmutet, war in Wahrheit der Satz eines Produzenten nachdem er Nicolas Roegs „Bad Timing“ gesehen hatte. Leider war das erst der Anfang. Der Schock der britischen Verleihfirma war ebenfalls groß, so groß, dass sie sich kurzerhand dazu entschlossen auf ihr Logo in den Kinokopien zu verzichten. Auch das Publikum wollte den Film nicht sehen und unter den Kritikern hielten sich Verriss und Belobigung die Waage. Ein Kritiker rühm...